Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Pajtim Statovci

Grenzgänge

Roman

(9)
Hardcover
22,00 [D] inkl. MwSt.
22,70 [A] | CHF 30,50 * (* empf. VK-Preis)
Benachrichtigungen aktiviert

In der Buchhandlung oder hier bestellen

Von Anfang an hasst er das, was er nicht sein kann. Im politischen Chaos Tiranas aufgewachsen, treibt Bujar nach dem Tod des Vaters durch eine Welt sich auflösender Grenzen: Auf seiner Odyssee quer durch Europa über New York bis nach Helsinki geht es ihm irgendwann nicht mehr um das Ankommen. Es geht ihm um die Freiheit, alles zu sein. Bujar ist Mann, ist Frau. Er liebt Frauen, er liebt Männer. Bujar verwandelt sich, er wird verletzt und verstoßen. Nur im Erzählen scheint er einen Ort zu finden, an dem alles gleichzeitig sein darf: in einer Geschichte, die keine Grenzen kennt, überbordet und ausufert. In einer Geschichte von Liebe und Verlangen, von den Möglichkeiten der Scham, des Schmerzes und des Sterbens – mythenreich, brutal und von intensiver Schönheit.

»Eine aufwühlende Geschichte, schonungslos und stark.«

Matthias Busch / Münchner Merkur (28. December 2021)

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Finnischen von Stefan Moster
Originaltitel: Tiranan sydän
Originalverlag: Otava
Hardcover mit Schutzumschlag, 320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-630-87641-2
Erschienen am  30. August 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Grenzgänge

Von: Jessica

15.04.2023

"Grenzgänge" von Pajtim Statovci ist ein beeindruckender Roman über Identität, Migration und die Suche nach Zugehörigkeit. Der Autor erzählt die Geschichte zweier Albaner, Bujar und Lum, die nach Finnland emigrieren und versuchen, sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden. Statovcis Schreibstil ist poetisch und einfühlsam, er schafft es, die tiefen Emotionen und Gedanken seiner Charaktere auf eine sehr persönliche Weise zu erfassen. Die Handlung wechselt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei die Vergangenheit der Charaktere in Albanien und Kosovo erzählt wird und ihre Flucht nach Finnland erklärt. Die Charaktere in "Grenzgänge" sind sehr gut entwickelt und ihre Geschichten sind tiefgründig und berührend. Die verschiedenen Themen, wie sexuelle Identität, Trauma und Familie, werden auf sehr einfühlsame Weise behandelt und tragen dazu bei, dass der Leser sich in die Charaktere hineinversetzen kann. Der Roman erzählt auch von den Schwierigkeiten, die Migranten in einer neuen Kultur und Gesellschaft haben. Statovci zeigt die Kluft zwischen den verschiedenen Kulturen auf und wie schwierig es sein kann, in einer neuen Umgebung Fuß zu fassen. Die Autoritätspersonen und die Gesetze Finnlands werden auch in Frage gestellt, was dazu beiträgt, das Bild der westlichen Gesellschaften zu hinterfragen. Insgesamt ist "Grenzgänge" ein sehr beeindruckender Roman, der auf sehr einfühlsame Weise die Geschichte von Migranten erzählt. Der Roman ist voller Emotionen und Gedanken und behandelt wichtige Themen, die in unserer Gesellschaft immer noch relevant sind. Sehr empfehlenswert für Leser, die an Identität, Migration und Gesellschaft interessiert sind.

