Rezension zu
Schatten der Toten
Mehr als nur eine brillante Agentenstory
Von: Silke Schröder, hallo-buch.deEigentlich möchte Judith Keppler nur eins tun: in Ruhe Tatorte reinigen. Doch nachdem ihr Chef mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt, hat er ihr die Leitung des kleinen Unternehmens anvertraut. Ein großer Schritt für Judith. Und bevor sie sich so richtig über all ihre neuen Aufgaben klar werden kann, stirbt Eva Kellermann, die als junge Frau Staatsgeheimnisse an einen DDR-Agenten verraten hatte. Dieser Agent war – Judiths Vater, mit dem sie noch eine Rechnung offen hat. Sie erfährt, dass er sich derzeit im ukrainischen Odessa unter dem Namen Bastide Larcan aufhält. Für Judith eine schwere Entscheidung: Hält sie die Stellung in der Firma oder fährt sie nach Odessa und räumt mit ihrer Vergangenheit auf? Und dann ist da auch noch der attraktive Undercover-Agent Frederik Meißner, der ebenfalls in Odessa ist... Eine raffiniert ausgeklügelte und hochspannende Story bietet uns Elisabeth Herrmann in ihrem neuen Polit-Thriller “Schatten der Toten”. Wieder einmal steht ihre Tatortreinigerin Judith Kepler im Mittelpunkt der Geschehnisse, die sie diesmal tief die Welt der Spione und Agenten führen. Dabei beleuchtet Herrmann besonders die Geheimdienst-Aktivitäten der beiden früheren deutschen Staaten. Und was passierte eigentlich mit all den ehemaligen Stasi-Agenten nach der Wende, waren ihre Kenntnisse vielleicht auch für die BRD nützlich? Nebenbei zeichnet die Autorin ein sehr anschauliches Bild von der drittgrößten ukrainischen Stadt Odessa, deren weltberühmte Potemkinsche Treppe direkt hinab zum schwarzen Meer führt. So ist “Schatten der Toten” mehr als nur eine brillante Agentenstory, die bis zur letzten Seite hochspannend bleibt und der anzumerken ist, dass die Autorin wieder einmal sorgfältig recherchiert hat. Sehr authentisch und lebendig gelesen von Nina Petry.
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