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Daniel Mendelsohn

Flüchtige Umarmung

Von der Sehnsucht und der Suche nach Identität

(1)
Hardcover
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Ausgezeichnet mit dem renommierten Malaparte-Preis 2022

»Alle Menschen sehen sich demselben Rätsel gegenüber: Woher weiß man, wer man ist?«

Aufgewachsen als Sohn eines Mathematikers in einem Vorort auf Long Island, treibt es Daniel Mendelsohn weg von zu Hause, um herauszufinden, wer er ist: Er stürzt sich in sein Studium der Altphilologie und erkennt sich in den Texten der griechischen Klassiker wieder; um seine Wurzeln zu ergründen, erforscht er die Geschichte seiner Familie, osteuropäischer Juden; in New York City wird er Teil der Schwulenszene; die Sehnsucht nach einer eigenen Familie erfüllt sich wider alle Erwartungen.

Ein leidenschaftliches Buch über die verschlungene Suche nach der eigenen Identität mit all den Konflikten, die damit einhergehen. Ein literarisch brillanter Streifzug - und eine Meditation über das Leben.

Platz 2 der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im Februar 2022

»Eines der wichtigsten Bücher über Lust und Identität, über Freiheit und Freundschaft. Dieses Buch ist ein Geschenk.«

Carolin Emcke

Aus dem Englischen von Eike Schönfeld
Originaltitel: The Elusive Embrace: Desire and the Riddle of Identity
Originalverlag: Knopf
Mit Vorwort von Carolin Emcke
Hardcover mit Schutzumschlag, 256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-8275-0065-6
Erschienen am  09. November 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Flüchtige Umarmungen, Begehren, Identität und Suche

Von: thursdaynext

15.12.2021

Das Buch von Daniel Mendelsohn, dass mich völlig von den Socken gerissen hat war „Eine Odyssee“. Ein Familienmemoir mit homerschen Interpretationen und Hintergrund und diese unnachahmlichen wunderbare Erzählsprache. Eine Geschichte, eine sehr persönliche zum Wiederschwelgen. Großartig erzählt, stilistisch interessant und herzergreifend. Natürlich habe ich mit „Flüchtige Umarmung“ auf eine ebenso starke literarische Reise gehofft. Leider sind bei dieser Lesereise des Autors und mein Ziel so unterschiedlich, wie eine Antarktisexepedition zu einem Wanderurlaub in den Schluchten des Verdon in der Provence im Sommer. Daniel Mendelsohn, 1960 geboren ist schwul. Seine Identitätssuche dauert lange. Er ist ein Mensch, der alles hinterfragt und zu ergründen versucht. Glücklicherweise ist sein erzählerisches Können so ausgeprägt, dass das Lesen eine reine Freude ist. Für mich leider getrübt durch mein völliges Desinteresse an seiner Geschichte in diesem Buch. Es ist, auch wenn erst nach zwei anderen Werken auf deutsch erschienen, sein schriftstellerisches Debüt, erschienen 1999. Sprachlich wieder erhebend, inhaltlich ist es eine Nabelschau. Und das ist mein einziger und womöglich nicht ganz gerechtfertigter Kritikpunkt. Es langweilt mich, trotz der bei einem Altphilologen erwartbaren und vorhandenen interessanten Ausflüge in die Erzählungen der alten Griechen. „Ich musterte J., der alles andere als mein üblicher Typ istund dennoch auf einmal eine machtvolle Faszination ausübt – eine Anziehung, die wie ich merke, gerade auf seiner Gewöhnlichkeit, seiner Nicht-Emphase gründet. Er ist mittelgroß und hübsch, ohne aber so gepflegt zu sein wie meine jüngeren Freunde. Seine Zähne sind gelb vom Tabak, sexy, finde ich (warum sexy? weil es nahelegt, dass ihm sein Aussehen gleich ist, dass er weniger um des Effekts als zum Vergnügen raucht), und das verstärkt nur, zusammen mit den winzigen Anzeichen der nahenden mittleren Jahre – Krähenfüße, ein Grauschimmer -, eine unterschwellige Jungenhaftigkeit, so wie das unerwartete <<flatterig>> die Aufmerksamkeit darauf lenkt, wie gefestigt und nüchtern er tatsächlich ist, und das ist das Sexyste überhaupt.“ Mit Catull begibt er sich auch zu den alten römischen Literaten, stellt Vergleiche und Bezüge her, erforscht das Begehren, die Lobgesänge der Schönheit. Erzählt wie er unerwarterterweise doch zu einer Vaterschaft kam und wie diese ihn verändert. Zieht Vergleiche zwischen hetero- und homosexuellen Männern und gedenkt der Toten, ehemaligen Liebhabern und Objekten seines Sehnens die es nicht geschafft haben auf dieser Welt weiterzuexistieren, erinnert sich an aufblitzende Details dieser einst jungen Menschen. Mendelsohn bemerkt den Rassismus im New York der achtziger. Den Klassismus beim „cruisen“ die Unterschiede in der Soziologie der einzelnen Stadtteile. All jene Kleinigkeiten die Atmosphäre schaffen sind in „Flüchtige Umarmung“ zu finden. Dennoch konnte mich das Buch nicht einfangen, zu groß mein Desinteresse an dieser umfassenden Selbstfindung und den Sorgen und Zielen des Autors. Womöglich bleibt mir der Zugang wegen meiner sexuellen Orientierung verwehrt. Das ist schade, denn ich wünsche diesem Buch viele LeserInnen, die mit Genuß ins New York der Achtziger und der Identitätssuche des jungen Autors abtauchen können.

