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Rezension zu
Wolfsthron

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gut, aber nicht überzeugend

Von: M.B.
03.10.2018

Wolfsthron von Leo Carew *** Ich habe dieses Buch als Leseexemplar von Goldmann bekommen. Vielen Dank dafür! Hier meine Rezension: Wolfsthron handelt vom Krieg zwischen den Völkern der Anakim und der Süddlinge. Diese Völker könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Anakim sind überdurchschnittlich groß, sie werden sehr alt und unter ihrer Haut befindet sich eine Art Panzer aus Knochenplatten. Sie sind sehr naturverbunden, weltlicher Besitz gilt bei ihnen als verwerflich. Die Süddlinge dagegen wollen immer mehr besitzen, vor allem Gold gilbt bei ihnen als wertvoll. Der Leser begleitet hauptsächlich zwei Protagonisten: Roper, den Anführer der Anakim und Bellamus, den Heerführer der Süddlinge. Bellamus fällt mit seiner Armee ins Land der Anakim ein und versucht diese zu unterwerfen. In der ersten Schlacht wird Ropers Vater getötet und dieser muss fortan versuchen sich als Herrscher der Anakim zu behaupten. Die Story ist mitreißend, oft fiel es mir schwer das Buch zur Seite zu legen. Man merkt dass der Autor sich viele Gedanken über die Völker und die Kunst der Kriegsführung gemacht hat. So sind nicht nur die Schlachten detailliert beschrieben, auch das Leben in einer Armee wird anschaulich geschildert. Leider ist das bei den Protagonisten nicht der Fall. Auf den ersten hundert Seiten werden vor allem bei Roper hauptsächlich die schlechten Eigenschaften in den Vordergrund gestellt. Dadurch ist es sehr schwer, einen Zugang zur Hauptfigur zu finden, geschweige denn Sympathie für sie zu entwickeln. Später wird dies zwar ein bisschen besser, aber die Figur bleibt blass, seine Gefühlsregungen und Beweggründe undeutlich. Es entsteht der Eindruck, das Roper eigentlich nie weiß, was er tut und seine Erfolge meistens auf Glück beruhen. Bei mir hat das dazu geführt, dass ich mehr als einmal Ropers Gegnern den Sieg gewünscht habe. Auch Bellona entwickelt sich leider nicht zu einem Schurken, dem man Erfolg wünscht. Es bleibt unklar, warum er die Anakim angreift. Seine Beweggründe, ebenso wie seine Zusammenarbeit mit der Königin wirken sehr konstruiert. Erst am Ende des Buches erfährt man etwas über sein Seelenleben. Auch die Nebenrollen wie z.B. Garrett und Keturah fand ich sehr blass. Es wird nicht klar, welche Rolle sie eigentlich für die Entwicklung der Geschichte haben. Dabei hätte gerade Keturah das Potential die Geschichte voranzubringen, wäre ihr mehr Zeit und Handlung gewidmet worden. Ebenso hätte ich mir eine ausführlichere Beschreibung der Orte und Landschaften gewünscht. Zwar werden immer wieder kurze Beschreibungen eingestreut, es ergibt sich daraus jedoch kein stimmiges Bild. Mein Fazit: Man merkt, dass der Autor diese Geschichte schon lange im Kopf hatte. Immer wieder gibt es kleine Details, bei denen man merkt, dass er die Welt und Figuren genau kennt. Leider hat er vergessen, dass für den Leser alles neu ist. Durch die fehlenden Beschreibungen wirkt vieles blass. Auch die spannenden Schlachten können über diesen Mangel nicht hinwegtrösten. Deshalb nur drei von fünf Sternen.

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