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Katie Marsh »Du erinnerst mich an morgen«, Header big

SPECIAL zu »Du erinnerst mich an morgen« von Katie Marsh

»Ein Buch, an das ich mich auch morgen noch erinnern werde«

Ich darf euch mein ganz persönliches Lieblingsbuch in diesem Frühjahr und einen Teil seiner Entstehungsgeschichte vorstellen: »Du erinnerst mich an morgen« ist ein Buch, bei dem man lachen und weinen kann. Da Katie Marsh schon mit ihrem ersten Roman »Die Liebe ist ein schlechter Verlierer« ein sensationelles Debüt in Deutschland gelang, ist sie kein wirklicher Geheimtipp mehr. Ihr zweiter Roman ist nicht nur im klassischen Sinne eine Liebesgeschichte, er ist vor allem die Geschichte einer komplizierten Mutter-Tochter-Beziehung.

Darum geht es im Roman

»Du erinnerst mich an morgen« erzählt von Zoe, die mitten im Leben steht, die ihren Verlobten sehr liebt und alles im Griff zu haben scheint. Um dann zu sehen, wie alles vor ihren Augen zusammenbricht ... Ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit holt die Vergangenheit sie ein – ein Hilferuf ihrer Mutter Gina sorgt dafür, dass sie ihren Verlobten Jamie vor dem Traualtar stehen lässt.

Seit zehn Jahren hat Zoe kaum mehr ein Wort mit ihrer Mutter gesprochen, da sie ihr einen tragischen Vorfall nicht verzeihen kann. Doch als ihre Mutter sie am meisten braucht, entscheidet sich Zoe, für sie da zu sein.

Der Roman erzählt auch Ginas Geschichte, die mit viel Liebe und Humor in Briefen an Zoe seit ihrem ersten Geburtstag festhält, wie sie heranwächst. Gina beschreibt auch, wie ihr die Tochter immer mehr entgleitet und ihr sechzehnter Geburtstag in einem Streit endet, der die ganze Familie zerbrechen lässt. Zehn Jahre später ist die Versöhnung zwischen Mutter und Tochter so dringlich wie noch nie. Gina erhält mit gerade mal Anfang fünfzig eine schreckliche Diagnose: Alzheimer. Sie muss gegen eine Krankheit kämpfen, die ihr langsam die Erinnerung stiehlt, die so kostbar für sie ist.

Ein Buch entsteht

Soviel zum Inhalt des Buches, das in der englischen Originalausgabe bereits viele Leser begeisterte. Als sich der Diana Verlag entschied, den Roman in Deutschland herauszugeben, fing meine Arbeit als Lektorin erst richtig an.

Zunächst brauchte es einen Titel, einen besonderen natürlich. Ich habe mich gefragt, was die großen Themen des Romans sind. Es geht um die bedingungslose, aber verletzliche Liebe zwischen Mutter und Tochter und um die Kostbarkeit von Erinnerungen, die uns zu dem Menschen machen, der wir sind, und die die Beziehungen zu unseren liebsten Mitmenschen definieren. Schon von Anfang an hatte ich immer eine Liedzeile der Band »Ich & Ich« im Kopf: Du erinnerst mich an Liebe. Und nach einigem Hin und Her stand schließlich der Titel, der zunächst vielleicht etwas widersprüchlich klingt, aber doch so viel über den Roman aussagt: »Du erinnerst mich an morgen«.

Auch das Cover war eine Herausforderung: Es sollte an das freundliche Motiv des ersten Romans »Die Liebe ist ein schlechter Verlierer« anknüpfen und trotzdem für sich selbst stehen. Die Idee war, zunächst einen Baum abzubilden, der seine Blätter verliert, so wie Gina ihre Erinnerungen. Und nach ein paar Runden – eine Auswahl verworfener Cover könnt ihr hier ansehen – kamen wir zu diesem wunderschönen Motiv, das eine Blüte sein könnte, deren Blätter vom Wind verweht werden. Ein melancholisches Bild, das aber durch seine leuchtenden Farben auch Optimismus ausdrückt.

Katie Marsh beherrscht es wie kaum jemand, traurige und ernste Themen mit Leichtigkeit und dem für sie typischen Optimismus zu erzählen, ohne je kitschig zu werden. Dabei entwickelt sie Figuren mit all ihren liebenswerten Schwächen und Stärken, die einen zutiefst berühren. Mich hat diese Geschichte sehr berührt – ein Buch, an das ich mich auch morgen noch erinnern werde.

Theresa Klingemann, Lektorin im Diana Verlag

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