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Jacqueline Yallop im Interview zu ihrem Buch »Big Pig, Little Pig«

Wussten Sie, dass Jacqueline Yallop nach Frankreich gezogen ist, um dort Romane zu schreiben und Schweine großzuziehen?

© Jacqueline Yallop
Ein kurze Biografie:
• Studium am Lincoln College/Oxford University
• kuratorische Arbeit für mehrere Museen und Galerien in Manchester und Sheffield, v.a. im Zusammenhang mit Sammlungen des viktorianischen Malers und Kunsthistorikers John Ruskin
• Umzug nach Frankreich, um dort Romane zu schreiben und Schweine großzuziehen
• derzeit Lehrauftrag für Creative Writing an der Aberystwyth University in West Wales
• Hobbys u.a. Reisen und Sport, v.a. Tennis

Was hat Sie dazu bewogen, Schriftstellerin zu werden?
Geschrieben habe ich immer schon gern, aber es war eine Art Jetzt-oder-nie-Augenblick, an dem ich mich letztlich ganz dafür entscheiden musste.

Wo finden Sie die Inspiration für Ihre Bücher?
Überall: in Ortschaften, Landschaften, in der Geschichte, in der Kunst, bei Leuten, in Unterhaltungen und absurden Entdeckungen.

An welcher Geschichte arbeiten Sie derzeit?
An einem Roman über eine Familie, die während des Zweiten Weltkriegs über die Pyrenäen geflüchtet ist, und die französischen passeurs, die dabei geholfen haben.

Wer sind Ihre Lieblingsautoren, und warum?
Zu viele, um sie hier aufzuzählen, aber allen voran George Eliot (aufgrund der Tragweite, der Menschlichkeit ihrer Romane), Maria Barbal (die so schlicht und trotzdem mit Nachhall schreibt) und Marilynne Robinson (aufgrund der Charaktere).
© Jacqueline Yallop
Welche Bücher haben Sie gerade erst gelesen?
Die Geflüchteten von Viet Thanh Nguyen
Trauer ist das Ding mit Federn von Max Porter
Die Taugenichtse von Samuel Selvon

Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade schreiben?
Ich versuche, Studenten beizubringen, wie man schreibt.

Fassen Sie Ihren Roman bitte in einem einzigen Satz zusammen.
Meine Erfahrungen nach einem Jahr des Schweinezüchtens in Frankreich.

Was hat Sie zu diesem Buch inspiriert?
Ich hätte mir nie vorstellen können, darüber zu schreiben, wie man Schweine hält – und dann schlachtet. Die Schweine waren schon eine Weile tot – genau genommen aßen wir sie gerade! –, als jemand aus der Runde vorschlug, über genau diese Erfahrung zu schreiben. Außerdem hatte ich ohnehin vor, über das sich stark verändernde Landleben zu schreiben und über unser Verhältnis zu „veralteten“ Gemeinschaften und Landschaften.
© Jacqueline Yallop
Haben Sie in Ihrem Roman eine Lieblingsfigur, und warum mögen Sie sie am liebsten?
Wie könnte ich mich zwischen zwei Schweinen entscheiden! Ich mochte beide gleich gern.

Welche Szene war für Sie am schwersten zu schreiben?
Big Pig zu schlachten … aus naheliegenden Gründen.

Welche Sorte Leser wird Ihrer Ansicht nach Ihren Roman gut finden?
Jeder, der an Natur- und Umweltfragen interessiert ist, an Fragen der Ernährung, an Frankreich, an Landwirtschaft und Landleben – und jeder, der sich an der Debatte um Tierrechte und die Wohlfahrtsgesellschaft und die Ethik hinter unserem Fleischkonsum beteiligen will.

Gibt es Bücher, mit denen Sie Ihren Roman vergleichen würden?
Vielleicht Falke. Biographie eines Räubers von Helen Macdonald

Was möchten Sie Ihren Leserinnen und Lesern sonst noch mitteilen?
Eine Menge Leute halten Schweine – weil es ihr Beruf ist, weil sie deren Gesellschaft genießen, weil es ihnen Spaß macht. Und viele von uns essen Fleisch – auch das Fleisch genau jener Schweine. Heutzutage haben jedoch immer weniger Menschen einen gefühlsmäßigen Bezug zu den Tieren, die sie essen; und umso weniger schlachten ihre Tiere eigenhändig. Ich habe genau das erleben dürfen – und ich habe aufgeschrieben, wie es sich anfühlte, zwei fabelhafte schwarze Schweine lieb zu gewinnen und dann der Schlachtung entgegenzusehen. Einige von Ihnen werden mir übelnehmen, was ich getan habe; andere werden – hoffentlich – ein Tränchen mit mir verdrücken. Dies ist ein Buch über Leben und Tod und Nahrungsmittel und über die vielfältigen Verbindungen, die zwischen uns und dem Fleisch auf unseren Tellern existieren.

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