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Willa Cather

Lucy Gayheart

Roman. Übersetzt von Elisabeth Schnack, mit einem Nachwort von Alexa Hennig von Lange

(7)
Hardcover
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Neuausgabe zum Jubiläum am 7.12.2023: 150. Geburtstag der Autorin

Zum 150. Geburtstag der Pulitzer-Preisträgerin am 7.12.2023

Der Roman «Lucy Gayheart» von 1936 ist das liebevolle Porträt einer jungen Frau, die zu neuen Ufern aufbricht: das erste eigene Zimmer, die erste große Liebe und die ewige Frage, warum man nie den Mann will, den man haben könnte.

Jeder im amerikanischen Städtchen Haverford sagt Lucy Gayheart eine glänzende Zukunft voraus: Sie ist jung, hübsch und musisch hochbegabt – eine ausgezeichnete Klavierspielerin. Doch Lucy wünscht sich mehr als das langweilige Kleinstadtleben und den wohlhabenden, doch allzu bodenständigen Harry, der sich im Geheimen schon als ihr Ehemann sieht. Also zieht sie zum Musikstudium nach Chicago, wo sie das Großstadtleben und ihre neugewonnene Unabhängigkeit fern der Heimat genießt. Mit dem berühmten, schon wesentlich älteren Tenor Sebastian erlebt sie schließlich die Aufregungen und das Glück der ersten Liebe. Als Harry jedoch plötzlich in Chicago auftaucht und Lucy einen Heiratsantrag macht, erfindet sie aus der Not heraus eine Lüge, die ihrer beider Leben für immer verändern wird.

»Ein Roman über ein kurzes und ein langes Leben, über Hoffnungen und Vergeblichkeit, über falsche Entscheidungen und nicht mehr gut zu machende Fehler.«

WDR 5, Bücher, Manuela Reichart (03. December 2023)

Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Schnack
Originaltitel: Lucy Gayheart
Mit Nachwort von Alexa Hennig von Lange
Hardcover mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 9,0 x 15,0 cm
ISBN: 978-3-7175-2567-7
Erschienen am  04. October 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Wiederzuentdeckender Klassiker

Von: LiteraturReich

28.03.2024

2024 ist ein Jahr der großen Jubiläen in der Literaturgeschichte. Franz Kafkas Todestag jährt sich zum 100. Mal, Vladimir Nabokov wäre im März 125, James Baldwin im August 100 Jahre alt geworden. Unlängst konnte man den 125. Geburtstag von Erich Kästner feiern, der genauso wie Immanuel Kant in diesem Jahr auch einen runden Todestag, den 50. hat (bei Kant handelt es sich um den 300. Geburts- und 220. Todestag). Dazu kommen noch große Jubiläen von Caspar David Friedrich (250. Geburtstag), Marco Polo (700. Todestag) und Anton Bruckner (200. Geburtstag). Bei so einer gesammelten Flut an anstehenden Feierlichkeiten ist im Dezember 2023 ein 150. Geburtstag mehr oder weniger untergegangen. Mit einer Neuausgabe des Spätwerks Lucy Gayheart hat der Manesse Verlag in seiner schönen, kleinformatigen Klassikerbibliothek der amerikanischen Schriftstellerin Willa Cather gedacht. Ich muss zugeben, dass ich bisher keine der zahlreichen Übersetzungen der 1947 verstorbenen Autorin, die als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Amerikas gilt, gelesen hatte. 1922 erhielt sie den Pulitzerpreis für „One of ours“ und obwohl viele ihrer Romane im ländlichen Amerika verortet sind, war Willa Cather eine sehr moderne, unabhängige, in gleichgeschlechtlichen Beziehungen lebende Frau. Von ihrer (leider bei uns auch viel zu unbekannten) Mentorin Sarah Orne Jewett erschien 2022 im Mareverlag der schöne Roman „Deephaven“. Eine lebenshungrige junge Frau Auch die Protagonistin im 1935, fast 40 Jahre nach Beginn ihrer Schriftstellerkarriere entstandenen und um die vorletzte Jahrhundertwende spielenden Roman Lucy Gayheart ist wie ihre Autorin Willa Cather eine unabhängige, lebenshungrige junge Frau. Wie diese wächst Lucy in einer kleinen Präriestadt in Nebraska auf. Ihr Vater ist Uhrmacher, außerdem aber auch ein großer Musikfreund und Kapellmeister des Ortes. Von ihm erfährt die junge Frau stets Unterstützung und Förderung, auch ihres großen Talents am Piano. Anders als ihre ältere Schwester zieht es die hübsche, charmante und umschwärmte Lucy fort vom provinziellen Haverford, hinaus in die Welt. Auch wenn die Familie eher wenig begütert ist, darf sie in Chicago bei einem Professor Auerbach Studien am Klavier aufnehmen. Sie lebt dort, sehr untypisch für junge Frauen vom Land, sehr unabhängig in einer Pension und verdient sich Geld mit Klavierunterricht. Zuhause, wohin Lucy in den Ferien zurückreist, entdeckt ihr alter Schulfreund, der vermögende Harry Gordon, dass er mehr als nur Freundschaft für sie empfindet und macht ihr einen Antrag. Lucy, die mitten im Aufbruch ist, das Leben in der Stadt genießt und Gefühle für einen fast doppelt so alten, zudem verheirateten und sehr bekannten Bariton, den sie bei Proben auf dem Piano begleitet, entwickelt hat, lehnt schroff ab. Dieser Sänger, Clement Sebastian, steckt selbst ein wenig in einer Lebenskrise. Dass er die melancholischen Schubertlieder der Winterreise einübt, ist für die Stimmung des Romans bezeichnend. Lucy aber schwebt im siebenten Himmel. Großartige Wiederentdeckung Der Plot von Lucy Gayheart ist nicht wirklich ungewöhnlich, in der feinen psychologischen Entwicklung ihrer Figuren erinnert Willa Cather sehr wohltuend an ihren Kollegen Henry James. Insgesamt ist das einfühlsame Werk aber eher zurückhaltend, bodenständig, schnörkellos. Konventionell in der Erzählweise, großartig in der Sprache erschafft sie sehr lebendige Protagonisten, poetische Landschaftsbeschreibungen und viel von der gesellschaftlichen Atmosphäre der Zeit. Für mich ist Willa Cather eine große Entdeckung und ich hoffe, die Neuauflage von Lucy Gayheart war nicht nur ein Geschenk zum 150. Geburtstag. Wie sehr Autorinnen, die lange Zeit als „Frauenliteratur“ gerade auch in der Übersetzung abgetan wurden, der (Neu)Entdeckung harren, ist zum Glück mittlerweile ein vielbeachtetes Thema. Vielen tollen Schriftstellerinnen ist in den letzten Jahren so wieder zu Aufmerksamkeit verholfen worden. Hoffentlich gehört auch Willa Cather dazu.

