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Delphine de Vigan

Nach einer wahren Geschichte

Ungekürzte Lesung mit Martina Gedeck
(8)
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Ein raffiniert literarisches Spiel mit Fiktion, Wirklichkeit und Identität

Delphine ist eine gefeierte Schriftstellerin, doch der Erfolg ihres letzten, überaus erfolgreichen Romans stürzt sie in eine Schaffenskrise. Da lernt sie scheinbar zufällig eine Frau kennen, die sie fasziniert: L. Völlig selbstlos nimmt L. ihr Erledigungen und Pflichten ab – und einen immer größeren Teil ihres Lebens ein. Als Delphine entdeckt, dass L. sogar ihre intimsten Notizen liest, spitzt sich die Situation zu: Ist Delphine paranoid oder liegt der wahre Stoff für ihren nächsten, großen Roman direkt vor ihren Augen?

Martina Gedeck leiht de Vigans preisgekröntem Meisterwerk ihre unverwechselbare Stimme.


Übersetzt von Doris Heinemann
Originaltitel: D’après une histoire vraie
Originalverlag: DuMont
Hörbuch Download, Laufzeit: 9h 37min
ISBN: 978-3-8371-3642-5
Erschienen am  22. August 2016
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Meine fatale Freundin

Von: Atalante

07.06.2017

Wahr, was ist das? Darüber wird nicht nur vor Gericht gestritten, denn jede erinnerte Wahrheit besteht mehr aus Zusammengereimten als aus unumstößlichen Fakten. Was also kann an einer Geschichte wahr sein? Oder an einem Roman nach einer wahren Geschichte? Darf ein Roman überhaupt wahr sein? Delphine de Vigan macht diese spannenden Metafragen zum Gegenstand ihres neuen nicht minder spannenden Romans mit dem suggestiven Titel Nach einer wahren Geschichte. Die Schwierigkeit über Privates zu schreiben thematisierte die Autorin bereits in Das Lächeln meiner Mutter. Die Last des Erfolgs, den ihr dieser biographische Roman bescherte, schildert Vigan zu Beginn ihres neuen. Dessen Protagonistin Delphine trägt nicht nur den gleichen Vornamen wie die Autorin, sie lebt wie diese mit zwei fast erwachsenen Kindern in Paris, hat einen Partner, der im Buchbetrieb tätig ist, und arbeitet als Schriftstellerin. Alleine wieviel von der Geschichte, die dieses Grundgerüst trägt, aus Fiktion oder Fakten konstruiert ist, bleibt offen. Wir wissen also nicht, ob Delphine de Vigan wie ihre Figur Delphine tatsächlich eines Abends auf einer Party einer Frau begegnete, die bald zur Freundin und schließlich zur unentbehrlichen Beraterin wird. Auch wenn dies genau die Frage ist, die der Leser laut Vigan, so dringend zu wissen wünsche. Diese Andere, in der Geschichte nur mit der Initiale L. bezeichnete, diese Elle bleibt jedoch mysteriös. Im Laufe des Romans lockt sie den Leser zu verschiedenen Interpretationen. Mal scheint sie pure Fantasie, mal eine schizophrene Ausgeburt, dann ein Geist oder eine Traumgestalt. In der Art wie sie sich in Delphines Leben drängt, erweist sie sich sogar als Stalking-Albtraum. Er beginnt als Delphine erschöpft von den unzähligen Lesereisen, Diskussionsrunden und Interviews einen anonymen Brief erhält. Kaum hat sie ihn gelesen, ruft ausgerechnet ihre Partybekanntschaft L. an, der sie erleichtert von den Drohungen des Briefeschreibers berichtet. Erst viel später fragt sich Delphine, woher L. ihre Handynummer hatte. Die beiden Frauen kommen sich näher, erzählen sich von ihrem Leben. Anders als Delphine lebt L. alleine, sie hat keine Kinder und keinen festen Partner. Auch sie ist Autorin, eine Ghostwriterin für Schauspieler und andere Stars. Sie ist geübt durch Fragen in das Innere eines Anderen zu dringen, fast wie eine Psychoanalytikerin, denkt Delphine. „Es dauerte nie lange, bis L. die richtige Frage stellte oder die Bemerkung machte, an der ihr Gesprächspartner merkte, dass nur sie imstande war, ihn zu verstehen und zu trösten. L. wusste nicht nur auf den ersten Blick den Grund der Verstörung herauszufinden, vor allem fand sie den Riss, der, so tief er auch vergraben sein mag, in jedem von uns steckt.