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Rezension zu
Was das Herz nie vergisst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mir persönlich etwas zu seicht

Von: Janine Gimbel
24.12.2018

Mit 38 Jahren ist Sabina das erste Mal schwanger. Sie und ihr Mann Ted schäumen über vor Freude und natürlich möchte Sabine die Neuigkeit auch gleich mit ihren Eltern teilen. Doch Graeme und Megan reagieren schockiert und abweisend. Was ist mit ihren sonst so liebevollen Eltern los und warum blocken sie bei diesem Thema so ab? Freuen sie sich denn nicht, Großeltern zu werden? Eigentlich sollte sich immerhin Sabina freuen, doch das seltsame Verhalten trübt jedes Gefühl in ihr. Dann rückt die Mutter endlich mit der Sprache raus: Sabina wurde bei ihrer Geburt adoptiert! Sie war Teil der in Australien in den 1960ern bis 1980ern systematisch durchgeführten erzwungenen Adoptionen, in denen minderjährige Mädchen ihrer Kinder beraubt wurden. Sabina begibt sich tapfer auf die Suche nach ihren Wurzeln. „Was das Herz nie vergisst“ ist nette Lektüre – nicht mehr, nicht weniger. Das liegt vielleicht daran, dass ich noch nie so viele kursiv geschriebene Worte in einem einzigen Roman entdeckt habe. Alles scheint hier wichtig, betonenswert und irgendwie schräggestellt. Mit der Zeit geht einem das ganz schön auf die Nerven. Was allerdings viel schlimmer wiegt, ist die Leichtigkeit, mit der im Roman alles passiert. Man sollte meinen, es ist für Sabina eine ganz schöne Aufgabe, ihre Vergangenheit zu erforschen. Weit gefehlt. Sie ruft eine Nummer an, nur wenige Tage später erhält sie einen Namen und eine Adresse. Das war’s. Dann meldet sie sich bei der überglücklichen anderen Frau und alle sind glücklich, wirklich alle – um das noch mal besonders zu betonen. Es findet wenig bis gar keine Auseinandersetzung mit dem Thema Adoption und Zwang statt, alles plätschert nur so vor sich hin. Das macht „Was das Herz nie vergisst“ keineswegs zu einer schlechten Lektüre. Sieht man mal über die vielen kursiven Worte hinweg, ist das Buch nett und unterhaltsam. Seichte Kost für Zwischendurch eben, nicht thematisch tief einsteigend. Irgendwie hübsch anzusehendes Gefühlsgeplänkel mit liebenswerter Hauptfigur. Der Roman ist lesenswert, aber eben nicht für jede Zielgruppe. Leserinnen von Nora Roberts beispielsweise werden sich bestimmt gut unterhalten fühlen. Mir ganz persönlich war das alles zu seicht und leicht gemacht.

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