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Svend Fleuron

Strix

Die Geschichte eines Uhus

(4)
Hardcover
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Der Klassiker aus den 1920er-Jahren - berührend und aktueller den je

Strix ist eine der letzten ihrer Art und kämpft ums Überleben. Sie findet immer wieder neue Lösungen und passt sich ihrer Lebenswirklichkeit an. Doch wird sie ihren Platz finden?

Die dramatische Geschichte der großen Horneule Strix Bubo überzeugt durch eine verblüffende Sachlichkeit und berührt in ihrer literarischen Erzählweise zutiefst.

Mit seinen einzigartigen Tierromanen hat der dänische Autor Svend Fleuron tausende Leser*innen gefesselt und begeistert. Dieser Klassiker aus den 1920er-Jahren ist in Bezug auf das große Thema Mensch und Natur aktueller denn je.


Aus dem Dänischen von Mathilde Mann
Originaltitel: Det Tudern om Natten
Originalverlag: Gyldendalske 1919
Hardcover, Pappband, 192 Seiten, 12,5 x 20,0 cm
ISBN: 978-3-424-35127-9
Erschienen am  01. March 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Aus dem Leben eines Uhus

Von: Miss Pageturner

26.05.2023

Auf dieses Buch wurde ich durch Zufall aufmerksam, als ich durch die Randomhouse Vorschau stöberte. Die simple, aber doch irgendwie fesselnde Darstellung der Eule machte mich neugierig und als ich erfuhr, dass dieses Buch ein “wiederentdeckter” Klassiker von 1920 ist, war meine Neugierde endgültig geweckt. Leben und Kampf eines Uhus Der dänische Autor Sven Fleuron erzählt in diesem Buch die Lebensgeschichte, der großen und mächtigen Eule Strix Bubo. Ein Uhu Weibchen, das in den Wäldern der Fjorde ihr Revier hat. Die Geschichte beginnt, als Strix gerade auf dem Höhepunkt ihrer Kraft ist und ihn ihrem Wald gefürchtet und geachtet ist. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in das Leben der Eule Strix und zeigt uns die Welt aus ihrer Sicht. "Sein Kopf ist größer als der einer Wildkatze, vorne flach abgeschnitten, so daß er das schönste Gesicht bildet. Der Schnabel ist stark und gekrümmt, und die Schneiden sind so scharf wie eine Rosenschere. Sie behandeln einen Braten meisterhaft, zerlegen ein Stück Wild im Handumdrehen. Ritsch, ratsch. […] Sie ist so groß, daß sie im Morgen- und Abendlicht, wenn sie über die Waldeswipfel herangleitet, einer kleinen Wolke gleicht – einer schwarzen und an den Rändern sonderbar zerfransten Wolke. Ihr Körper ist wie der einer Gans, und ihre Stärke gibt einen Königsadler in nichts nach. […] Die Dämmerung hat sie mit ihrem Pfeffer und Salz überstreut und die Nacht hat ihr mit schwarzem Pinsel über Flügel und Rücken gestrichen. Über die Mitte der dicken breiten Brust läuft ein weißlicher Strich […] Das ist das einzige, was wirklich hell ist an ihr, so etwas wie eine Erinnerung an den Glanz des Tages, an das Licht der Sonne – ganz willl sie sie doch nicht lassen." (Strix: Die Geschichte eines Uhus von Svend Fleuron, Diederichs, 2023, S.8ff.) Was an dieser Textpassage direkt auffällt, ist der Stil Fleurons, der dieses Buch seine ganz eigene Stimmung verleiht. Auf der einen Seite haben wir diese metaphernreiche, fast schon lyrische Sprache, in der alles Natürliche, sei es der Wald, der Wind, die Nacht oder die Dämmerung eine Seele und ein Wesen hat. Eine Sprache, in der die Natur und die Wildnis stark romantisiert wird. Auf der anderen Seite haben wir hart dazu im Kontrast stehend einen ungeschönten Realismus, was den Überlebenskampf und das Jagdverhalten von Raubtieren, zu denen Strix ohne Zweifel gehört, angeht. Die Beschreibungen von Jagd und Tötung sind pathoshaft und stellenweise auch brutal. Eine Jägerin zu sein und Beute zu ergreifen wird nicht simpel als Strix Art der Nahrungsbeschaffung geschildert, nein, es ist ihr ganzes Wesen. Interessant ist, dass sich diese Glorifizierung des Rechts des Stärkeren jedoch strikt auf die Wildnis und Natur beschränkt. Svend Fleuron macht überdeutlich, dass der Mensch nicht in diese Rechnung gehört. Seine Überlegenheit wird nicht als naturgegeben, sondern als zerstörerisches Eindringen in die natürliche Ordnung dargestellt. Während der Autor Strix eine gewisse Freude an der Jagd zuspricht, weil es ihrer Natur entspräche, wird die Jagd des Menschen als eigennützige und im Sinne der Trophäenjagd sinnlose Brutalität dargestellt. Ich möchte an dieser Stelle jetzt kein Essay über die Jagd an sich schreiben, finde aber, dass dieser Punkt das Buch sehr interessant und ambivalent macht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Svend Fleuron selbst leidenschaftlicher Jäger war. Aktueller denn je Neben dem Eingreifen des Menschen ins Leben der Tiere in Form der Jagd spielt noch ein weiteres Thema eine wichtige Rolle: die Bedrohung des Lebensraums durch die Ausbreitung der menschlichen Bevölkerung. Der Autor zeigt, wie Strix Lebensraum immer wieder durch Abholzung, Landwirtschaft und Städtebau bedroht ist und wie schwer es für urtümliche Tiere, wie Strix es ist, sich an diese Veränderungen anzupassen. Immer wieder muss Strix vor den Menschen fliehen und sich neue Reviere suchen, doch der Mensch dringt unaufhaltsam auch in den hintersten Fjord vor. Diese Botschaft, die in Form von Strix beständiger Suche nach der letzten Wildnis ein zentrales Thema des Buches ist, ist aktueller denn je, da die Ausbreitung der bald acht Milliarden Menschen weiterhin in nahezu ungebremsten Tempo den Lebensraum zahlreicher Tiere zerstört. So liest man zwar ein hundert Jahre altes Buch, aber trotzdem werden Leserinnen und Leser dazu gebracht, über die Bedeutung von Umwelt- und Naturschutz nachzudenken. Die Geschichte von Strix ist ein Sinnbild für den Kampf, den viele Tiere tagtäglich führen, um in einer sich verändernden Welt zu überleben. Letztendlich habe ich abgesehen, von den zuvor bereits erwähnten manchmal übertriebenen Glorifizierung des Jagdverhaltens von Strix nur einen weiteren Kritikpunkt: Einige Passagen, insbesondere die Beschreibung des “Alltagslebens” von Strix, sind zu langatmig und wiederholend. An manchen Stellen scheint der Autor zu sehr in die Beschreibung der Handlung vertieft zu sein, anstatt die Spannung aufrechtzuerhalten. Fazit: Insgesamt ist “Strix” ein faszinierendes Buch, das aufzeigt, wie wichtig es ist, den Lebensraum der Tiere zu erhalten und zu schützen. Der Kontrast zwischen der poetischen Sprache und des ungeschönten Überlebenskampfes der (Raub)tiere macht das Buch auf mehrere Ebenen interessant, wenngleich der Pathos an manchen Stellen zurückgeschraubt werden könnte und andere Passagen wiederum etwas mehr Schwung vertragen hätten.