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Vita

Daniel Mendelsohn, geboren 1960 in New York, gehört zu den bedeutendsten Intellektuellen in den USA und ist als Autor und Übersetzer bekannt geworden. Er promovierte 1994 in Classical Studies und arbeitete als Kritiker u. a. für The New York Review of Books, das New York Magazine, für The New Yorker und die New York Times. 2006 veröffentlichte er sein aufsehenerregendes, preisgekröntes Familien-Memoir »Die Verlorenen. Eine Suche nach sechs von sechs Millionen«. Zuletzt erschienen auf Deutsch »Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich« (2019) und »Flüchtige Umarmung. Von der Sehnsucht und der Suche nach Identität« (2021). 2022 erhielt Daniel Mendelsohn den renommierten Malaparte-Preis.

Zum Autor

Eike Schönfeld

Eike Schönfeld, geboren 1949, übersetzt seit 1986 englischsprachige Literatur, unter anderem Werke von J.D. Salinger, Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides. Er wurde vielfach ausgezeichnet: 2004 erhielt er den Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis, 2009 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung für Saul Bellows "Humboldts Vermächtnis". 2013 wurde er für seine Übertragung von Sherwood Andersons "Winesburg, Ohio" mit dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis geehrt.

Zum Übersetzer

Pressestimmen

»Was für ein inspirierendes, witziges und beglückend optimistisches Buch!«

Nils Minkmar, Süddeutsche Zeitung (20. January 2022)

»Mendelsohn... reflektiert sein Leben mithilfe der griechischen Mythologie. Zerrissen zwischen der eigenen Homosexualität und der jüdischen Tradition, findet er Halt in den Texten antiker Klassiker.«

Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk (Platz 2, Februar 2022) (27. January 2022)

»Mendelsohn entpuppt sich in seiner Familienarchäologie als brillanter Geschichtenerzähler. Auf das Geheimnis von Sexualität und Identität fällt in diesem biografischen Roman ein erhellendes Licht.«

Kurt Steinmann, Die Weltwoche (18. November 2021)

»Ein hermeneutisches Detektivspiel voller überraschender Wendungen.«

Der Tagesspiegel (12. January 2022)

»Ein einzigartiges Buch – klug, verblüffend, außergewöhnlich.«

Newsweek

»Einer dieser seltenen, wirklich makellosen Essays: eine tiefgründige Betrachtung schwuler Kultur, der griechischen Sprache und Mythen, der eigenen Familie – weniger geschrieben als vielmehr gewebt.«

Los Angeles Times Book Review

»Schonungslos ehrlich, überaus einfühlsam und sehr schön.«

The Boston Globe

»Eine literarische Spitzenleistung. Die Griechen wussten, wie man einer individuellen Erfahrung universelle Bedeutung verleiht. Daniel Mendelsohn weiß es auch.«

The New York Observer

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