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Rezension zu
Paradies

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn das Paradies zur Hölle wird

Von: Lesemademoiselle
13.02.2019

 „Warum muss immer erst jemand sterben, bevor uns bewusst wird, wie kostbar das Leben ist.“ Petra freut sich auf eine Auszeit ganz für sich, ohne Haushalt, Kinder, Mann und Job. Ihren Sehnsuchtsort findet sie auf einer spanischen Insel, bei einer Seminarwoche im herrlich gelegenen Hotel Paraíso mit Selbsterfahrung, Körperarbeit, Meditation und Yoga. Dort trifft sie auf die anderen Teilnehmer der Gruppenreise, darunter Anka, Suse und Jenny, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und Geheimnisse haben, die nicht nur Petras Leben aus den Fugen heben. Als auch noch ein Sturm die Hotelgäste einschließt und ein Entkommen von der Insel unmöglich macht, kochen die Emotionen innerhalb der Gruppe lebensgefährlich hoch. Am Ende wird aus dem Meer eine Frauenleiche geborgen. Aus der paradiesischen Wellnesswoche ist ein Albtraum geworden, und keiner der Teilnehmer ist mehr der Mensch, als der er gekommen ist – wie im Prospekt versprochen. Man weiß es schon durch den Prolog des Buches, eine Teilnehmerin aus der Gruppe wird diesen Wellnesstrip nicht überleben, aber wer ist es? Die Spannung bleibt bis zu den letzten Seiten erhalten, denn es könnte jeden treffen. Sie sind alle grundverschieden. Und doch verbindet sie alle etwas miteinander. Jeder der Teilnehmer trägt ein Geheimnis mit sich herum. Jeder der Teilnehmer hat sein eigenes Päckchen zu schleppen. Die Wahrheiten brechen unaufhaltsam hervor, wie der Sturm der sich über der Insel zusammenbraut. Amelie Fried hat die verschiedenen Charaktere des Buches sehr lebendig und humorvoll beschrieben. Zu Beginn des Buches fiel es mir etwas schwer die Personen auseinander zu halten, das gab sich aber im Verlauf der Geschichte. Da jede Teilnehmerin ein „Klischee“ erfüllt, müsste es eigentlich für jeden Leser eine Person geben, mit welcher man sich identifizieren kann. Sie haben alle ihre kleinen Macken und das menschliche Miteinander und die Gruppendynamik, die sich zwangsläufig entwickelt, ist amüsant zu beobachten. Denn wie zwischenmenschliche Beziehungen unterschiedlichster Art funktionieren wird von Amelie Fried sehr eindrucksvoll und detailliert geschildert. Ich bin kein Kenner von Selbsterfahrungskursen, Tandra Yoga und ähnlichen Veranstaltungen und las diese Stellen im Buch mit einem Schmunzeln. Die Einblicke in die menschliche Seele fand ich dabei allerdings sehr interessant. Amelie Fried hat einen wirklich schönen Roman geschrieben. Ihr Schreibstil ist einfach aber sehr bildhaft. Ich hatte die Inselumgebung, die Hotelanlage und alle Personen stets deutlich vor Augen beim Lesen. Der Schluss des Buches ist sehr gut gelungen und rundet das Buch perfekt ab. Wer ein paar entspannte Lesestunden genießen möchte, dem sei ein Ausflug ins Paradies wärmstens empfehlen.

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