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Yosano Akiko

Wirres Haar

399 Tanka. Übersetzt von Eduard Klopfenstein

(2)
Hardcover
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Die Ikone der modernen japanischen Dichtkunst mit ihrem aufsehenerregenden Lyrikdebüt – erstmals auf Deutsch

«Midaregami», zu Deutsch «wirres Haar», steht für eine Revolution des traditionellen Geschlechterbildes der japanischen Frau, im übertragenen Sinn und zugleich anschaulich konkret. Nicht mit fein gekämmter und manierlich hochgesteckter Frisur präsentiert sich die meisterhafte Dichterin, wie es sich seit Jahrtausenden für ihresgleichen geziemt, sondern ganz im Gegenteil wild, aufgelöst – eben mit «wirrem Haar». Eduard Klopfenstein hat dieses einzigartige Kompendium, mit dem die dichterische Moderne in Japan einsetzte, kundig und sprachmächtig ins Deutsche übersetzt. Der Band ermöglicht die längst überfällige Entdeckung einer Ikone der fernöstlichen Poesie.

»Eduard Klopfensteins kongeniale Übersetzung macht ihre [Yosano Akikos] Tanka zum erhebenden Lesegenuss.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.02.2024 (27. February 2024)

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Japanischen von Eduard Klopfenstein
Originaltitel: Midaregami
Hardcover mit Schutzumschlag, 192 Seiten, 12,5 x 20,0 cm
ISBN: 978-3-7175-2540-0
Erschienen am  27. September 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Große Empfehlung

Von: Lesereien

28.10.2023

Letztes Jahr hat der Manesse Verlag bereits Yosano Akikos Essays herausgebracht. Nun sind endlich auch ihre Tanka erschienen! Und zwar in einer Ausgabe, die sich an der Originalanthologie von 1901 orientiert und die alle Gedichte dieser Ausgabe im japanischen Original, in lateinischer Umschrift und in der deutschen Übersetzung von Eduard Klopfenstein beinhaltet. Vieles von dem, was ich schon bei der Lektüre der Essays empfunden hatte, ist mir auch jetzt wieder durch den Kopf gegangen. Es ist unheimlich beeindruckend, wie progressiv Yosano Akiko schreibt, wie kraftvoll, selbstbewusst und im Grunde zeitlos das ist, was sie erzählt. Die Themen und Motive sind bei einer Anthologie, die 399 Tanka umfasst, natürlich vielfältig. Schönheit, Vergänglichkeit, Farben und Jahreszeiten spielen ebenso eine Rolle wie die Freiheit und der Drang einer jungen Frau, aus ihrem Leben auszubrechen. Hier ein Beispiel: "Du siehst und berührst nicht meine zarte Haut unter der das heiße Blut pocht Bist du nicht einsam? Du! Schulmeister des rechten Wegs" Das ungestüme jugendliche Temperament spricht immer wieder aus den Zeilen. Und man kann sich vorstellen, dass es in der damaligen japanischen Gesellschaft sicher das Potential hatte, anzuecken. Gleichzeitig blitzt in manchen Tanka, wie dem folgenden, ein Humor zwischen den Zeilen hervor, eine Art Augenzwinkern, das mir die Dichterin unheimlich sympathisch gemacht hat: "Ich bin verwirrt So viele ähnliche Gesichter gleichen dem Geliebten Ihr macht euch einen Spaß mit mir ihr Liebesgötter" Ich empfehle diesen Band, das steht ganz außer Frage! Aber ich empfehle vor allem auch den Anhang und das Nachwort von Eduard Klopfenstein. Denn erst mit den Informationen aus dem Anhang lassen sich viele der Tanka richtig einordnen und verstehen.

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Eine bemerkenswerte Sammlung

Von: Naraya

27.10.2023

In Deutschland wird japanische Lyrik am ehesten mit den dreizeiligen Haikus verbunden, die sich thematisch mit der Natur befassen. Weniger bekannt sind die Tankas, kurze reimlose Gedichte im Umfang von 31 Moren - wobei im Japanischen jede More einem Schriftzeichen entspricht und sich somit von dem unterscheidet, was wir unter einer Silbe verstehen. Dabei beschwört das Tanka stets einen bestimmten Augenblick und fängt ihn für die Ewigkeit ein. Für die vorliegende Sammlung „Wirres Haar“ wählte die Lyrikerin und Essayistin Yosano Akiko aus etwa 650 ihrer Tankas genau 399 aus und unterteilte sie in insgesamt sechs Abschnitte. Die einzelnen Gedichte sind in dieser Ausgabe nummeriert und geben neben der deutschen Übersetzung auch die japanischen Schriftzeichen sowie die Umschrift in lateinische Buchstaben (rōmaji) an, was einen großen Mehrwert für diejenigen bieten dürfte, welche das Japanische beherrschen. Der Titel des Buches spielt auf eine gewisse innere Unruhe und ein Gefühlschaos an, denn zum Zeitpunkt der Entstehung im Jahr 1900/1901 trugen Frauen in der Regel ihre Haare hochgebunden oder hochgesteckt. Generell ist die Sammlung eine Mischung aus tatsächlichen Erlebnissen und fiktiven Begegnungen, was nicht immer klar zu trennen ist. Es ist jedoch bekannt, dass der dritte Abschnitt „Weiße Lilie“ sich auf Yamakawa Tomiko bezieht, eine Freundin der Dichterin, mit der sie kurzzeitig auch um die Liebe zu ihrem späteren Ehemann Yosano Tekkan konkurrierte. Für ihn verließ Yosano Akiko überstürzt ihr Elternhaus – eine Erfahrung, welche sie wiederum im Abschnitt „Zwanzigjährige Gemahlin“ verarbeitet. Weitere Themen der Sammlung sind die Jahreszeiten, Farben und Blüten sowie Religion. Im exzellenten Nachwort liefert Übersetzer und Herausgeber Eduard Klopfenstein neben biografischen Angaben auch eine kurze Chronik sowie ein Nachwort zur Sammlung, in dem er näher auf Aufbau und Inhalt eingeht. Yosano Akiko war eine faszinierende, unangepasste Frau, die sich neben ihrer Lyrik auch für die Gleichstellung von Frauen einsetzte. Ihre Essays liegen unter dem Titel „Männer und Frauen“ ebenfalls bei Manesse vor.

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Vita

Yosano Akiko (1878–1942, eigentlich Hō Shō) stammte aus einer Kaufmannsfamilie aus Sakai nahe Osaka, führte bereits mit elf Jahren die Geschäfte der Familie und begann früh, Kurzgedichte zu schreiben. 1901 erschien ihr erster, viel beachteter Tanka-Band Midaregami (Wirres Haar). 1905 sorgte ein an ihren Bruder gerichtetes Antikriegsgedicht für Aufsehen. Sie machte sich nicht nur als moderne, eigenständige Stimme der japanischen Literatur einen Namen, sondern tat sich in Essays als couragierte Demokratin und Vorkämpferin für Frauenrechte hervor.

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