Verlagsmenschen empfehlen Lieblingsbücher

Wir alle lieben Bücher - das ist doch eh klar :-)
Aber in dem Meer von Neuerscheinungen jedes Jahr brauchen selbst leidenschaftliche Vielleser Unterstützung, um sich zu orientieren.
Und da wir hier direkt an der Quelle sitzen und uns - hoffentlich! - auch besonders gut mit Büchern auskennen,
haben wir Verlagskollegen gebeten, Ihnen ihre Lieblingsbücher vorzustellen.
Von jetzt an wird es eine monatliche Rubrik mit Leseempfehlungen geben.

Wenn Sie uns dazu Feedback geben möchten, sind Sie herzlich eingeladen, das unter Facebook_Buchentdecker zu tun.

Dorette empfiehlt Main Street

Dorette (Verkaufsförderung) empfiehlt

»Main Street« von Sinclair Lewis

Zwei bis drei Sätze zum Buch:

»Mainstreet« ist die Geschichte einer jungen Frau in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Nachdem ihr der Beruf als Bibliothekarin nicht mehr ausreichend Befriedigung für ihre Ambitionen bietet, heiratet Carol den Landarzt William Kennicott aus Goopher Prairie.

Ihr Gatte hatte ihr den Ort als aufstrebende Gemeinde beschreiben, die nur auf eine tatkräftige, engagierte Person wie sie wartet, um frischen Wind hinein zu bringen. Man ahnt, dass sich die Geschichte irgendwie anders entwickelt. Als Leser bekommt man das ganze Panoptikum der selbstverliebten Kleinstadt-Hautevolee vorgeführt und amüsiert sich wunderbar. Man erlebt aber auch Carols Beklemmung und das Gefühl, mitten in der weiten Prärie in einer Falle zu sitzen.

6 Fragen zum Buch:

1) Wird in diesem Buch geliebt?
In jedem Menschen steckt ein mehr oder minder großes Eitelkeitstierchen, das ab und an gestreichelt und geliebt werden will und der Autor Sinclair Lewis betrachtet seine Figuren und besonders die Hauptperson manchmal mehr und manchmal weniger, liebevoll ironisch.

2) Welche Gefühle empfandest Du beim Zuklappen des Buches?
Ich habe eine Ahnung bekommen, warum so viele Menschen in den USA einen Mann wie Donald Trump gewählt haben. Ich vermute, es ist die Sehnsucht nach der vermeindlich heilen Welt der »Main Street«.

3) Dein Gericht zum Buch?
Ein richtig schönes Steak, ein Bier, dazu Pommes.

5) Dein Song zum Buch?
Les Paul & Mary Ford - Mockin' Bird Hill
(Totaler 50er Kitsch, in die Zeit der Handlung passt natürlich eher ein Ragtime.)

6) Was möchtest Du sonst noch dazu sagen?
Eine interessante Entdeckung war für mich, dass die unterste soziale Schicht in Goopher Prairie, nämlich die Farmer, die ein ziemlich karges Leben in der Prärie führen, deutsche und schwedische Einwanderer waren (heute würde man „Wirtschaftflüchtlinge“ sagen). Der wunderbare Anmerkungsteil hilft einem sehr, die Zeitbezüge aus dem Jahr 1920 zu verstehen.
Während der Lektüre hatte ich immer das Gefühl: "Wow, das taugt auch für eine Netflix oder HBO Serie“.



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»Main Street« von Sinclair Lewis

Ein Schlüsselroman zum Verständnis der modernen USA, ihrer tiefen Ambivalenz und inneren Zerrissenheit
Carol Kennicott, eine junge Frau aus Neuengland, hat es in ein Provinznest verschlagen, deren Einwohner, so merkt sie rasch, völlig anders ticken als sie. Um keinen Preis wollen sie von Vorurteilen abrücken und mit neuen Ideen beglückt werden. Im Gegenteil: Wer an ihren tief verwurzelten Überzeugungen rüttelt, kann sein blaues Wunder erleben. So entspinnt sich ein Kampf zwischen zwei konträren Weltbildern - urbane Liberalität vs. rustikales Hinterwäldlertum. Dass Letzteres nicht so einfach zu überwinden ist, sondern böse zurückschlägt, wenn es sich bedroht fühlt, lässt sich an der USA der Gegenwart ebenso studieren wie an diesem turbulenten, unterhaltsamen Klassiker.

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Paul & Mary Ford - Mockin' Bird Hill