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Rezension zu
Der Bücherdrache

Lesenswert? - Ja und nein

Von: Katharina
30.03.2019

Grundsätzlich sind alle Zamonien-Romane voneinander unabhängige Werke, auch wenn sie über Schauplätze, Figuren oder sogar Handlungen verknüpft sind. Betrachte ich Der Bücherdrache als ein für sich stehendes Werk, dann halte ich den Roman zumindest in Teilen für gelungen, sogar sehr. Mir gefällt beispielsweise die Idee, die Erzählung mit einem Comic zu beginnen und zu beenden. Und überhaupt sind die Illustrationen mal wieder einfach nur fantastisch – schon allein deshalb lohnt sich das Buch. Grundsätzlich finde ich auch den Versuch gut, Mythenmetz statt zum Erzähler zum Zuhörer zu machen. Auch inhaltlich gefällt mir Der Bücherdrache wirklich gut: Ein Fabelwesen, dass im Vorgängerroman beiläufig in einem Nebensatz erwähnt wird, bekommt eine eigene (und wirklich gute) Geschichte – typisch Moers! Die Umsetzung hingegen löst bei mir keine Begeisterungsstürme aus. Das Zusammenspiel der verschiedenen Dialogebenen ist insgesamt recht unbefriedigend und die Figur des Mythenmetz (leider) vollkommen überflüssig. Eine klassische Erzählform rund um die Abenteuer des kleinen Buchlings Hildegunst Zwei wäre sicherlich spannungserzeugender gewesen und hätte die Möglichkeiten geboten, der Geschichte mehr Plastizität zu verleihen. Schwierig wird es, wenn ich Der Bücherdrache im Kontext des Zamonien-Zyklus‘ betrachte. Ich werden den Verdacht nicht los, dass Mythenmetz hier als Mittel zum Zweck herhalten musste: Wo Mythenmetz draufsteht, werden die Leute schon zugreifen. Leider aber trägt er zur Geschichte nullkommagarnix bei und würde man ihn streichen, funktionierte der Roman immer noch – außer, dass Hildegunst Zwei logischerweise keinen Gesprächspartner hätte, wobei Mythenmetz ja ohnehin fast nichts sagt und schon gar nichts von Belang. Ein Moers-Fan wird sich den Roman bestimmt nicht entgehen lassen und wer neu in Zamonien ist, wird wahrscheinlich auch Gefallen an Moers‘ neustem Werk finden – denn ungewöhnlich sind seine Bücher ausnahmslos und allein davon geht eine unbestreitbare Faszination aus.

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