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Interviews mit Lilli Beck zu »Glück und Glas«

Wussten Sie, dass Lilli Beck das Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen war?

Lilli Beck
© Susie Knoll
Eine kurze Biografie:
Ich bin 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren. Nach der Volksschule von 1964 – 67 Ausbildung zum Großhandelskaufmann (damals war die männliche Form noch gebräuchlich) bei einem Autohändler. U.a. habe ich dort im Teilelager gearbeitet und Schrauben gezählt, aber auch Autotüren oder Windschutzscheiben an die Mechaniker ausgegeben. 1968 Wechsel nach München, dort von einer Modelagentin (es gab noch keine Casting-Shows) in der damaligen In-Disco Blow Up entdeckt. Es folgten die ersten Fotos in Paris – und zehn turbulente Jahre mit vielen Reisen, Shootings für Modezeitschriften, Strumpfpackungen, Bademoden-Plakate, Pirelli-Kühlerfigur der 1970er Jahre (der berühmte Kalender entstand erst in den 80ern), Covergirl auf der LP von Marius Müller-Westernhagen: Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz. Zwischen den Modeljobs Schauspielunterricht, Cutterassistentin, (u.a. bei Wim Wenders’ Der amerikanische Freund), und erste TV- und Filmrollen. 1980, nach der Geburt meiner Tochter, Wechsel hinter die Kamera als Visagistin.

Bitte erzählen Sie uns ein wenig über Ihre Hobbys, Ihren Traum vom Glück, was Sie ärgert, welche Gabe Sie gerne besäßen …
Vor fünfzehn Jahren war das Schreiben noch ein Hobby, inzwischen bedeutet es alles für mich. Ich könnte nicht leben, ohne zu schreiben. Es ist eine süße Sucht. Wenn ich mal nicht schreibe, was höchst selten vorkommt, treffe ich mich gern mit Freunden, gehe ins Kino oder bummle über Flohmärkte.
Mein beruflicher Traum vom Glück hat sich erfüllt, als ich 2007 meinen ersten Verlagsvertrag bekam, und er intensiviert sich mit jedem neuen Buch.
Ärger ist bekanntlich nicht gut für die Gesundheit, deshalb nehme ich mir an Silvester immer vor: Dieses Jahr rege ich mich über gar nichts auf. Aber wenn ich die Einkaufsliste für den Supermarkt vergesse und das erst vor Ort feststelle, ärgere ich mich doch.
Als Gabe würde ich mich gerne nach Bedarf unsichtbar machen können.

Wie kamen Sie zum Schreiben?
Es waren Liebesbriefe, die ich in den 1970er Jahren an meinen damaligen Freund geschrieben habe. Er war beruflich sehr oft und lange auf Reisen und fand, dass sich meine Briefe wie Romane lesen. In der Zeit habe ich auch begonnen, Tagebuch zu schreiben, eine Gewohnheit, die nahtlos ins Schreiben überging. Später war es auch das Erlernen von Rollentexten. Durch unzähliges Wiederholen kamen mir manche Texte unrealistisch vor, und oft hätte ich sie gerne geändert.

Was inspiriert Sie? Wie finden Sie Ihre Themen?
Das Leben erzählt die besten Geschichten, heißt es. Meine Romane entstehen aus einem Wort, einer Situation oder einer Erinnerung. Bei Glück und Glas war der Auslöser ein Gespräch mit einer Freundin über unsere „schillernde Vergangenheit“. Und während des Schreibens ergab sich das Thema zur nächsten Geschichte über Waisenkinder.

Wie würden Sie Ihren Roman Glück und Glas mit einem Satz beschreiben?
Es ist die Lebensgeschichte zweier Freundinnen, die ein Leben lang voneinander glauben, die jeweils andere sei glücklicher.

Gibt es bestimmte geografische Orte, zu denen Sie oder Ihr Buch einen besonderen Bezug haben?
Ich liebe die Côte d'Azur und besonders Nizza außerhalb der Hochsaison. Alle in Glück und Glas erwähnten Orte kenne ich sehr gut (außer die JVA in Aichach), bzw. ich habe in meiner Zeit als Fotomodel und Visagistin dort gearbeitet.

Was lesen Sie selber gerne?
Ich lese querbeet, aber keine Erotikliteratur oder Dystopien.

Wer sind Ihre liebsten Romanhelden/-heldinnen?
Generell starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen.

Möchten Sie uns 3 Bücher für die einsame Insel empfehlen?
Affären von Alison Lurie, So What! von Marlene Faro und Glück und Glas :-)

Was ist für Sie die größte Versuchung?
Handtaschen in allen Größen, Formen und Farben – außer Blau.

Verraten Sie uns Ihr Lieblingsrezept?
Spaghetti aglio Olio e Peperoncino
Knoblauchzehen (Menge nach Gusto) in Scheiben schneiden, mit einer kleinen, ebenfalls geschnittenen Chilischote in 3 EL Olivenöl kurz anbraten, vom Herd nehmen, gekochte Spaghetti tropfnass dazugeben, durchmischen, salzen und mit frischer Petersilie mischen. Fertig.
Als Veganerin verzichte ich auf Käse.

Was ist für Sie die optimale Entspannung?
TV-Serien am Stück gucken, vorwiegend englische oder amerikanische Serien.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Schau nicht zurück, denn da geht es nicht lang.

Gibt es eine Person, die Sie persönlich fasziniert?
Oscar Wilde. Als ich die Lady Brecknell in dem Stück Bunbury oder die Bedeutung, ernst zu sein gespielt habe, wurde mir klar, wie genial seine Texte sind.

Welche menschliche Leistung des letzten Jahrhunderts bewundern Sie am meisten?
Die Erfindung des Internets. Es hat unsere Gesellschaft nachhaltig verändert, und vermutlich wird es das in Zukunft noch viel umfassender tun. Ich muss gestehen, dass mir nicht alles gefällt. Besonders die illegalen Downloads von E-Books bringen mich auf die Palme. Würde man diese Diebe fragen, ob sie bereit wären, ohne Bezahlung zu arbeiten, wären sie garantiert empört.

Welche Organisation oder welches Projekt würden Sie gerne unterstützen – oder tun dies bereits?
Ich unterstütze regelmäßig die SOS-Kinderdörfer.

Fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wissen
1. Ich mag die Farbe Blau nicht. Den blauen Himmel natürlich schon.
2. Ich laufe beim Telefonieren gerne auf und ab.
3. Ich liebe es, Listen zu schreiben: Jeden Abend eine To-do-Liste für den nächsten Tag, eine für die nächste Woche, den nächsten Monat, und, und, und ...
4. Ich rede beim Nachdenken oft laut mit mir selbst.
5. Zu jedem neuen Buchvertrag köpfe ich eine Flasche Veuve Clicquot.

Möchten Sie ein paar persönliche Worte an Ihre Leserinnen und Leser richten?
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn Sie noch einen unerfüllten Traum haben, möchte ich Sie als professionelle Tagträumerin dazu ermutigen, nicht aufzugeben. Um es mit den Worten von Walt Disney zu sagen: „Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“
Das kann ich nur bestätigen, denn ich habe erst sehr spät, nämlich mit 50 Jahren begonnen, einen Roman zu schreiben. Natürlich habe ich davon geträumt, veröffentlicht zu werden und Erfolg zu haben, sprich, gelesen zu werden, was inzwischen Wirklichkeit wurde.
Viel Glück bei der Verwirklichung Ihrer Träume!
Ihre
Lilli Beck

Glück und Glas

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