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Sarah Hogle im Interview zu ihrem Roman »Ist für immer nicht viel schlimmer?«

Zwei Menschen, die mit der letzten Person, die sie erwarten würden, echte Liebe finden: einander.

Sarah Hogle
© Lillie Hogle 2019
Erzählen Sie uns ein wenig über sich und über die wichtigsten Ereignisse in Ihrem Leben.
Ich bin dreißig Jahre alt und seit zwölf Jahren verheiratet, was man nicht mehr allzu oft hört. Ich war auf einem heftigen »Niemand-hat-mir-zu-sagen-was-ich-zu-tun-habe-ich-bin-achtzehn-und-erwachsen-Trip« und habe jung geheiratet. Rückblickend betrachtet war das wirklich dumm, und mein Ehemann und ich können kaum glauben, dass wir so ein Glück haben und es wirklich funktioniert. Wir haben drei Kinder, und falls eines davon mit achtzehn verkündet, dass es heiraten will, würden wir eine Intervention starten. In unserem Fall aber sind mein Mann und ich in die gleiche Richtung zusammengewachsen und wir sind ein tolles Team. Nach meiner Hochzeit waren die wichtigsten Stationen in meinem Leben die Geburten meiner Kinder, einen Buchvertrag zu bekommen und ganz generell Lernen und das Leben erleben.

Erzählen Sie uns von sich – was sind Ihre Hobbys, wie verläuft Ihr Leben im Moment, was möchten Sie erreichen.
Neben der Schriftstellerei – was ich wahrscheinlich nicht mehr als Hobby bezeichnen sollte, jetzt da es mein Beruf ist – und dem Lesen betätige ich mich auf künstlerische Weise. Ich liebe es Kunst zu machen, aber ich bin zugegebenermaßen nicht wahnsinnig talentiert darin. Ich habe meinen Küchentisch und die -stühle kunterbunt gestrichen (einem Stuhl habe ich zum Beispiel ein türkisfarbenes Bein verpasst, drei rote, eine gelbe Sitzfläche und eine grüne Rückenlehne), genau wie Regale, kleine Beistelltische und im Prinzip alles, auf das ich Farbe knallen kann. Ich habe einmal einen Raum mit riesigen, welligen, schiefen Streifen rot und gelb verziert und es war ein Riesenfehler. Pinterest hat mich dazu inspiriert, meinen eigenen Hexen-Schrank zu bauen, also habe ich einen Schrank gesucht, ihn angemalt und viele kleine Zaubertrankfläschchen und handgemalte Tarotkarten hergestellt. Ich habe meine Vorhänge in der Küche aus einem Stoff mit Hexenhüten, Besen, Kesseln usw. gemacht, aber da ich nicht mit der Nähmaschine umgehen kann, habe ich Klebstoff benutzt. Und es hält! Im Moment ist mein Leben sehr ausgefüllt. Ich habe eine zehnjährige Tochter, einen dreijährigen Sohn und eine zwei Monate alte Tochter. Ich bin nur eine sehr mittelmäßige Hausfrau, deshalb liegt immer Wäsche herum, die vor einer Woche hätte gefaltet werden müssen und der Weihnachtsbaum steht bis Februar. Ich hoffe, ich bekomme einmal dreißig Minuten Schlaf am Stück.

Was macht Sie wütend?
Gewählte Politiker, die die Erde zerstören, und Ungerechtigkeit. Ich habe feste Überzeugungen und ich gerate sehr leicht in Rage, wenn ich Tweets lese, in denen die globale Erwärmung geleugnet wird oder in denen behauptet wird, Feminismus zerstöre das Land und weiße Menschen seien heutzutage die eigentlichen Opfer von Rassismus. Ich halte nichts von Autoren, die ihre Social Media Accounts frei von Politik halten und es ärgert mich wirklich, wenn Leute mit einem großen medialen Einfluss nie ein Wort darüber verlieren, dass unsere Welt am Abgrund steht – auch wenn sie Liebesromane schreiben und keine Politiker sind.

