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Special zu Dr. med. Michael Nehls »Die Alzheimer-Lüge«

Michael Nehls
© Alex Jung
Wie viele Demenzkranke gibt es derzeit in Deutschland?
Dr. med. Michael Nehls: Weit über eine Million, Tendenz steigend.

Warum steigt die Zahl der Alzheimer-Erkrankten zunehmend?
Dr. med. Michael Nehls: Immer mehr Menschen leiden immer früher an Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose oder Krebs. Die Ursache dafür sind chronische, kulturbedingte Mängel. Dank chronischer Therapien und einer immer effizienteren Akutmedizin leben wir heutzutage länger mit diesen Krankheiten als in früheren Zeiten. Alzheimer geht aus denselben Mängeln hervor. Weil es aber keine Therapie gibt, bleibt dieses Leiden übrig, und die Zahl der Erkrankten steigt.

Kann sich jeder – Ihrer Meinung nach – vor Alzheimer schützen?
Dr. med. Michael Nehls: Ja, auf jeden Fall, solange die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist. Und selbst dann kann man immerhin noch eine Verlangsamung des Prozesses erreichen.

Welche Lüge decken Sie in Ihrem Buch auf?
Dr. med. Michael Nehls: Dass jeder Mensch an Alzheimer erkrankt, wenn er nur alt genug wird. Wie ich in meinem Buch aufzeige, besteht das Problem nicht darin, dass wir älter werden, sondern wie. Die Wahrheit ist nämlich vielmehr, dass die selbstzerstörerischen Prozesse, die bei Alzheimer festzustellen sind, dadurch ausgelöst werden, dass wir uns nicht mehr artgerecht verhalten. Ändern wir unser Verhalten, dann ist Alzheimer eben kein unvermeidbares Schicksal, wie behauptet wird.

Warum haben Sie dieses Buch geschrieben?
Dr. med. Michael Nehls: Ich bin Arzt geworden, um Menschen zu helfen, Krankheiten zu überwinden. Ich wurde Genetiker, um zu verstehen, wie durch fehlerhafte Instruktionen unseres Erbguts Krankheiten entstehen. Dann wurde ich Pharmaforscher, weil ich fälschlicherweise dachte, dass wir, wenn wir diese Instruktionen medikamentös ändern, jede Krankheit in den Griff bekommen können. Inzwischen weiß ich, dass dies ein fataler Irr glaube war. Nicht unser Erbgut ist die Ursache für Zivilisationskrankheiten wie Alzheimer, sondern unsere Lebensweise. Denn die führt zu Mängeln, die unser Erbgut nicht mehr kompensieren kann. Nur derjenige, der die grundlegenden Bedürfnisse unseres Organismus kennt und sein Verhalten anpasst, wird bis ins höchste Alter seinen Verstand behalten und nicht an Alzheimer erkranken. Das gelingt in unserer heutigen Gesellschaft kaum jemandem rein zufällig. Deshalb war für mich das Schreiben dieses Buches ein absolutes Muss. Sein Inhalt ist, wenn man so will, eine dringend nötige Gebrauchsanweisung für den Umgang mit uns selbst.