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Alexej Iwanowitsch ist Hauslehrer in der Familie eines russischen Generals. Bisher glaubte er, seine Liebe zu dessen Tochter Polina sei der eigentliche Sinn seines Lebens. Doch nachdem er mit seinem letzten Goldstück 100.000 Florin gewonnen hat, erliegt er immer mehr der Faszination des Roulettes ...

(Laufzeit: 1h 18)

"intelligentes, hinreißendes Stimmentheater"

Süddeutsche Zeitung

Originaltitel: © 2011 Der Hörverlag, (P) Norddeutscher Rundfunk 1956
Hörbuch Download, Laufzeit: 1h 18min
ISBN: 978-3-8445-0902-1
Erschienen am  27. December 2011
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Erster Eindruck: Schleichender Verfall (Teil 1)

Von: Poldis Hörspielseite

26.09.2011

Alexej Iwanowitsch ist Angestellter einer russischen Adelsfamilie, die jedoch kurz vor der Ruin steht und nur auf die Erbschaft einer reichen Tante wartet. Diese verprasst jedoch ihr Vermögen beim Glücksspiel, und auch Alexej verfällt dem Roulette, nachdem die Tochter der Familie, Pauline, seine Liebe abgewiesen hat... Fjodor M. Dostojewski, hoch angesehener russischer Autor, hat zahlreiche Romane verfasst, die mittlerweile zu Klassikern geworden sind. „Der Spieler“ ist der Titel eines seiner früheren Werke, welches im Jahr 1956 eine Hörspielfassung vom NDR erhalten hat. Diese hat der Hörverlag nun aus den Archiven ausgegraben und die 78-minütige Umsetzung auf CD veröffentlicht. Wer lockere Unterhaltung bevorzugt, sollte hier nicht zugreifen, denn die Geschichte um Alexej, der nach und nach der Spielsucht verfällt, ist um einiges gehaltvoller als die übliche Hörspielunterhaltung. Oftmals erinnert die Geschichte an eine psychische Studie, so tief dringt man in den Charakter der Hauptfigur ein und kann von dem recht beschaulichen Anfang über die ersten Erscheinungen bis hin zum völligen Absturz jede Station miterleben und nachvollziehen. Dieser Prozess geht dabei recht langsam voran, sodass manchmal nur sich veränderte Nuancen auffallen und so den schleichenden Verfall kennzeichnen. Vorerst wird selbstverständlich erst die Grundsituation erklärt und der Auslöser von Alexejs Spielsucht geklärt, und auch im Verlauf der Geschichte sind immer wieder kleine Nebenschauplätze eingebaut, die nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern auch immer Auswirkungen auf Alexejs aktuelle Situation haben. „Der Spieler“ ist keine leichte Kost (und will es auch gar nicht sein), sondern fordert Aufmerksamkeit und ein gewisses Interesse am Thema, dann jedoch wird man mit einem wirklich sehr intensiven und beeindruckenden Hörerlebnis belohnt, welches in seinem Nuancenreichtum überzeugend ist. Viele hervorragende Sprecher wurden hier engagiert, die den nicht gerade lockeren Stoff mit einer Ernsthaftigkeit und Präsenz umsetzen, die beeindruckend ist. Alles voran gilt dies für Heinz Reincke als Alexej Iwanowitsch, der mit seinem facettenreichen Spiel den langsamen Verfall seines Charakters nachzeichnet und für den Hörer erlebbar macht. Gisela Zoch-Westphal spricht Pauline und legt gleichsam etwas liebenswert-verführerisches wie abweisendes in ihre Stimme und kann somit sehr dynamisch wirken. Hans Paetsch, der auch in der heutigen Hörspielszene einen sehr guten Ruf innehat, spricht hier Mr. Astley und kann seinen prägnanten Klang auch hier wunderbar zu seinen Zwecken formen. Weitere Sprecher sind Heinz Klevenow, Heinz Piper und Inge Windschild.

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Erster Eindruck: Schleichender Verfall (Teil 2)

Von: Poldis Hörspielseite

26.09.2011

Mitte der fünfziger Jahre ist dieses Hörspiel entstanden, und das ist vorrangig in der Akustik spürbar, offenbar herrschten damals völlig andere Ansprüche. Keine Musik wurde hier eingesetzt, die für Ablenkung oder Frohsinn sorgt, nüchtern wird die Geschichte erzählt. Zahlreiche Geräusche sorgen aber immer wieder für die passende Stimmung zu der jeweiligen Situation und gestalten alles noch intensiver. In gedeckten Brauntönen ist ein schlichtes, aber eindrucksvolles Cover entstanden, welches lediglich den Teil einer Roulettescheibe zeigt. Darüber ist sehr groß der Name des Autors vermerkt, wohingegen der Titel des Hörspiels in geschwungenen Lettern hübsch gestaltet ist. Das Booklet enthält zusätzliche Infos zu Dostojewski und zu den Sprechern. Fazit: Ein interessanter Rückblick in die Geschichte des Hörspiels, zudem ein sehr nuancierter Einblick in die menschliche Psyche. Anspruchsvoll und bedeutsam.

