Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Ede und Unku - die wahre Geschichte

Doch intetressant

Von: Myriade
16.11.2018

Ein Buch mit dem Titel „Ede und Unku“, geschrieben 1932 von Grete Weiskopf unter dem Pseudonym Alex Wedding gehörte 1933 zu den von den Nazis verbrannten Büchern und später, in der DDR, zur allgemeinen Schullektüre. „Die jüdische und kommunistische Schriftstellerin Weiskopf hatte das Sinti-Mädchen Unku in den späten 1920er Jahren in ihrer Berliner Nachbarschaft kennengelernt(…) Weiskopf schrieb ein mitfühlendes und leidenschaftliches Jugendbuch abseits der (…) Klischees, aber erfüllt von einem proletarischen Elan, der sich vom Klassenkampf vieles, wenn nicht alles erhoffte; auch die Beseitigung des Antisemitismus und des Antiziganismus“ p6 Dieses Buch – die Geschichte von der Freundschaft eines Arbeiterbuben und eines Sinti-Mädchens – hätte mich mangels proletarischem Elan und Glauben an den Klassenkampf nicht allzu sehr interessiert. Das vorliegende Buch aber, in dem die tatsächliche Geschichte dieses Mädchens, ihrer Familie und der Sinti als Volksgruppe recherchiert wird, fand ich doch sehr lesenswert. Janko Lauenberger, der gemeinsam mit der Journalistin Juliane von Wedemeyer dieses Buchs geschrieben hat, ist ein Verwandter von Unku, deren bürgerlicher Name Erna Lauenburger war. Es wird abwechselnd die Geschichte von Janko Lauenberger, Jahrgang 1976, der auch in der DDR aufgewachsen ist und von Unku erzählt, die mit Anfang 20 ins KZ Ausschwitz deportiert und dort gemeinsam mit ihren beiden Kindern und vielen Verwandten ermordet wurde. Ungefähr eine halbe Million Roma und Sinti wurden vom Nazi-Regime ermordet. Auch Janko Lauenbergers Kindheit als Sinti ist schwierig. Insgesamt ein Buch, in dem man eine Menge sowohl über das Alltagsleben in der DDR als auch über das Leben der Sinti im allgemeinen erfährt. Und für diejenigen, die „Ede und Unku“ als Schulkinder gelesen haben, ist es wohl eine interessante Ergänzung.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.