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Rezension zu
deutsch, nicht dumpf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leitfaden zur philosophischen Geschichte Deutschlands (und Europas)

Von: Dr. Nathan Warszawski
18.11.2018

Das Buch ist all denen gewidmet, die ahnen, dass die gegenwärtige deutsche Liberalität und Weltoffenheit ein ethisch-kulturelles Fundament haben – und dass wir dabei sind, dieses Fundament zu untergraben. Damit ist alles über das wunderbare Buch gesagt: deutsch, nicht dumpf: Ein Leitfaden für aufgeklärte Patrioten von Thea Dorn Albrecht Knaus Verlag (23. April 2018) ISBN-13: 978-3813508109 334 Seiten, 24 € Um das Buch zu verstehen, sollte man in der Terminologie der Philosophie bewandert sein. Es ist keine Schande, einen Computer zu Rate zu ziehen. Das Buch erzählt die deutsche und dazugehörige europäische Geschichte aus philosophischer Sicht. Die acht Kapitel bestehen aus zahlreichen Unterkapiteln. Es empfiehlt sich nicht, mehr als ein Kapitel pro Tag zu lesen, denn das Gelesene muss sich setzen, bevor es verarbeitet werden kann. Das Buch liest sich gut, denn Thea Dorn ist bürgerlich progressiv. Sie verbleibt auf dem Pfad der Tugend, schreibt die Wahrheit und achtet die Verletzbarkeit jüdischer Leser. Das Buch ist somit lesenswert für jeden, der Deutschland verstehen will oder glaubt, es verstanden zu haben. Eventuell werden die Leser ihre vorgefasste (bisherige) Meinung modifizieren. Einige Stellen möchte ich als Appetitanreger hervorheben: … wer ein generelles Tempolimit auf Autobahnen für Freiheitsberaubung hält, sollte … Verständnis dafür haben, dass sich auch der kulturelle Wandel das Rasen nicht verbieten lassen will … Goethe spürte bereits vor knapp 200 Jahren, dass ein Zeitalter teuflischer Geschwindigkeiten heraufzog, und prägte dafür den nicht minder genialen Begriff des „Veloziferischen“. Kultur → Zivilisation; Leitkultur → Leitzivilität; Kultur = Kunst Ehrenmord → Frauenverachtungsmord Sündenstolz: Stolpersteine polieren Heimat = kulturelle Identität; Internet ≠ Heimat Cave: Die Bibel in gerechter Sprache ändert die Sprache, nicht den Inhalt! Mephisto-Travestie: stets das Gute will und stets das Böse schafft. Ganzheit (Wholeness) ↔ Totalität (Totality): Erik H. Erikson: Wenn der Mensch an seiner wesenhaften Ganzheit verzweifelt, rekonstruiert er sich und die Welt, indem er in einer künstlichen Totalität Zuflucht sucht. Arme, die in reiche Ländern fliehen, werden dort gewöhnlich nicht reich. Baron Ralf Gustav Dahrendorf: Die EU ist langweilig und irrelevant. Europa ist eine Kopfgeburt, keine Herzenssache. In einem demokratischen Europa, in dem der Bürger der Souverän ist, haben Nationalstaaten keinen Platz. Helmut Plessner: Je pazifistischer die Ideologie, umso militaristischer die Ideologen. Revolutionäre helfen die Kultur in ihrer Heimat zu demokratisieren, nicht die Zugewanderten, die die Unterdrückung unverändert wie in ihrem Herkunftsland praktizieren. Die letzteren sind keine Verbündete um Menschenrechte. Sie werden eher unsere Demokratie beschädigen, gar vernichten. Carlo Strenger: Verteidigung der Freiheit mündet in „Zivilisierte Verachtung“ Karl Marx: Die Emanzipation des Deutschen ist die Emanzipation des Menschen. Nicht die 68er, sondern Hitler hat das Bildungsbürgertum vernichtet, indem es der Synagogenverbrennung schweigend zusah. Nationalsozialismus: Maximale Barbarei mittels maximaler Bürokratie. Nationale Identität darf nicht alleine auf den Nationalsozialismus reduziert werden !? Ernest Renan: Ein Zollverein (1834) ist kein Vaterland; → EU. Schiller/Goethe: Wo das Gelehrte beginnt, hört das Politische auf. Seine verbrecherische Vergangenheit wird Deutschland niemals bewältigen können. Sie kann zur Reue führen und bei den Nachgeborenen trotz Sündenstolz für ewige Scham sorgen. Diese Sätze am Ende des Buches werden vielen Lesern nicht gefallen.

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