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Rezension zu
Der Koran und die Frauen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Aus alt mach neu

Von: Marcella Ammon-Kuhn
18.07.2019

Das Buch "Der Koran und die Frauen" von Benjamin Idriz hat eine dezent-schöne Aufmachung. Durch die Ornamentik auf dem Coverbild ist es aus meiner Sicht ansprechend gestaltet. Zum Inhalt: Der Autor führt uns geschichtlich zunächst in die Zeit des vorislamischen Arabiens. Die damalige Stellung der Frau wird mit der Entwicklung, welche durch den Islam und das Wort des Propheten Mohamed durch den Koran verbreitet wurde, verglichen. Verschiedene Textstellen aus dem Koran werden von dem Imam Idriz aufgeführt und in den jeweils geschichtlichen Kontext eingeordnet. Auch Vergleiche zum Christentum werden gezogen. Da ich keine Muslimin bin, habe ich dieses Buch aus reiner Interesse für das Thema "die Stellung der Frau im Islam" lesen wollen. Inhaltlich wurde ich jedoch mit alten Textabschnitten (Auszügen aus dem Koran und alten arabischen Schriften), gepaart mit der von westlichen Gedankengut beeinflussten, jedoch aus meiner Sicht, konservativen Ansicht des Autors konfrontiert. Ich habe mir beim regelrechten durcharbeiten des Textes oft schwer getan. Obwohl es dem Autor gelingt, leicht verständlich zu formulieren, fiel es mir schwer, herauszulesen wann und ob Idriz sachlich darstellen und wann er eine Tendenz herbeiführen möchte. Oft erkennt man beim Lesen den erhobenen Zeigefinger des Imams, der mit diesem Buch wohl gerne auf eher gemäßigte Art und Weise mahnen will, aus Gottesfürchtigkeit heraus die Frauen nicht schlecht zu behandeln, da sonst eine Sünde begangen würde. Oft habe ich beim Lesen absetzen und nachdenken müssen. Für meine Begriffe bin ich über diese Zeilen in eine mir fremde Welt eingetaucht. Fazit: Ich habe mich gefragt, ob es alte Schriften braucht, um die Stellung der Frau in der (muslimischen) Gesellschaft (neu) zu definieren. Trotzdem empfehle ich das Buch. Es lädt zur kritischen Auseinandersetzung, zum Nachdenken ein.

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