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SPECIAL zu Dieter Bohlen »Der Bohlenweg«

Aus dem Nähkästchen eines Poptitans

„Alle mal aufgepasst. Ich habe das Buch selbst geschrieben.“ Sagt Dieter Bohlen über seine Neuerscheinung „Der Bohlenweg. Planieren statt sanieren.“ Und selbst gelesen hat er es auch.

Unverwechselbar gibt er auf 4 CDs seine Erfolgsformel preis. Dabei wird deutlich: Der Weg zum Erfolg ist mühsam und steinig – auch, wenn man Dieter Bohlen heißt. Das ist eine der Kernbotschaften aus diesem etwas anderen Ratgeber, der nicht nur interessante Blicke auf Bohlens Werdegang wirft, sondern vor allem auch amüsante.


EXKLUSIV: Dieter Bohlen spricht über sein Buch und die Hörbuchaufnahme:
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„Nicht fragen – machen!“
Gewohnt schnoddrig, mit einem Hang zur Selbstironie schildert der Poptitan auch Irrwege und Fehler, damit andere aus ihnen lernen können. Entgegen der Erwartungen mancher Boulevardjournalisten veröffentlicht er keine sensationellen Enthüllungen oder Provokationen. Nein, diesmal erzählt Bohlen wie ihm der Schnabel gewachsen ist, wie er wurde, was er ist – mal witzig, mal ernsthaft, mal schlüpfrig, aber immer wie ein Mentor, der seine Zöglinge an seiner Lebenserfahrung teilhaben lässt. Herausgekommen ist ein Werk, das einem Zitatenschatz gleicht.

„Was viele mögen, kaufen auch viele.“
Gerne gibt Bohlen altbekannte Sprüche zum Besten – von ‚Hochmut kommt vor dem Fall' über ‚Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler' bis hin zu ‚Glück hat nur der Tüchtige' mit denen er groß geworden ist und deren tiefe Wahrheit er für sich selbst längst akzeptiert hat. Er weiß, wem er diese Lebensweisheiten zu verdanken hat und fragt sich daher selbst: „Vielleicht sollte meine Oma dieses Buch schreiben...“

Dann wieder nutzt er Formulierungen, die seiner Oma sicherlich niemals über die Lippen kämen: Da ist von „Pipigründen und Hammerideen“ die Rede, manchmal von Kacke oder seinem „Pillermann“, und er spricht über „das voll-miese Gefühl, wie der letzte Arsch behandelt zu werden.“ All das „würgt er sich ab“, was keinesfalls dem klassischen Ratgeberjargon entspricht.

„Wer weiß am besten, was einem hilft? Wir selbst!“
Allein drei Tracks widmet er dem Überfall auf sein Haus in Tötensen und den Konsequenzen, die er daraus gezogen hat. Er begegnet den Tätern ein zweites Mal – nämlich vor Gericht. Doch verunsichert durch den Überfall und genervt von knipsenden Journalisten fragt er sich: Was ist Gerechtigkeit? Wenn auch vor dem Richter nicht alles läuft, wie er es sich wünscht, Dieter, der Unbeugsame, gibt sich nicht geschlagen. Er bleibt Tötensen treu und macht erhobenen Hauptes weiter.

„Nett ist die kleine Schwester von Scheiße!“
Dass jeder Erfolg Schweiß und Leistung voraussetzt, man klare Ziele braucht und sich weder durch Schmeicheleien und Nettigkeiten noch durch die Bedenken wohlmeinender Ratgeber beirren lassen darf, erläutert er anhand von vielen Beispielen aus seinem Leben. Der Umgang mit DSDS-Kandidaten, seine ersten Verträgen, Insiderkenntnisse aus der Branche... Bohlen weiß, wovon er redet.

Er plaudert über die Anfänge von Modern Talking („Was habe ich auf die Fresse bekommen, für meine Bumm-Bumm-Lieder von Modern Talking.“) und darüber, wie man 16 Songs in zwei Stunden komponiert. Doch ohne Arbeit und ohne Selbstvertrauen ist der Erfolg nicht zu haben. „Du musst an Deinem Vowärtskommen arbeiten wie ein Galeerensträfling“ schärft er dem karrierebewussten Newcomer mehr als einmal ein. Auch Bohlens Erfolg hat eine lange Vorgeschichte, die ihm vor allem Zähigkeit abverlangt hat.

„Hast Du Autos, hast Du Frauen.“
Neben allem Karrierestreben wird zwischendurch gerne mal „geschnackselt“ oder „geknattert“ und am Wochenende „kuschi-kuschi – wuschi-wuschi“ gemacht.
Doch hinter allen Ausführungen steht immer wieder die Ermutigung: Glaub an Dich und Deine Ideen, arbeite, so hart wie Du kannst für Deinen Erfolg, zieh Dein eigenes Ding durch und habe den Mut, notfalls auch damit zu scheitern. Das ist der Bohlenweg.

