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Interview mit Anne Sanders zu »Sommer in St. Ives«

Wussten Sie, dass Anne Sanders am selben Tag wie Jane Austen Geburtstag hat?

Anne Sanders
© Jan Frommel
Würden Sie uns ein wenig über sich erzählen – Ihre Hobbies, Lebenssituation, Ihren Traum vom Glück, was Sie ärgert, welche Gabe Sie gerne besäßen …?
- Ich bin verheiratet und lebe mit meinem Mann in München, ziemlich zentral sogar, mit Blick auf die Isar.
- Wenn ich nicht gerade schreibe, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit lesen oder vor dem Fernseher. (Ich liebe amerikanische TV-Serien – aber ob man das als Hobby bezeichnen kann?)
- Ich kann mich sehr über Ungerechtigkeit und Chauvinismus ärgern.
- Welche Gabe besäße ich gern? Also, ich würde furchtbar gern noch Klavier spielen lernen, wenn es irgendwie geht – und wenn ich mich dabei nicht ganz so unbegabt zeigen würde, wäre das toll.
- Mein Traum vom Glück ist ein Cottage in Cornwall, in dem ich lebe und schreibe, mit meinem Mann und vielen, vielen Tieren, denen wir ein schönes Zuhause geben können.

Wie kamen Sie zum Schreiben?
Ich habe schon immer sehr viel gelesen, und – durch meinen Beruf als Journalistin – auch sehr gern geschrieben. Ich schätze, irgendwann wollte ich einfach nicht mehr über andere berichten, sondern meiner Fantasie freien Lauf lassen. Die Geschichten, die ich schreibe, sind im Grunde genauso konzipiert wie die Bücher, die ich gern lese: Das sind zum einen Jugendbücher und zum anderen Liebesgeschichten, und das am besten noch an Orten, an die man sich schön hinträumen kann. Wie zum Beispiel Cornwall: Die ersten Seiten meines Debüt-Romans habe ich in einem Cottage geschrieben, das dem Sohn von Rosamunde Pilcher gehört. Und auf dem Flug nach Cornwall entstand die Idee zu Sommer in St. Ives, die ich in eben diesem Cottage weitergesponnen habe.

Was inspiriert Sie?
Ich konsumiere sehr viele Geschichten in Form von Büchern, Filmen oder TV-Serien, und all das inspiriert mich und setzt sich in meinem Kopf zu neuen Ideen zusammen. Und natürlich inspiriert mich das Reisen. Ganz abgesehen davon, dass ich eine fulminante Tagträumerin bin – sich Geschichten auszudenken, war eigentlich schon immer eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

An welchem Buch arbeiten Sie gerade?
Derzeit arbeite ich an einem weiteren Roman für Blanvalet, ebenfalls eine Liebes-Familien-Geschichte, die auf der Insel spielt, diesmal allerdings nicht in England, sondern im rauen Schottland. Mehr wird aber noch nicht verraten ...

Zu Sommer in St. Ives dagegen kann ich viel erzählen: Darin geht es um die 26 Jahre alte Lola Lessing, die mit ihrer Familie nach Cornwall reist, um dort den Sommer zu verbringen – auf besonderen Wunsch von Großmutter Elvira, die, wie alle annehmen, nach dem Tod des Großvaters einsam ist und sich noch einmal an den Ort zurücksehnt, wo sie als Jugendliche glücklich war und ihre große Liebe fand.

Was die Familie nicht weiß: Mit „großer Liebe“ ist gar nicht der verstorbene Großvater gemeint, sondern ein ehemaliger britischer Rockstar, mit dem Elvira besagten Sommer in St. Ives verbrachte und den sie nun gedenkt dort, in dem Sommerhaus von damals, zu heiraten. Die Familie hat keine Ahnung von den Plänen der Großmutter, bis sie am Urlaubsort ankommt und die Bombe platzt. Fortan geht es um: Lebenslügen und andere Familienkatstrophen, die Planung einer völlig skurrilen Hochzeit und ein geheimnisvolles Foto, das Ich-Erzählerin Lola in ihr ganz eigenes Gefühlschaos stürzt.

Welcher Teil war am schwierigsten zu schreiben?
Die Herausforderung bei Sommer in St. Ives waren die zwei Erzählebenen: Einmal die Handlung aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart, dann die Rückblenden in die 1950er-Jahre mit völlig anderer Erzählstimme. Das war anspruchsvoll, aber auch sehr, sehr reizvoll und hat mir viel Spaß gemacht.

Haben Sie eine Lieblingsszene?
Ich mag die Szenen zwischen Elvira und Sam, besonders die gegen Ende des Buches. Die beiden haben mich selbst berührt irgendwie.