“ Delphines Verstörung ist die Schreibhemmung, die der überbordende Erfolg ihres letzten Romans ausgelöst hat. Es fällt ihr schwer, die Kraft für ein neues Projekt aufzubringen, trotz Unterstützung der neuen Freundin. Doch als sie dieser endlich ihre neue Idee präsentiert, ein Roman über die Manipulation von Darstellern in Reality-Shows, rät L. ihr vehement ab. Schriftsteller sollten sich dem Autobiographischen widmen und alle anderen Themen den Drehbuchschreibern überlassen. Literatur sollte vom wahren Leben erzählen, nicht davon ablenken. Doch L.s Forderung nach einer „wahren Geschichte“ treibt Delphine von der Schreibhemmung in die totale Schreibphobie. In ihrer Depression ist sie keines einzigen geschriebenen Worts mehr fähig, sei es eine noch so banale Notiz. L. wird zu ihrer rechten Hand, sie übernimmt die Beantwortung aller Anfragen, auch die Briefe von Delphines Freunden, die sie so von ihr fernhalten kann. L. isoliert sie, sie führen eine exklusive Freundschaft, weder Delphines Kinder noch ihr Freund François bekommen L. zu Gesicht. Je länger ihre Freundschaft dauert um so mehr schöpft Delphine Verdacht, daß etwas mit L. nicht stimmt. Dabei erschien sie ihr anfangs als Idol. „L. war vollkommen.“ „L. war genau die Sorte Frau, die mich fasziniert.“ „Wie lange braucht man, um so eine Frau zu werden?“ Doch anstatt sich L. anzugleichen, ist es L. die Delphine immer ähnlicher zu werden scheint. Ihr Aussehen, die Art sich zu bewegen und zu sprechen. Delphine bezeichnet es in der Rückschau, aus der sie diese ganze Geschichte erzählt, als „Behexung“. L. scheint die Symbiose anzustreben. Als sie jedoch bemerkt, daß Delphine sie allmählich durchschaut und ihr Verhalten für einen neuen Roman dokumentiert, versucht sie die Identität der Freundin vollkommen zu okkupieren, bis zur letzten Konsequenz. Vigans hochreflektiver Roman über Identität und Täuschung ist gleichzeitig eine kluge Auseinandersetzung mit dem Schreiben und dem Lesen. Sie zeigt, aus welchen inneren wie äußeren Quellen sich Literatur speist. Stets ist es die Kombination aus Erlebtem und Erfundenem und sei die Geschichte noch so wahr. Ihr Roman übt auf augenzwinkernde Weise Medien- und Literaturkritik. Die spannende psychologische Handlung unterbricht sie mit Überlegungen zur Manipulationsmacht von Literatur. Sie kritisiert die inflationäre Mode der Memoirs und ermutigt die Leser zur kritischen Rezeption sogenannter authentischer Stories. Anders als ihre Figur L. verlangt Vigan für die Literatur Phantasie und erweist ihr durch die Details aus fremden Büchern und Filmen in diesem Roman die größte Reverenz. Da mir dieser Roman in seiner Hörversion vorlag, sind mir ohne die Möglichkeit des Nachschlagens, vor allem Sie von Stephen King, David Vanns Im Schatten meines Vaters und Bryan Singers Film Die üblichen Verdächtigen in Erinnerung geblieben. Das Hörbuch ist trotzdem empfehlenswert. Nie war es schöner, die Geschichte zweier Frauen von einer einzigen vortragen zu lassen. Martina Gedeck verleiht der Erzählerin wie ihrer Gegenspielerin einen individuellen, stimmigen Ton. Es gelingt ihr die zeitweise fast bis zur Verschmelzung vollzogene Annäherung hörbar zu machen.

