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Die Entdeckung des Glücks

Buchspecial zu "Die Entdeckung des Glücks"

Interview mit Isabell Prophet

Warum sind so viele Menschen unglücklich in ihren Jobs?
Das hat viel mit Erwartungen und Vergleichen zu tun. Und die Vergleiche sind oft falsch: Wir sehen das Glück der anderen und denken uns – das könnte ich sein. Schlimmer noch – das sollte ich sein. Dabei sehen wir aus dem Leben anderer Menschen immer nur einen Ausschnitt. Unser eigenes dagegen erleben wir in der vollen Breitseite. Erwartungen können noch härter sein. Jahrelang suchen wir den Job, der uns glücklich macht. Steve Jobs hat das sogar propagiert: Höre nicht auf zu suchen, bis du diesen Job gefunden hast. Daraus resultiert aber auch, dass ich etwas falsch gemacht habe, wenn ich unglücklich bin. Schon die Idee ist falsch. Der Job und die Kollegen können uns vielleicht kurzfristig glücklich machen. Langfristig gesehen müssen wir das aber selbst schaffen.

Müssen wir unser Leben komplett verändern, um glücklich zu werden?
Nein. Das wäre viel zu riskant – woher soll ich wissen, ob meine neue Idee vom Leben besser ist? Und kein Wissenschaftler kann mir derzeit sagen, was für mich perfekt wäre. Und könnte er es, würde ich meine Freiheit einbüßen. Meine Idee ist es, glücklich in dem Leben zu werden, das wir schon haben. Das geht! Oft geht es einfach nur darum, ein paar Dinge wegzulassen und ein paar andere Dinge neu anzufangen. Also: Weniger U-Bahn, mehr Fahrrad. Weniger Fernsehen, mehr nette Abende mit Freunden. Weniger Erreichbarkeit, mehr Stillarbeit – und im Idealfall dadurch sogar weniger Arbeitszeit. Alle diese Dinge sind durch Studien gut belegt.

Kann ich als Chef auch etwas tun, um meine Mitarbeiter glücklich zu machen?
Ganz viel sogar! Lassen Sie die Leute einfach mal machen, signalisieren Sie Vertrauen. Am glücklichsten sind Arbeitnehmer, wenn sie wissen, dass sie geschätzt werden und dass sie ihren Job selbst gestalten können. Mikromanagement – also viele kleine Eingriffe in viele kleine Arbeitsschritte – ist für niemanden gut. Die Vorgesetzten verzetteln sich, eigentlich müssten sie andere Dinge tun. Und die Mitarbeiter fühlen sich herabgewürdigt. Übrigens: Wer als Chef Zeit für Mikromanagement hat, der wird eigentlich nicht mehr gebraucht.

Was sagen Sie zum Unterrichtsfach „Glück“? In einigen deutschen Schulen steht Glück bereits auf dem Lehrplan. Hat das zukunftsweisenden Charakter?
Ich denke, das ist ein Ding der Gegenwart. Wir brauchen diesen Unterricht, weil es vielen von uns anderswo nicht beigebracht wird. Dabei ist eine glückliche Lebensführung wesentlich bedeutsamer, als eine Bewerbungsmappe ohne Eselsohren. Wie sich der Unterricht in der Zukunft entwickelt, weiß ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass Charakterbildung und Selbstfindung wichtiger werden – und Glück dann ein großer Teil davon ist.

Wieso muss man eigentlich in Ihrem Alter – 31 Jahre – schon ein Buch über Glück im Job schreiben?
Oh, das Alter passt total gut! Ich bin in dem Alter, in dem der erste Bruch stattfindet. Einige meiner Freunde lagen schon mit der Diagnose Burn-Out flach. Andere hatten die Symptome, quälten sich und bekamen die Quittung. Mit Ende 20 sind die meisten von uns fünf Jahre im Job, einige schon zehn. Da hat man schon einmal den Job gewechselt und beim neuen Arbeitgeber gemerkt: Verdammt, das war ja gar nicht die Lösung. Mit 30 sind die Illusionen über das glückliche Erwachsenenleben weg. Dann kommt erst einmal die Erschöpfung, dann die Hoffnung und dann kann man recherchieren und feststellen: Hey! Es könnte alles viel besser sein. Glück kann man ja lernen!

Die Entdeckung des Glücks

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