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SPECIAL zu Emma Flint

Interview mit Emma Flint zu »Ordnung ist nur das halbe Leben«

Wie sind Sie auf die Idee zu Ihrem neuen Roman „Ordnung ist nur das halbe Leben“ gekommen? Gibt es da vielleicht sogar autobiografische Einsprengsel?
Emma Flint: Die Idee dazu ist eigentlich aus einer anderen Idee entstanden. So ähnlich wie bei den russischen Puppen: Ich hatte mal eine Kurzgeschichte geschrieben mit dem Titel „Das Jahr, in dem ich überhaupt keinen Sex hatte“, und diese Idee fand ich klasse und wollte sie weiterentwickeln. Als ich mir die Hauptfigur dann angesehen hatte, merkte ich aber, dass die viel interessantere Story nicht in ihrer Liebesflaute lag, sondern darin, dass Moni krampfhaft immer alles anders machen wollte als ihre Eltern. Und da dachte ich, der Abnabelungsprozess von den Eltern, den jeder durchlaufen muss, ist doch viel spannender. Und daraufhin habe ich die Geschichte ganz neu entwickelt. Autobiografische Einsprengsel gibt es immer, sind hier aber mit der Lupe zu suchen.

Was ist bei Ihren Romanen zuerst da – das Thema oder die Heldin? Oder kann man das gar nicht so genau sagen?
Emma Flint: Kann man nicht so genau sagen. Beides bedingt sich ja irgendwie, denn die Figur treibt mit ihrem speziellen Charakter die Geschichte voran. Etwas, was einer forschen Person passiert, passiert einer schüchternen ja erst gar nicht.

Bei welchen Figuren im Roman hatten Sie am meisten Spaß, diese zu charakterisieren? Monis Eltern, ihren spießigen Verlobten Jens, den „Nachbarn“ und Surfertypen Lennart?
Emma Flint: Ich persönlich stehe ja immer auf die schrägen Figuren und die machen mir dann auch am meisten Spaß. Dabei schlage ich dann aber auch schon mal über die Stränge und muss mich etwas bremsen, damit es wenigstens halbwegs realistisch bleibt. Aber wie eine gute Mutter muss man all seinen Figuren die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Saskia und Ellen stehen ihrer Freundin Moni in allen Lebenslagen zur Seite. Was macht für Sie persönlich wahre Freundschaft aus?
Emma Flint: Wahre Freundschaft fragt nicht, was habe ich jetzt davon. Sie ist selbstlos, großzügig und herzlich, und verzeiht auch Macken und Fehler.

Wenn „Ordnung ist nur das halbe Leben“ verfilmt werden würde, welche SchauspielerInnen würden Sie sich dann für Moni, Jens und Lennart wünschen?
Emma Flint: Von den Comedyschauspielerinnen finde ich Martina Hill ganz prima, ich habe sie aber noch nie in einem langen Spielfilm gesehen. Von den Schauspielern liebe ich Christian Ulmen, der würde einen hervorragenden Jens abgeben. Lennart stelle ich mir als eine jüngere Version von Henning Baum vor, da müssten die Castingdirektoren mal auf die Pirsch gehen.

Wie fühlt es sich an, ein Buch, an dem man ja über einen sehr langen Zeitraum hinweg schreibt, endlich fertig zu haben und auf den Weg zu bringen?
Emma Flint: Große Erleichterung! Schreiben kann locker zwischen grandiosem Spaß und Höllenqual schwanken. Wenn man dann einen Roman tatsächlich fertig hat, ist das allein schon ein toller Erfolg.

Haben Sie schon neue Ideen für Ihren nächsten Roman in petto?
Emma Flint: Ideen habe ich zum Glück immer. Ich hoffe, das bleibt auch so. Im Moment schreibe ich an einem Jugendbuch, das macht mir auch sehr großen Spaß.