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Nach einer wahren Geschichte: Ein Hörbuch über die Wahrheit

Von: Chochi Rain

14.03.2017

Nach und nach fällt es der Autorin Delphine immer schwerer zu schreiben. Bis sie irgendwann nicht einmal mehr eine E-Mail verfassen kann. Nur ihre Freundin L. was von ihrem Geheimnis, ja, sie ist es sogar die Delphine deckt und ihre Texte verfasst, als jene nicht einmal mehr zwei Worte miteinander verbinden kann. Delphine hat gerade ihren großen Roman veröffentlicht. Die Geschichte ihres Lebens, die sie schnell zu einer der meist gefeiertsten Autoren Frankreichs machst. Doch immer wieder muss sie sich die gleiche Frage anhören: Wie viel aus dem Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert, entspricht wirklich der Wahrheit und was wurde hinzugefügt? Gleichsam stellt sie sich die Frage, was sie überhaupt noch als nächstes schreiben soll oder vielmehr schreiben kann, denn im Schatten dieses Romans wird jedes andere Buch keine Chance mehr haben. Mitten in dieser Sinnkrise trifft sie auf einer Party die überaus beeindruckende L., die schnell zu einem festen Bestandteil von Delphines Leben wird, sie als Freundin unterstützt und ihr gleichzeitig immer wieder die Frage stellt, wann sie denn endlich ein neues Buch verfassen wird. Es ist auch L., die als erstes bemerkt, dass Delphine nicht mehr schreiben kann und nahe zu in Panik verfällt, wenn sie nur einen Brief beantworten soll. Und somit übernimmt L. nach und nach das Schreiben für Delphine. Und obwohl Delphine ihrer neuen Freundin kaum dankbarer sein könnt, kann sie doch nicht das Gefühl abschütteln, dass mit L. irgendetwas nicht stimmt. Phänomenaler Roman mit unglaublich guter Erzählstimme Mit Nach einer wahren Geschichte ist Delphine de Vigan ein wahres Meisterwerk gelungen, welches sich mit zwei großen Fragen der Literatur auseinandersetzt. Zum einen thematisiert der Roman den Roman als solches. Er fragt danach was ein Roman leisten kann, was er über einen Autoren aussagt und vor allem wie viel Wahrheit ein Roman enthalten kann. Selbst bei einem autobiographischen Roman schwingt immer die Perspektive des Autors mit und wird uns niemals ein objektives oder wahres Bild liefern können. Zum anderen fragt Nach einer wahren Geschichte was überhaupt „wahr“ ist. Wann wird etwas zur Wahrheit oder Wirklichkeit? Wenn genug Menschen an etwas glauben, wird es dann wahr? Und wenn dieses Wahre von einem Autor festgehalten wird, entspricht es dann immer noch der Wahrheit oder wird es lediglich zu einer Geschichte, wie jede andere? „Selbst wenn es geschehen ist, selbst wenn etwas geschehen ist, was dem gleicht, selbst wenn etwas nachprüfbare Fakten sind, bleibt es immer noch eine Geschichte, die man sich erzählt. Wir spielen uns gegenseitig etwas vor. Und im Grunde ist vielleicht das das Entscheidende.