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Ein literarisches Kleinod voller Sprachgewalt!

Von: MarcoL

01.02.2024

1933 begann die sechzigjährige Schriftstellerin diesen Roman. Von sich selbst behauptete sie damals, kraftlos und müde zu sein. Ihre Protagonistin Lucy Gayheart zeichnete sie dann als lebensfroh und munter. Ein Mädchen, das die Welt erobern möchte mit all seinen Sinnen. Lucy lebte in Haverford, zusammen mit ihrem Vater, der nur das Beste für sie wollte, und ihrer älteren Schwester Pauline, welche in gewissem Maße die Mutterrolle übernahm. Lucy war überall beliebt, und besonders war ihr Harry Gordon, Sohn reicher Geschäftsleute, zugetan. Er sah Lucy schon als seine zukünftige Braut. Lucys Vater förderte ihre musikalische Ausbildung am Flügel. Dazu bekam sie auch die Chance, von der Provinz zu fliehen, um in Chicago "wo die Luft vor ungeahnten Möglichkeiten wie eine Stimmgabel erzitterte" ihrer Ausbildung nachzugehen, und nebenher ein paar Dollar als Musiklehrerin zu verdienen. Ihr Mentor brachte sie mit dem Sänger Sebastian Clement zusammen. Dieser suchte für seine Gesangsproben eine Begleitung am Klavier. Lucy verfällt in ihrem jugendlichen Überschwang dem Sänger. Dieser distanziert sich, denn er ist über fünfzig Jahre alt, könnte ihr Vater sein, und außerdem verheiratet. Chicago sei auch nur eine Zwischenstation während seiner Tournee. Aber er versprach, nach seine Rückkehr aus Europa, sie wieder zu engagieren (und vielleicht noch mehr). Das klang für Lucy alles wie ein Märchen … und wäre dann nicht noch Harry … und ihr Vater … und ein Unglück … mehr wird nicht verraten. Man kann allerdings die Tragik darin erahnen, auch wenn die Autorin geschickt mit den Erwartungen/Vermutungen der Leser:Innen spielt. Man lebt und freut sich mit der überschwänglichen Lucy, und man lässt genau wie sie den Kopf voller Traurigkeit hängen. Die Sprache ist brillant, die Geschichte in wunderschöne Sätze verpackt, und das Buch ist ein wirkliches Kleinod der Literaturgeschichte. Nicht zuletzt erhebt sich die Sprachgestaltung auf dieses sehr hohe Niveau durch die wunderbare Übersetzung. Die klassische Musik spielte im Buch eine wichtige Rolle. Dieser wunderbare Roman, das Buch herrlich in Optik und Haptik vom Verlag gestaltet, ist eine sehr lohnende Wiederentdeckung der Autorin. Ein sehr informatives Nachwort von Alexa Hennig von Lange rundet das Werk perfekt ab. Sehr gerne gebe ich eine absolute Leseempfehlung für diesen Klassiker der amerikanischen Literatur.

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Vita

Als Achtjährige übersiedelte Willa Cather (1873–1947) mit ihren Eltern von Virginia nach Nebraska, wo sie mit der unermesslichen Prärie, aber auch mit den dortigen Einwanderern aus der Alten Welt Bekanntschaft schloss. Diese Erfahrungen eines Neben- und Miteinander verschiedener Ethnien, Religionen und Kulturen prägten sie tief. Obwohl sie als Lehrerin, Redakteurin und später als erfolgreiche Schriftstellerin vor allem in New York lebte, spielen ihre Werke meist in der heroischen Weite der Prärie des amerikanischen Westens und Südwestens, der sie so ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Willa Cather erhielt den Pulitzer-Preis und gilt als eine der großen amerikanischen Erzählerinnen.

Zur Autorin

Alexa Hennig von Lange wurde 1973 geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax, mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. 2002 bekam sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie Jugendliche und Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Alexa Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin.

Nachwort

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