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SPECIAL zu Jutta Oltmanns »Tochter der Insel«

„Tochter der Insel“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die von Wangerooge nach Amerika auswandert und dort ein neues Leben beginnen will. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, die heimischen Gefilde zu verlassen und eine Geschichte über das Auswandern zu schreiben?

Jutta Oltmanns: Den Anstoß gab ein Buch: Mir in der Fremde blieb nichts wie die Erinnerung, herausgegeben von Uda von der Nahmer. Sehr liebevoll hat sie Briefe einer jungen Frau aufgearbeitet, die 1886 nach Amerika ausgewandert ist. Was ich las, aber auch was zwischen den Zeilen stand, hat mich tief berührt. Wie mutig, alle Brücken hinter sich abzubrechen und in eine völlig fremde Welt zu reisen. Was für ein Wagnis!

In mir wuchs der Wunsch, Menschen auf ihrem Weg in eine neue Heimat zu begleiten, all das Schöne, aber auch die Mühen und Enttäuschungen mitzuerleben. Ein Besuch des Auswandererhauses in Bremerhaven beflügelte meine Fantasie, und so begann es ...

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Sie erzählen sehr lebendig und authentisch vom Leben der Auswanderer in Amerika. Wie haben Sie sich in diese Welt versetzt? Haben Sie viel recherchiert?

Jutta Oltmanns: Ja, das gehört für mich dazu, um in die Zeit und die Figuren hinein finden zu können. Monatelang las ich alles, was mir zum Thema Auswanderung in die Hände fiel, erforschte den mittleren Westen Nordamerikas um 1838, fuhr auf dem Mississippi bis zu Gebieten, in denen noch Indianer lebten, machte mich mit einer Reihe von Gläubigen auf den Weg in ein neues "gelobtes Land" und reiste auf dem Zwischendeck eines Seglers mit einer Gruppe "bestellter Bräute" in eine ungewisse Zukunft.

Zudem las ich unzählige Briefe ausgewanderter Ostfriesen, in denen fast minutiös alle Eindrücke geschildert wurden. Irgendwann hatte ich eine so gute Vorstellung von der Fahrt nach Übersee und dem Leben in der neuen Welt, dass die (Fantasie-) Reise nicht mehr schwerfiel.

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Lea entwickelt sich in Amerika zu einer mutigen und eigenständigen jungen Frau. Dennoch kann sie ihre Heimat nie vergessen. Was bedeutet Heimat für Sie?

Jutta Oltmanns: Heimat ist für mich nicht nur ein Ort, sondern hat auch etwas mit Nähe, eigenen Wurzeln, mit kulturellen und sozialen Bindungen zu tun. Es kann sein, dass ich die Bedeutung von Heimat erst wirklich verstehen würde, wenn ich sie missen müsste. Theodor Fontane schreibt: "Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen." Die vielen Briefe der Auswanderer bestätigen dies.

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Wer hat ihr Buch als erstes gelesen?

Jutta Oltmanns: Mein Lebensgefährte Roland Dubberke. Er begleitet mich von Anfang an, taucht mit mir ab in andere Welten, liest stundenlang Manuskripte, kutschiert mich wohin immer ich auch möchte um zu recherchieren und liefert manchen zündenden Funken.

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„Tochter der Insel“ verfilmt würde, wie sähe Ihrer Meinung nach die ideale Besetzung aus?

Jutta Oltmanns: Ein Buch zu schreiben und sich eine Vorstellung im Kopf zu machen ist eine Sache, diese dann in einem Film umzusetzen eine andere. Sollte „Tochter der Insel“ jemals verfilmt werden, hoffe ich auf einen fähigen Regisseur mit einem guten Händchen für die richtigen Schauspieler.

Tochter der Insel

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