Wie lautet Ihr Lebensmotto (falls Sie eines haben)?
Ich habe nicht unbedingt eines, aber meine grundsätzliche Einstellung lautet: »Wenn es dich nicht glücklich macht, wieso machst du es dann?«

Zählen Sie fünf Dinge auf, die wir bisher noch nicht über Sie wussten:
1. Mein Lieblingsfilm ist »Big Fish«.
2. Severus Snape war schrecklich.
3. Mein drittes Kind wurde nach Sophie aus »Das wandelnde Schloss« benannt.
4. Im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren war ich eine pathologische Lügnerin und erfand Migräneanfälle, die zu einer unnötigen Computertomographie und einem Jahr mit Medikamenten führten.
5. Ich fahre kein Auto. Ich habe zwar einen Führerschein, aber ich hasse das Fahren über alles, also lasse ich mich von meinem Ehemann überallhin chauffieren. Letztes Mal, als mir keine andere Wahl blieb, habe ich beim Parken aus Versehen das Gaspedal statt der Bremse getreten und bin mit meiner vorderen Stoßstange gegen die Wand im Parkhaus gedonnert.

Wie sieht ihr Schreibtisch aus? Haben Sie besondere Routinen, Rituale oder Gewohnheiten?
Mein Schreibprozess ist normalerweise immer sehr schnell und obsessiv gewesen, ich habe ein Buch in einem Monat und dann monatelang gar nicht geschrieben. »Ist für immer nicht viel schlimmer?« ist im November 2018 entstanden. Seitdem ist mein Leben turbulenter geworden, und ich kann meinem natürlichen Prozess nicht mehr folgen, also schreibe ich hier und dort, immer wenn ich Zeit dafür finde. Ich höre gerne zu den Büchern passende Spotify Playlisten oder rainymood.com, während ich schreibe.

Wo machen Sie es sich mit einem Buch gemütlich? Erzählen Sie uns von Ihren Lieblingsleseplätzen!
Ich lese im Bett oder auf der Couch.

Wie haben Sie Ihr Bücherregal sortiert – nach Farbe, Genre oder Autor? Oder halten Sie keine bestimmte Ordnung in Ihrem Bücherregal ein?
Ich sortiere nach Farbe, allerdings muss ich neue Regale aufstellen und im Moment liegen meine Bücher überall herum.

Was ist Ihr Lieblingsreiseziel?
Ich war schon lange nicht mehr am Meer, aber ich LIEBE Meeresrauschen, deshalb entscheide ich mich für die Küste Floridas. Und auch für die Universal Studios in Orlando, denn im Herzen bin ich ein Kind geblieben und werde wahrscheinlich auch nie mehr erwachsen. In diesem Sommer werden meine Familie und ich vielleicht irgendwo in North Carolina Urlaub machen und das bedeutet: Meer, juhuuu! In meinen Fünfzigern lebe ich hoffentlich in einem Strandhaus und bastle Windspiele aus Muscheln, andernfalls werde ich wirklich sauer.

Haben Sie ein Haustier, das Ihnen beim Schreiben, tagsüber und in Ihrer Freizeit Gesellschaft leistet? Falls ja, wie heißt es?
Ich habe eine Katze, Sparkles, deren Name überhaupt nicht zu ihr passt, denn sie ist böse. Ich habe auch einen Hund, Bow. Seinen vollen Namen Rainbow Flash – Regenbogenblitz – bekam er von meiner Tochter, als sie fünf Jahre alt war. Bow folgt mir auf Schritt und Tritt und ist sehr, sehr süß.

Wieso haben Sie mit dem Schreiben angefangen?
Ich habe niemals nicht geschrieben. Ich habe mein erstes Buch mit fünf gebastelt, aus Tonpapier, und aus irgendeinem Grund geht es um Körperteile von Tieren. Ich habe es immer noch! Außerdem habe ich »Coco, der neugierige Affe«, plagiiert. Als ich älter wurde, habe ich die Themen und die Art aus Sharon Creechs Büchern nachgeahmt. Schreiben ist einfach ein großer Teil von dem, was mich ausmacht. Das war es schon immer.

Was inspiriert Sie? Woher haben Sie die Ideen und Geschichten für Ihre Bücher?
Das ist immer die schwierigste Frage, denn ich habe nie eine Antwort darauf. Meine Geschichten sind wie Schneekugeln. Wie aus heiterem Himmel kommen verschiedene Einzelheiten, die in meinem Kopf oder in meinen Notizen herumspuken, zusammen. Aber ich kann nicht genau sagen, wann irgendetwas davon entstanden ist, denn manche Teile der Geschichte lagern vielleicht schon seit Jahren in meinem Hirnspeicher, andere Teile hingegen entstehen spontan aus dem Moment heraus und wieder andere entwickeln sich im zweiten Anlauf und zu guter Letzt weiß ich nicht mehr, was wann oder wie oder warum begonnen hat, wenn ich ein Buch beende.

