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Eric Berg kann auch historisch, und wie!

Nach fünf hoch erfolgreichen Küsten-Krimis überrascht uns der Spiegel-Bestsellerautor mit einer farbenprächtigen Saga!

Eric Berg
© Derek Henthorn
Herr Berg, was inspiriert Sie und wie finden Sie Ihre Themen?
Grundsätzlich kann mich alles inspirieren. – ein Medienbericht, eine Unterhaltung am Nachbartisch, eine Anekdote … Meistens aber finden die Themen mich, nicht umgekehrt. Vereinfacht gesagt, wache ich morgens auf und ein Satz geht mir durch den Kopf. Zum Beispiel: Vier Freunde treffen sich nach vielen Jahren für ein gemeinsames Wochenende wieder, und alles geht schief. Mehr ist da am Anfang nicht. Dann mache ich mich an die Hauptfiguren, und erst wenn ich die gut genug kenne arbeite ich an der Handlung.

Bitte fassen Sie in wenigen Sätzen Ihr aktuelles Buch »Die Blankenburgs« zusammen.
Mit einem Schlag steht nach dem Börsencrash von 1929 ein erfolgreiches Familienunternehmen vor dem Ruin, zwei Schwestern kämpfen um die Macht, ein illegitimer Erbe taucht wie aus dem Nichts auf und am Horizont ziehen bereits die dunklen Wolken des Dritten Reiches auf.

Was bzw. welche Szene darin war am schwierigsten zu schreiben?
Das sind immer jene Szenen, in denen Figuren, die ich eigentlich mag oder in die ich fast schon verliebt bin, etwas Falsches tun. Aber es muss sein. So ist das in meinen Büchern, und in den Blankenburgs ganz besonders. Trotzdem schaffe ich immer auch einen Ausgleich, sodass man die Figuren irgendwie verstehen und im besten Falle weiterhin mit ihnen sympathisieren kann.

Haben Sie eine Lieblingsfigur?
Tante Arabella. Aber ich habe auch besonders gerne über Tankred geschrieben mit seiner Zerrissenheit zwischen Ehrgeiz und Menschlichkeit. Sie ist so herrlich geradeheraus, oft witzig, manchmal sarkastisch.

Gibt es bestimmte geografische Orte, zu denen Sie und Ihr Buch einen besonderen Bezug haben?
Ein Teil des Romans spielt in Königstein im Taunus, wo ich geboren und aufgewachsen bin und an den ich auch heute noch sehr gerne zurückkehre. Im Grunde bin ich ja ein sentimentaler Mensch … Ich habe den (fiktiven) Familiensitz der Blankenburgs dorthin gelegt, ganz in die Nähe der (nicht fiktiven) Villa Rothschild.

Hat »Die Blankenburgs« autobiografische Züge?
Ich glaube, dass in den Figuren der »Blankenburgs« mehr von mir steckt als das bei meinen Krimis der Fall ist. Ich habe wirklich versucht, mich in diese gnadenlose Zeit zwischen 1929 und 1936 hineinzuversetzen, und was es bedeutete, damals gelebt zu haben, sich ständig entscheiden zu müssen, welchen Weg man gehen sollte … In meinen Figuren mischen sich mangelndes Selbstwertgefühl, Unsicherheit, Ehrgeiz, Revanche, um nur einige widersprüchliche Gefühle zu nennen, und ich kenne das nur zu gut. Was hätte das alles wohl mit mir angestellt, wäre ich vor einhundert Jahren geboren worden?

Möchten Sie Ihren Lesern mit Ihrem aktuellen Buch eine bestimmte Botschaft mitgeben?
Ich möchte meine Leser immer und in allen meinen Romanen in die Situation bringen, sich zu fragen, wie sie wohl gehandelt hätten, wenn …