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Das Ohr des Waldes

Von: Franziska_J

06.05.2023

„Tief unten in dem Loch […] sitzt ein riesengroßer Vogel, und jeweils wie die Sonne ihren Weg über den Himmel nimmt, rückt er aus dem einen Schatten in den andern. Es ist ein Nachtraubvogel, einer der letzten seiner Art: ein großer braungefiederter Uhu!“ Mit Strix (erschienen im Diederichs-Verlag) erzählt der dänische Autor Svend Fleuron die außergewöhnliche Geschichte einer aussterbenden Art. Die in den 1920er Jahren erschiene Erzählung ist heute aktueller denn je, da sie das Verhältnis von Mensch und Natur aus der umgekehrten Perspektive des verdrängten Tieres beleuchtet. Es wird hier von einer Anpassung an sich ständig verändernde Umweltbedingungen berichtet, die absolut beeindruckend ist. Erzählt wird aus der Perspektive der Horneule Strix Bubo, die in einem großen Loch im Bauch einer alten Eiche lebt und mit ihrem feinen Gehör das Ohr des Waldes ist. Nichts bleibt ihr verborgen und mit ihrem Schnabel, dessen „Schneiden […] so scharf wie eine Rosenschere“ sind, wird sie zur gnadenlosen Jägerin. Doch eine Gefahr, der sie sich nicht entziehen kann, droht ihr permanent: der Mensch. Er dringt in ihren Lebensraum ein, zerstört ihn und plündert sogar das Nest von Strix, um die Beute an Sammler zu verkaufen. Strix und die anderen Tiere kämpfen jeden Tag um ihr Überleben und das bedeutet auch, dass sie sich ständig neuen Herausforderungen stellen und sich an die äußeren Gegebenheiten anpassen müssen. Für Strix, die von Fleuron mit menschlichen Zügen versehen worden ist, ist es ein anstrengender Kampf, doch es wird auch deutlich, dass es immer etwas gibt, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Strix ist eine großartige Tiergeschichte und zugleich eine lehrhafte Erzählung über das Verhältnis von Mensch und Natur. Als Leser fängt man automatisch an, die Bedeutung des Menschen in der Natur noch einmal neu zu bewerten.

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Vita

Svend Fleuron

Svend Fleuron (1874-1966) war ein dänischer Schriftsteller. Er wirkte als Natur- und vor allem als Tierschriftsteller. Er schrieb besonders über in Freiheit lebende Tiere, die er mit großer sprachlicher Kunstfertigkeit in ihrem trieb- und instinktgeleiteten Wesen darzustellen verstand. Ohne die Tiere zu vermenschlichen, gelang ihm die Abfassung moderner Tierromane. Zu den Werken Fleurons zählen: Die Rote Koppel, Meister Lampe, Schnipp, Fidelius Adelzahn u.v.a.m.

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