Beschreiben Sie Ihr aktuelles Buch in wenigen Sätzen.
Mein aktuelles Buch ist eine romantische Komödie über ein unglücklich verlobtes Paar, das sich gegenseitig dazu bringen will, die Beziehung zu beenden, aber letzten Endes doch wieder zueinanderfindet.

Das Schreiben welcher Szene fiel Ihnen am Schwersten?
Die Szene, in der beschrieben wird, wie sich meine Charaktere, Nicholas und Naomi, zum ersten Mal begegnen. Es ist der Schlüsselmoment und mein Lektor und ich haben lange hin und her überlegt, bis es gut wurde.

Haben Sie eine Lieblingsszene?
Ich liebe viele von ihnen, denn ich hatte so viel Spaß an diesem Buch! Aber die Szene, die mir am Nachhaltigsten im Kopf geblieben ist, ist die, wenn Naomi Nicholas’ Hand in eine Schüssel mit warmem Wasser steckt, er wütend wird und über einen Setzling fährt. Wie ich die beiden sich anbrüllen lasse, wie glückliche Fassaden einfach einstürzen und wie sie sich schubsen, bis sie beide verloren sind - das war für mich einfach wundervoll zu schreiben.

Haben Sie einen Lieblingscharakter?
Naomi. Manchmal ist sie grauenvoll, gleichzeitig aber auch weich im Inneren und ich liebe sie.

Gibt es irgendwelche Orte, auf die Sie sich im Buch besonders beziehen?
Morris, die kleine Stadt, in der Naomi und Nicholas leben, ist frei erfunden. Allerdings lebe ich auch in einer kleinen Stadt im Mittleren Westen und eines der Probleme, die Morris zu schaffen machen – dass nämlich alle Tante-Emma-Läden schließen müssen – ist gerade ebenfalls in meiner Stadt ein Thema. Nur allein an der Hauptstraße stehen mindestens sechs oder sieben leere Gebäude, in denen Geschäfte waren und die nun verrotten. Der kleine Laden, in dem mein Mann als Teenager gearbeitet hat und in dem ich ihn zum ersten Mal sah, steht seit einigen Jahren leer. Ein kleiner Hallmark-Laden, in dem ich die Ohrringe gekauft habe, die ich zu meiner Hochzeit trug, steht bestimmt seit sieben oder acht Jahren leer und sieht ziemlich heruntergekommen aus. KFC und Taco Bell gibt es auch nicht mehr und das werde ich denen nie verzeihen. Die Leute versuchen ständig, Pizzerien zu eröffnen und gehen dann innerhalb von einem Jahr pleite.

Enthält Ihr aktuelles Buch autobiographische Elemente? Beziehen Sie sich während des Schreibens auf persönliche Erfahrungen? Basiert Ihr Buch auf wahren Ereignissen?
Die Beziehung zwischen meinen Hauptcharakteren ist das, was passieren würde, wenn man das Witzige meiner Beziehung zu meinem Ehemann nimmt und es bösartig macht. Ich liebe es, meinen Mann zu necken, aber ich tue es aus Liebe und weil wir es mögen, den anderen zum Lachen zu bringen. Wenn ich die Mikrowelle öffne, bevor sein Essen fertig ist, dann mache ich das, um ihn lachen zu hören, nicht, weil ich will, dass er mich verlässt.

Was sollen die Leser Ihrer Meinung nach lernen und verstehen, wenn sie Ihr Buch lesen?
Ich bin nicht darauf aus, irgendwelche Lektionen zu erteilen, ich möchte nur, dass die Leute Spaß dabeihaben. Allerdings glaube ich, dass mein Buch verdeutlichen könnte, wie wichtig Kommunikation in einer Beziehung ist und wie wichtig es ist, dem anderen das Gefühl zu geben, wertvoll zu sein.

Ein kurzer Gruß an Ihre Leser*innen:
Hallo zusammen! Vielen Dank, dass ihr mein romantisches Komödien-Debüt »Ist für immer nicht viel schlimmer?« lesen wollt oder darüber nachdenkt, es zu lesen, oder darüber nachdenkt, wie es wäre, darüber nachzudenken, es zu lesen. Ich verspreche euch, ihr werdet lachen :)

Ist für immer nicht viel schlimmer?

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