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Den narzisstischen Mann verstehen

Die Welt zu seinen Füßen

Der Weltfußballer der Jahre 2008, 2013 und 2014 Cristiano Ronaldo hat zurzeit immensen sportlichen Erfolg und genießt reges mediales Interesse. Der Rummel um seine Person verführt ihn dazu, seine Psyche völlig ungebremst öffentlich zu zelebrieren. Seine Interviews, in denen er kein Blatt vor den Mund nimmt, sind Legende und strotzen nur so vor Selbstwertgefühl. Ronaldo spielt nach dem wahrscheinlich teuersten Transfer der Fußballgeschichte seit 2009 bei dem spanischen Traditionsclub Real Madrid. Angesprochen auf diese astronomische Summe äußerte er sich folgendermaßen: »Natürlich kann der Verein 94 Millionen Euro für mich bezahlen. Ich denke, ich bin noch mehr wert.«

Ronaldo ist bekannt dafür, dass er den Rasen so frisch gestriegelt betritt, als würde er sich auf einem Laufsteg einer Modeshow präsentieren. Keiner weiß, wie lange er vor dem Spiegel steht – aber er schaut so aus, als ob diese Tätigkeit beträchtliche Zeit in Anspruch nimmt. Kaum sind die Kameras auf ihn gerichtet, schlägt er sein Pfauenrad; vor dem Anpfiff wird noch ein letztes Mal der Sitz der Hose überprüft und die Strümpfe werden in die rechte Position gezupft. Seine Selbsteinschätzung ist legendär – und belustigt, empört oder begeistert die Fußballfans: »Wenn mich jemand als den Besten der Welt bezeichnen würde, würde mich das nicht überraschen.«

Vor der Ausführung eines Freistoßes pflegt er sich überzogen breitbeinig vor den Ball zu stellen, um seine selbstbewusste Männlichkeit zu demonstrieren. Mit dieser auffällig-kindlichen Geste der phallischen Dominanz scheint er ungeteilte Aufmerksamkeit des gesamten Publikums im Stadion erwirken zu wollen. Diese Inszenierung geht vielen mörderisch auf den Keks, vor allem den Gegenspielern. Das wiederum lässt Ronaldo kalt: »Ich liebe es, den Hass in den Augen der Leute zu sehen. Das macht mir nichts aus. Es gibt viele, die mich hassen … aber mehr, die mich lieben. Ich fühle mich nur dann schlecht, wenn ich schlecht spiele. Glücklicherweise passiert das selten. Vielleicht hassen sie mich, weil ich zu gut bin!«

Ronaldos Antwort auf die Frage, warum auch die Fans ihn auspfeifen: »Die Leute beneiden mich, weil ich gut aussehe, reich bin und ein großartiger Spieler. Es gibt keine andere Erklärung.« Schon mit 22 Jahren publizierte Ronaldo das Buch Moments über die Höhepunkte seiner bisherigen Karriere. Mit 28 Jahren eröffnete Ronaldo in seiner Heimatstadt Funchal sein eigenes Museum. In dem selbst finanzierten Spielfilm über sich selbst wird auch sein Berater Jorge Mendes bildlich vorgestellt; Ronalds Stimme wird dazu aus dem Off eingeblendet, wie er seinen Berater generös lobt: »Er ist der Beste; er ist der ›Cristiano Ronaldo‹ der Berater.«

Männlicher Narzissmus

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