Franziska Böhler
© Michael Eichelsbacher
Jarka Kubsova
© Christoph Niemann

Liebe Leserinnen und Leser,

es muss 2017 gewesen sein, als ich mit meiner besten Freundin und Kollegin im Innenhof der Klinik stand und einfach schwieg. Eine kurze Pause, sechs Minuten außerhalb der Station, die sich an diesem Tag wie ein Kriegsschauplatz anfühlte.

Später an diesem Tag lud ich das erste Bild in Arbeitskleidung von mir hoch. Auf Instagram. Auf dieser Plattform, auf der ich bis dahin nur stille Leserin war, und ich erzählte von diesem Tag.

Als die Kommentare und die Resonanz auf den Eintrag schier überwältigend waren, beschloss ich den Account in diesem Stil weiterzuführen – und traf offensichtlich einen Nerv. Denn das Interesse, die Zahl der Follower und der Interaktionen wuchsen von Woche zu Woche. Plötzlich hatte ein Thema eine große Zahl an Menschen erreicht, von dem ich ansonsten immer das Gefühl hatte, dass es außerhalb des Kollegenkreises kaum jemanden interessiert. Die Arbeitsbedingungen, die Erfahrungen, die schmerzhafte Wahrheit – aber auch all die erfüllenden Seiten über unseren Beruf fanden plötzlich Gehör, Verständnis und Resonanz.

Und der Kreis derer, die zuhören und mitfühlen, wird immer größer. Nun also erscheint »I'm a Nurse« und trägt das Thema und unser Anliegen weit über die Instagram-Welt hinaus.

In den 12 Monaten Entstehungszeit liegen Mühe, Zeit, Tränen und Entbehrungen.
Aber all das hat sich gelohnt.

Wir hoffen, dass dieses Buch viele Menschen erreicht und einen Beitrag dazu leisten kann, die Facetten eines Berufes zu zeigen, der uns allen wichtig sein sollte.

Franziska Böhler und Jarka Kubsova

Franziska Böhler arbeitet seit 2007 als Krankenschwester auf einer anästhesiologischen Intensivstation in der Nähe von Frankfurt am Main und seit 2018 zusätzlich in der Anästhesie. Als @thefabulousfranzi hat die 33-jährige Mutter von zwei Kindern über 170.000 Follower auf Instagram, wo sie regelmäßig von dramatischen Geschichten aus dem Klinikalltag berichtet und auf den Pflegenotstand aufmerksam macht.

Jarka Kubsova machte 1997 das Examen zur Krankenschwester, beschloss aber, vom System desillusioniert, schon bald darauf, einen anderen Beruf zu ergreifen. Sie studierte in Hamburg Soziologie und Sozialökonomie. Nach einem Volontariat bei der »Financial Times Deutschland« war sie dort als Reporterin tätig, sowie später beim »Stern« und bei der »ZEIT«. Sie ist Ghostwriterin mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

Eine Krankenschwester beschreibt die Schicksale, die hinter dem Begriff Pflegenotstand verborgen bleiben

Sie hat sich für Nachtdienste und Wochenendschichten entschieden, für viel Arbeit und noch mehr Verantwortung, für einen Job, der sie fordert – ihr Herz und ihren Verstand. Nicht entschieden hat sie sich für Dienste in ständiger Unterbesetzung, für Bedingungen, die Pflege und Medizin gefährlich und unmenschlich machen. Und doch finden sich Pflegekräfte immer öfter in dieser Situation: Sie arbeiten in einem Gesundheitssystem, das längst selbst dringend Hilfe braucht.

In ergreifenden Fallgeschichten aus ihrem Arbeitsalltag, aber auch von Patienten, Hebammen, Auszubildenden und Ärzten macht Franziska Böhler deutlich, wie viel Leid der Kostendruck und der Personalmangel in Krankenhäusern und Altenheimen verursachen. Die Zahlen zum Pflegenotstand hat vermutlich jeder schon mal gehört. Franziska Böhler schildert die Geschichten dahinter. Dabei vergisst sie auch die guten Momente nicht. Momente, die es wert sind, sich trotz allem genau für diesen Beruf immer wieder zu entscheiden.

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Leserstimmen

I'm a Nurse

19.04.2022

Das Buch ist sehr vasettenreich geschrieben. Es werden zahlreiche Blickwinkel auf das Thema Pflege, welche für außenstehende nicht direkt ersichtlich sind, gewährt. So auch bspw. das die Versorgung von unseren kleinsten Mitmenschen nicht für Krankenhäuser rentabel ist, was auch die Zentralisierung von Geburts-/ Kinderstationen mit sich zieht.

Auch das in der Öffentlichkeit oftmals bekannte Berufsbild der Krankenschwester, wird in all seiner Vielfältigkeit eingehend erläutert. Ebenfalls welche drastischen Auswirkungen der Personalmangel, die dauerhafte Unterbesetzung und die daraus resultierende Belastungssteigerung mit sich bringt.

Was wäre unsere Pflege ohne die heimlichen Heldinnen in Form der Pflegerinnen. Wer verbringt die meiste Zeit bei den Patienten und merkt direkt wenn sich Parameter, Nuancen o.ä. ändern oder ergreifen sofort die notwendigen Erstmaßnahmen.... richtig die Krankenschwestern und Pfleger/-innen!

Die Schönen, die Schlechten, die Einprägsamen, die Traurigen, die Hoffnungsvollen, alle diese Eindrücke anhand von unzähligen Beispielen aus dem Alltag auf der Station werden dem Leser vermittelt.

Und der Personalmangel führt leider dazu, dass es in Zukunft nicht gerade besser für diese wichtige Berufsgruppe aussieht.

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Spannender Blick hinter die Kulissen

Von: _booklovexperience_
07.02.2022

Im Großen und Ganzen hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Franziska Böhler schreibt über ihren Alltag als Intensivpflegerin.

Die einzelnen Stationen miterleben zu können war sehr spannend.

Ich konnte einiges neues dazu lernen. 

Vieles über die Missstände in diesem Beruf war mir durch Medien und privaten Gesprächen schon bewusst. Die Zahlen und Fakten hier noch einmal schwarz auf weiß zu sehen ist sehr bedrückend. 

Schön zu sehen war es, dass die Autorin ihren Beruf allerdings nicht nur schlecht redet, sondern auch sehr viel über die positiven Seiten erzählt.


An einigen Stellen hätte ich mir, als Fremde in dem Beruf, mehr Erläuterungen gen und Beschreibungen vieler Fachbegriffe gewünscht.


Ich danke Franziska Böhler für ihr ehrliches Buch. Wenn auch die Politik nichts ändert, dann ist vielleicht doch der/die ein oder andere/r LeserIn achtsamer beim nächsten Besuch im Krankenhaus.

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»Wir brauchen eine ethische Diskussion: Was ist uns gute Pflege wert?«
Der Trailer zum Buch mit Franziska Böhler