“ – Nach einer wahren Geschichte – Delphine de Vigan Diese Frage nach der Wahrheit ist es, die die Protagonisten immer wieder in Gesprächen thematisieren. Auch sorgen sie dafür, dass Delphine jene Filme und Bücher, die sie sieht und liest, immer kritischer hinterfragt, denn viel zu viele basieren auf wahren Begebenheiten, ohne dass sie kennzeichnen würden, wo die Fantasie aufhört und die Wahrheit beginnt. Und so ist es auch sie, die Erzählstimme des Romans – und somit des ungekürzten Hörbuchs –, die uns immer wieder darauf hinweist, dass das, was wir gerade lesen, nur ein Roman ist. Eine Geschichte, die zwar für sich beansprucht Nach einer wahren Geschichte entstanden zu sein und dennoch nur ein Roman ist. Dieser unzuverlässige Erzähler, der uns permanent eine Geschichte als autobiographisch verkaufen möchte nur um dann wieder zu sagen, dass wir ihm auf keinen Fall trauen dürfen, ist es, die diesen Roman zu einem der besten macht, den ich jemals gelesen habe. Eine Stimme zum verlieben, eine Stimme, der man nicht trauen darf In der ungekürzten Hörbuchfassung von Randomhouse Audio verleiht die Schauspielerin Martina Gedeck (Nachtzug nach Lissabon, Das Tagebuch der Anne Frank) Delphine ihre Stimme. Ihre sanfte, melancholisch und gleichzeitig kräftige Stimme, lässt direkt das Bild einer fröhlichen Französin entstehen, die durch die Straßen von Paris streift, mit ihren Freunden philosophiert und sich ihrer Macht als Frau durchaus bewusst ist. Sie entführt den Zuhörer in ihre eigene Welt und dort bleibt ihm nichts anderes übrig, als gebannt an ihren Lippen zu hängen und jedem ihrer Wörter zu lauschen, bis sie ihre Erzählung beendet hat. Dabei bin ich sehr, sehr froh, dass sich der Verlag gegen eine gekürzte Fassung entschieden hat, denn Nach einer wahren Geschichte ist ein Roman, der von jedem noch so winzigen Detail lebt. Eine Geschichte über eine beiläufige Geschichte über einen Fantasiefreund kann schnell dafür sorgen, dass man das komplette Geschehen der Geschichte in Frage stellt. Und dieser eine Nebensatz, der viele Seiten später noch einmal aufgegriffen wird, bekommt plötzlich eine vollkommen neue Bedeutung, wenn man ihn in einem anderen Zusammenhang liest. Und genau diese Überraschungen, die der Roman beinhaltet, werden von Gedecke mal nachdenklich, mal voller Überzeugung nicht nur vorgelesen, sondern mit Leben versehen. Und immer ist es ihr leicht schelmischer Unterton, der uns fragt: „Ist dies alles wahr?“

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Vita

Delphine de Vigan

Delphine de Vigan, geboren 1966, erreichte ihren endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Roman No & ich (2007), für den sie mit dem Prix des libraires und dem Prix Rotary International 2008 ausgezeichnet wurde. Das Lächeln meiner Mutter (2010) führte wochenlang die französische Bestsellerliste an und stand auf der Shortlist des Prix Goncourt. Der Roman stieß in Frankreich auf eine ungeahnte Resonanz. Ihr neuester Roman Nach einer wahren Geschichte steht derzeit auf Platz 1 der Bestsellerliste in Frankreich und erhielt 2015 den Prix Renaudot. Die Autorin lebt mit ihren Kindern in Paris.

Zum Autor

Martina Gedeck

Martina Gedeck, geboren in München, absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Universität der Künste, Berlin. Ihre Filmographie umfasst über 100 Produktionen in nahezu allen Filmgenres im In- und Ausland (u. a. „Das Leben der Anderen”, „Die Wand”, „Bella Martha”). Sie wurde mit 30 Filmpreisen ausgezeichnet. Als Schauspielerin gibt sie auch Konzerte mit namhaften Musikern und Orchestern.

Zur Sprecherin