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Vita

Fjodor M. Dostojewskij

Fjodor Michailowitsch Dostojewski wurde am 11. November 1821 als jüngster Sohn einer verarmten Adelsfamilie in Moskau geboren. Er besuchte von 1838 bis 1843 die Ingenieurschule der Petersburger Militärakademie. Ab 1845 widmete er sich ganz der schriftstellerischen Tätigkeit. Wegen seiner Teilnahme an einem revolutionären Zirkel wurde er 1849 verhaftet und zum Tode verurteilt. Unmittelbar vor der Erschießung wurde er begnadigt und zu vier Jahren Zwangsarbeit mit anschließendem Militärdienst in Sibirien verurteilt. 1859 kehrte er nach St. Petersburg zurück. Im Jahre 1863 reiste Dostojewski nach Westeuropa und bei einem Besuch der Wiesbadener Spielbank wurde seine Leidenschaft für das Glücksspiel entfacht. Zwar kehrte er wieder nach Russland zurück, doch schon im Sommer 1865 fuhr er erneut nach Wiesbaden und verspielte dort in kurzer Zeit ein kleines Vermögen - dieses hat ihm sein Verleger ausbezahlt, mit der Bedingung, dass Dostojewski 1866 einen neuen Roman vorlegt. Durch die vertraglich festgelegte Forderung unter Druck gesetzt diktierte Dostojewski seiner Sekretärin und späteren Ehefrau in nur 26 Tagen "Der Spieler".
Die Zwangsarbeit als politischer Häftling und beständige Geldnot wegen seiner Spielleidenschaft prägen den unermüdlich Schaffenden. St. Petersburg ist die zweite Heimat dieses bedeutenden russischen Realisten geworden und damit auch Hauptschauplatz seiner berühmtesten Romane: "Schuld und Sühne", "Der Spieler", "Die Dämonen", "Der Idiot", "Die Brüder Karamasov".
Fjodor Michailowitsch Dostojewski verstarb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg.

Zum Autor

Hans Paetsch (1909 - 2002) war DER Märchenonkel der Nation. Der Schauspieler und Erzähler wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit und gehörte 28 Jahre lang zum festen Ensemble des Hamburger Thalia Theaters.

Gisela Zoch-Westphal (1930) erhielt in Hamburg ihre Schauspielausbildung und erste Engagements bei den Hamburger Kammerspielen. Ab 1967 arbeitete sie zunehmend für Presse und Rundfunk. In diesem Zusammenhang veröffentlichte sie Reiseberichte über Israel, London, Irland und Zypern.
Seit 1975 verwaltet sie das dichterische Werk der Lyrikerin Mascha Kaléko. 1995 wurde ihr gemeinsam mit Gert Westphal aufgenommener Ehebriefwechsel von Theodor und Emilie
Fontane mit einem Schallplattenpreis ausgezeichnet.


Heinz Reincke (1925) gehörte von 1955 bis 1965 dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg an. Er ist in allen Filmgenres zu Hause: Von Jugendfilmen wie "Das fliegende Klassenzimmer" über Kriminalfilme wie "Der Mörderclub von Brooklyn" und Kriegsdramen wie "Der längste Tag" bis hin zu Komödien wie "Hochwürden drückt ein Auge zu". Fernsehzuschauer kennen ihn auch aus der Serie "Der Landarzt" und als Pastor Eckholm in "Zwei Münchner in Hamburg".

Heinz Klevenow
Hans Paetsch
Heinz Reincke
Gisela Zoch-Westphal

Gert Westphal

Gert Westphal wurde 1920 in Dresden als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Nach einer Schauspielausbildung am Dresdner Konservatorium erhielt er 1945 sein erstes Engagement an den Bremer Kammerspielen, nebenbei begann er bei Radio Bremen als Hörspielsprecher zu arbeiten. Bereits 1948 avancierte er zum Oberspielleiter und Chef der Hörspielabteilung von Radio Bremen.
1953 wechselte Gert Westphal zum Südwestfunk in Baden-Baden, wo er bis 1959 die Hörspielabteilung leitete und zeitweilig auch Chefregisseur der Fernsehspielabteilung war. Zum Theater kehrte er 1960 als Ensemblemitglied des Züricher Schauspielhauses zurück, dem er bis 1980 angehörte. Seitdem war er freiberuflich als Schauspieler und Regisseur tätig, vor allem aber als Rezitator auf der Bühne und im Rundfunk, auf Schallplatte und CD.
Im Jahr 1984 bezeichnete ihn die ZEIT als »König der Vorleser« und qualifizierte seine Vortragskunst als virtuose Inszenierung eines »akustischen Ein-Mann-Theaters«. Er verstarb 2002 in Zürich.

Zum Regisseur

Pressestimmen

"Wie er Wahn und Wut, Herzblut und Hilflosigkeit als Farben einer einzigen Stimme erklingen lässt, das ist groß."

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (12. July 2011)

"Meisterhaft zelebrierte Regisseur Gert Westphal die psychologische Dramatik der Geschichte, die aktueller anmutet denn je."

MDR Figaro (15. March 2011)