Haben Sie eine Lieblingsfigur?
Die Hauptfigur Lola mag ich schon sehr gern. Sie ist freundlich, offen, ein bisschen tollpatschig und sehr unterhaltsam, wie ich finde.

Gibt es bestimmte geographische Orte, zu denen Sie oder Ihr Buch einen besonderen Bezug haben?
Ja, auf jeden Fall – ich liebe England, Schottland, Irland. Sommer in St. Ives spielt in Cornwall, der neue Roman wird an der schottischen Westküste spielen. Ich könnte mir auch vorstellen, Romane in Island anzusiedeln, bloß war ich dort noch nicht.

Was lesen Sie selber gerne?
Ich bin eine Genre-Etappen-Leserin, würde ich sagen: Eine Zeitlang habe ich nur Krimis gelesen, dann ausschließlich Jugendbücher, im Augenblick lese ich überwiegend Liebesromane.

Wer sind Ihre Lieblingsautoren?
Es gibt viele AutorInnen, die ich sehr gerne lese, aber zu meinen Alltime-Favourites gehören T.C. Boyle, J.K. Rowling und Maggie Stiefvater.

Wer sind Ihre liebsten Romanhelden/-heldinnen?
Mr. Darcy, Holden Caulfield, Katniss Aberdeen.

Möchten Sie uns 3 Bücher für die einsame Insel empfehlen?
Ich würde gleich 7 empfehlen – die komplette Harry Potter-Reihe. Ich habe die Bücher schon dreimal gelesen und könnte immer wieder von vorn anfangen.

Was ist für Sie die größte Versuchung?
Schokolade und Rotwein.

Verraten Sie uns Ihr Lieblingsrezept?
Ich esse am liebsten Kartoffelbrei, und – seit ich überwiegend vegan/vegetarisch lebe – am besten mit Mandelmilch und veganer Butter, ich finde, dann ist er verträglicher. Dazu gibt es gerne Apfelmus, so isst man das in Wuppertal, wo ich herkomme.

Was ist für Sie die optimale Entspannung?
Sich mit einem Tier zu beschäftigen. Es gibt nichts Entspannenderes als eine schnurrende Katze, aber auch ein Spaziergang mit einem Hund kann den Kopf freipusten.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Eigentlich nicht. Allerdings gefällt mir dieses eine Zitat von Sylvia Plath besonders gut: „Ich will leben, lieben und davon schöne Sätze sagen.“

Gibt es eine Person, die Sie persönlich fasziniert?
Als schriftstellerisches Vorbild fasziniert mich Maggie Stiefvater: Sie kann nicht nur hervorragend Geschichten erzählen, sie malt außerdem, spielt zig Instrumente und komponiert die Musik zu ihren Buchtrailern selbst. Das ist schon ziemlich beeindruckend, finde ich.

Welche menschliche Leistung des letzten Jahrhunderts bewundern Sie am meisten?
Vermutlich die Entwicklung des Internets. Ohne sie wären die allermeisten wohl jetzt nicht da, wo sie heute sind.

Welche Organisation oder welches Projekt würden Sie gerne unterstützen – oder tun dies bereits?
Ich bin noch kein Mitglied, aber ich würde jederzeit die Tierschutzorganisation Peta unterstützen oder jede andere Vereinigung, die sich für die Rechte und den Schutz von Tieren einsetzt.

Fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wissen
1. Ich habe am gleichen Tag Geburtstag wie Jane Austen.
2. Früher habe ich mal eine Kleinkunstbühne geleitet.
3. Als Journalistin im Film- und TV-Bereich habe ich viele prominente Künstler interviewt, unter anderem Alan Rickman, Heath Ledger, Ben Stiller und Judy Dench.
4. Ich bin tatsächlich ein großer Rosamunde Pilcher-Fan und habe auch sie mal zu einem Interview getroffen. Eine ganz reizende Dame.
5. Ich bin in Wuppertal geboren, habe aber einen österreichischen Pass.

Ein paar Worte an Ihre Leser und Leserinnen?
Liebe Romantikerinnen (und Romantiker, die soll es schließlich auch geben ...), vielen herzlichen Dank, dass ihr euch für meinen Roman Sommer in St. Ives entschieden habt. Ich kann euch Folgendes versprechen: Er spielt vor großartiger Kulisse! Es kommt ein gut gehütetes Familiengeheimnis darin vor! Und viel Liebe. Und Eichhörnchen. Und entgegen allgemeiner Annahmen, können die Sommer in Südengland durchaus schön und warm (-herzig) und aufregend sein. Ich bin gespannt, ob ihr das genauso seht, und freue mich über jedes Feedback auf www.annesanders.de