Lesen Sie weiter

Wie man Grenzen sprengt

Von: Marija

22.06.2022

«Man kann nicht einfach beschliessen, nicht der zu sein, als der man geboren wurde.» «Doch, das kann man.» Die Hauptfigur in «Grenzgänge» auf nur ein Geschlecht oder gar nur einen Namen festzunageln, würde ihr nicht gerecht werden, doch irgendwo müssen wir anfangen: 1990 Tirana, Albanien. Bujar und Adim sind in den Augen der Übrigen zwei gewöhnliche Teenager Jungs, doch sehen sie mehr in sich und sich zu mehr berufen. Um der Armut zu entkommen und ihren Träumen vom westlichen Europa ein Stück weit näher zu sein, leben sie erst auf der Strasse und kratzen Geld zusammen für die Überfahrt nach Italien. Die Geschichte der beiden wird in Rückblenden erzählt. Die ersehnte Zukunft gibt es aber nur einmal. Und zwar für Bujar, der sein Geschlecht, seinen Namen, die Nationalität und Vergangenheit immer wieder wechselt, wie seine Wohnorte. Nirgendwo scheint er das zu finden, was er so gehasst und deshalb verlassen hat, eine Heimat. Weder in Rom, noch in Madrid, Berlin, New York oder Helsinki. Dafür findet er nicht nur eine Identität, sondern mehrere. Kein Titel hat jemals besser gepasst, denn hier geht es um alle möglichen Grenzen, über die man gehen kann und soll, was unsere Hauptfigur auch macht. Dies ist jedoch nicht ganz einfach und dieser Weg zur Selbstbestimmung führt durch Scham, Verzweiflung und Gewalt. Die anschliessende Freiheit kann einsam und rastlos machen, oder sie zeigt einem, dass man sich selbst genügt und treu bleiben kann, auch wenn man sich immer wieder verändert. Bujar ist natürlich ein interessanter Charakter und der Fokus liegt auf diesem, doch auch die restlichen Figuren bleiben nicht vollkommen blass, auch wenn die meisten Auftritte relativ kurz sind. Adims Kraft und die albanischen Geschichten und Mythen vom verstorbenen Vater haben mir sehr gefallen. Sprachlich überzeugte mich der Roman durch einige hervorragende Passagen. Alles in allem eine bewegende Story, die einem zwar das Herz bricht, aber auch wieder zusammesetzt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.

Alle anzeigen

Vita

Pajtim Statovci, geboren 1990, ist ein finnisch-kosovarischer Schriftsteller. Mit zwei Jahren zog er mit den albanischen Eltern aus dem Kosovo nach Finnland. Er lebt in Helsinki und hat Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Statovci wird als Shootingstar und großer europäischer Autor von der internationalen Kritik euphorisch gefeiert, sein Werk ist vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem »Helsinki Writer of the Year«-Preis. Derzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität von Helsinki.

Zum Autor

Stefan Moster

Stefan Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor und Übersetzer in Berlin. 2001 erhielt er den Staatlichen finnischen Übersetzerpreis und 2023 wurde er mit dem finnischen Alfred-Kordelin-Preis ausgezeichnet. Er übertrug unter anderem die Werke von Petri Tamminen, Rosa Liksom, Selja Ahava und Hannu Raittila vom Finnischen ins Deutsche.

Zum Übersetzer

Pressestimmen

»All dies wird in einer starken, überzeugenden Sprache erzählt, die auch in der Übersetzung von Stefan Moster noch mitschwingt.«

Clemens Ruthner / ORF Ö1 (09. January 2022)

»Pajtim Statovci bietet in seinem Roman ›Grenzgänge‹ ein intensives Roadmovie auf der Suche nach sexueller Identität wie zuweilen auch purem Überleben.«

Frank Keil / www.maennerwege.de (04. October 2021)

»Eine intensive Geschichte übers Erwachsenwerden, Überleben, sexuelle Identität, Familie und vieles mehr, die keine Grenzen kennt.«

Maike Karnebogen / Politik & Kultur (28. October 2021)

»Bujars Geschichte, für die Statovci eine schöne und berührende poetische Sprache gefunden hat, ist traurig, geprägt von Gewalt, Verlust und Verdrängung. Aber es ist auch eine hoffnungsvolle über die Lust an der Freiheit, darüber, wie schön es ist, selbst zu bestimmen, wer man sein will.«

Norma Schneider / Tagebuch (30. September 2021)

Weitere Bücher des Autors