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Rezension zu
Die göttliche Komödie

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Höllentrip aus dem Mittelalter

Von: Lector in fabula
17.12.2018

Nur wenige Werke haben die Weltliteratur derart stark beeinflusst wie Dante Alighieris "Commedia", die der Dichter erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1321 vollendete. Bis heute prägt dieses italienische Versepos unsere Vorstellungen von Himmel und Hölle. Worum geht es? In einer Midlife-Crisis steckend, wird der Poet Dante von seinem literarischen Vorbild, dem antiken römischen Dichter Vergil, aufgesucht und einmal quer durchs Jenseits geleitet. Im 'Inferno', der Hölle, beginnend, begegnen Dante und Vergil zahlreichen Figuren, die je nach der Schwere ihrer Verfehlung den unterschiedlichsten, genaustens beschriebenen Strafen ausgesetzt sind. Dieser berühmteste und grausamste Teil der "Göttlichen Komödie" hat zahllose Schriftsteller, Maler und Filmregisseure inspiriert. Die dargestellten Schrecken und Qualen haben außerdem den jüdischen Schriftsteller Primo Levi an seine Lagerhaft in Auschwitz erinnert, was einmal mehr zeigt, das die grausamsten Höllen von Menschen erschaffen werden. Etwas weniger gewalttätig geht es im Fegefeuer und Paradies zu. In letzterem begegnet Dante seiner verstorbenen Angebeteten wieder, der legendären Beatrice Pontinari, die ihn auf dem letzten Abschnitt an Vergils Stelle - der als Ungetaufter keinen Zugang zum Paradies hat - begleitet. Wer sich diesem Werk - an dem man eigentlich nicht vorbeikommt - nähern will, dem sei die prachtvolle Neuausgabe aus dem @manesse.verlag empfohlen. Die Übersetzung von Ida und Walther von Wartburg ist zwar nicht mehr taufrisch, aber ihre Genauigkeit und lyrische Schönheit sind nach wie vor unerreicht. Für diese Ausgabe sprechen außerdem der hervorragende Kommentar (sehr hilfreich bei den unzähligen Anspielungen und Verweisen im Werk), sowie die sehr schönen Illustrationen von Gustave Doré, die das Lesevergnügen noch einmal steigern. Also nichts wie auf zur Reise durch Hölle und Himmel! Der Band sollte unter keinem Weihnachtsbaum fehlen.

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