„Zweifel sind Ketten, die dich daran hindern, dein Ziel zu erreichen.“
Es war immer sein Traum, Sänger zu werden. Er brachte sich selbst Gitarrespielen und Klavier bei und wollte unbedingt eine Platte aufnehmen mit seiner eigenen Musik – was ihm gegen alle Hindernisse, die er zu überwinden hatte, mit großem Erfolg gelang. Wie er sich selbst motivierte und immer wieder seinen inneren Schweinhund überwinden konnte, um sein Ziel zu erreichen? Ganz einfach – er zog unbändige Energie aus seiner Leidenschaft für die Musik. Merke: „Arbeiten für etwas, das Spaß macht, genauso einfach ist, wie die Morgenlatte bei einem 18-Jährigen.“

In seiner Kindheit wurde seinem autodidaktischen Talent der Boden bereitet. Dafür ist Dieter Bohlen bis heute dankbar. Denn Autodidakten werden von echter Liebe getrieben, sagt er und fügt mit der ihm eigenen Bescheidenheit an anderer Stelle hinzu „Ich kann alles und was ich nicht kann, bring ich mir selber bei!“ Doch gilt das mit einer Ausnahme – dem Bootfahren. Welche Schwierigkeiten und Nöte er damit und mit dem Besitz eines Bootes verbindet, ist ebenfalls Teil des Bohlenwegs.

„Wecke das Trüffelschwein in Dir, damit Du riechen kannst, wo das Geld liegt.“
Wir werden Zeuge der Erinnerung an seine mitleiderregenden Auftritte als Blumenverkäufer beim Finanzamt Oldenburg Nord. An der ein oder anderen Stelle hat auch seine Ex-Frau, von ihm gerne ‚Verona Feldmaus' genannt, ein kurzes Intermezzo.
Dann wieder geht es um die Musikbranche und das Geldverdienen in Zeiten von Napster und mp3-Tauschbörsen und die unvereinbaren Gegensätze von Managern und Künstlern: „Das ist so als würde man Schafe und Löwen in einen Käfig sperren und sagen, warten wir mal ab, was dabei herauskommt.“

Angehende Superstars, die seinem Wegweiser zu Prominenz und Ruhm folgen, werden jedoch auch gewarnt. Der Starkult hat nämlich auch seine Schattenseiten. Nicht nur, dass der Müll durchwühlt wird, drängen überall Paparazzi – Bohlen nennt sie Fotoverdreher – in den Weg und versuchen auf unangenehme Art Geschichten und Vorfälle zu provozieren, deren Berichterstattung sich lohnt. Ganz zu schweigen von Stalkern!

„Die richtig geilen Dinge im Leben sind umsonst!“
Doch unermüdliche Arbeit und dann und wann ein bisschen „sexeln“ ist nicht einmal für Dieter Bohlen alles im Leben. Manchmal sucht er Ablenkung, etwa auf einer Reise nach „Malle, die alte Dern“. Hier nutzt der Vielbeschäftigte seine Zeit, die Natur zu entdecken und gerät ins schwärmen.

„Habt ihr mal vor so einem Zitronenbaum gestanden, Leute? Dafür gibt es nur einen Ausdruck: Göttlich. Majestätisch vielleicht auch noch. Ja, so hat der liebe Gott die Frucht erschaffen. [...] Dagegen riecht das neue Parfum von so einem Supermodel wie ein nasser Furz.“

Doch damit nicht genug; sie sprechen sogar zu ihm. So etwas in der Art wie „Hey du Mehlwurm, ich hänge hier schon seit Wochen in der tollsten Luft.“ – bis er irgendwann keine Lust mehr hat, „...das Gequatsche von diesen überdrehten, völlig selbstverliebten Zitronen noch länger anzuhören“, woraufhin er eine „am Hals“ ergriff und sie abzog „wie von einer Wäscheleine.“

„Man muss sich quälen, um den Genuss zu spüren.“
Ein guter Ausgleich zum arbeitsreichen Leben ist aber auch Sport. Dieter Bohlen mag Tennis und Joggen – das hält nicht nur gesund, sondern macht auch gelassen und zufrieden. Doch genau wie beim beruflichen Erfolg, braucht es hier Ausdauer und Training, bis sich das Glücksgefühl einstellt. Und weil es in unseren Breiten keine Zitronenbäume gibt, lautet sein Rat hier: „Nicht immer mit dem mp3-Player auf dem Kopf laufen. Hört doch mal, was der Wald Euch zu sagen hat!“

Wer hätte vermutet, wie sehr Dieter Bohlen sich aus der Nähe zur Natur inspirieren lässt? Doch der Musiker, Produzent und Autor ist immer für eine Überraschung gut. Und damit ihm niemand vorwirft, er hätte mit den zugegebenermaßen simplen Wahrheiten in diesem Buch erneut bewiesen, dass man „aus Scheiße Geld machen könne“, nutzt er dieses Bonmot gleich selbst als Kapitelüberschrift.

So bleibt am Ende nur übrig, oft zu schmunzeln und immer wieder zustimmend zu nicken und zu sagen: „Da hat er recht, der Dieter“ und „Lang lebe der Rock'n'Roll!“