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Nicola Lagioia

Die Stadt der Lebenden

(4)
Hardcover
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»Eine Verbeugung vor Truman Capote auf dem schmalen Grat zwischen Reportage und Roman.« Il Messaggero

Im März 2016 quälen Manuel Foffo und Marco Prato, zwei junge Männer aus gutem Hause, in einer Wohnung am Stadtrand von Rom stundenlang den jungen Luca Varani zu Tode. Der Fall schockiert und ist für die Medien ein gefundenes Fressen. Sind die Mörder pervers? Kokainsüchtig? War es gar ein Werk des Teufels? Nicola Lagioia begleitet den Fall zunächst als Reporter: Er sammelt Dokumente und Zeugenaussagen, trifft die Eltern von Luca Varani und beginnt einen Briefwechsel mit einem der beiden Täter. Für seine Recherche begibt sich Lagioia in die Nacht Roms. Eine Stadt, die unbewohnbar und doch voller Leben ist, die von Ratten und wilden Tieren heimgesucht wird, die von Korruption und Drogen zerfressen ist und doch gleichzeitig in der Lage, ihren Bewohnern ein Gefühl der Freiheit zu vermitteln wie kein anderer Ort auf der Welt. Eine Stadt, die zu jenem Zeitpunkt zwar keinen Bürgermeister hat, aber zwei Päpste. Aus anfänglicher Faszination für das grundlos Böse wird eine differenzierte Aufarbeitung enttäuschter Erwartungen, sexueller Verwirrung, Suche nach Identität und Orientierungslosigkeit. Immer verknüpft mit Rom, der Stadt, die alles überdauern wird.

»Ein literarische Sensation.«

Benedikt Herber, DIE ZEIT (26. October 2023)

Aus dem Italienischen von Verena von Koskull
Originaltitel: La Città dei Vivi
Originalverlag: Einaudi
Hardcover mit Schutzumschlag, 512 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-442-75960-6
Erschienen am  24. May 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Ein unfassbares Verbrechen

Von: sven_weidners_world

29.12.2023

🔪 Um was geht’s? Im Jahr 2016 wird der 23-jährige Luca Varani von Marco Prato und Manuel Foffo auf bestialische Weise zu Tode gequält. Stundenlang foltern die beiden ihr Opfer mit Messern, einem Hammer und mit Schlägen, bis Luca Varani seinen Verletzungen erliegt. Dieser grausame Fall sorgte damals weit über die Grenzen Italiens hinaus für Aufregung. Wie konnte so eine Tat geschehen? Was war der Auslöser? Welche Faktoren führten schließlich zu der Tat? Mit dem Buch versucht Nicola Lagioia eine Art Aufarbeitung. Interessant und erschreckend zugleich. 🔪 Meine Meinung: Ich kannte den Fall bereits und doch hat mich dieses grausame Verbrechen erneut berührt. Mit welcher Brutalität hier ein Menschenleben ausgelöscht wurde, ist schwer zu verdauen. Die Tat wird ausführlich beschrieben. Das könnte zart besaitete Leser verstören. Gut, dass sich der Autor nicht auf die Nacherzählung der Tat beschränkt. Er recherchiert, analysiert, spricht mit Familien und Freunden, zitiert aus Verhörprotokollen und weiteren Medien, sodass der Leser einen fundierten Einblick erhält. Dabei wirft er auch einen Blick auf die (römische) Gesellschaft und die ewige Stadt an sich. Dass es in Rom nicht nur Heilige gibt, war klar. Und auch hinter der polierten Fassade der Stadt lauert, wie man hier deutlich erfährt, so mancher Abgrund. Nicola Lagioia schreibt leidenschaftlich, aber auch distanziert, sodass kein reißerischer Roman entstanden ist, sondern eine Analyse mit Herz und Verstand. Absolut lesenswert! 🔪 Für wen ist das Buch etwas? Du liest True Crime nicht nur zur Unterhaltung, sondern möchtest dich intensiv mit einem Fall auseinandersetzen? Dann ist das Buch die perfekte Lektüre für dich.

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Die Stadt der Lebenden

Von: Lust auf Literatur

11.09.2023

Ich stehe True Crime Formaten zwiespältig gegenüber, obwohl ich sie zeitweise sehr intensiv konsumiert habe. Es gab lange Phasen in meinem Leben, in denen meine Aufmerksamkeitsspanne gerade für eine Stunde komprimiertes Verbrechen mit einer Mischung aus Schauer, Mitgefühl und Abscheu gereicht hat. Doch True Crime Inhalte und Formate darauf zu reduzieren, ist zu unterkomplex und wird den zum Teil sehr hochwertig journalistisch aufbereiteten Produktionen nicht gerecht. Denn die Analyse von Verbrechen kann über das Umfeld und die Gesellschaft, in denen sie verübt werden, Aufschluss geben. Die Psychologie von Tat und Täter*innen verrät uns oft viel über den Zustand unseres Zusammenlebens und die Abgründe, die auch in uns lauern könnten. „Was waren diese beiden Angeklagten für Menschen? Litten sie an schweren psychischen Störungen? Oder waren sie Monster? »Es gibt keine Monster«, sagte Andreano zu den Journalisten, »wir sind es, die immer wieder Monster erschaffen, um unser Gewissen zu erleichtern.«“ Genau das macht für mich die Faszination von „Die Stadt der Lebenden aus“. Lagioia blickt in seiner Mischung aus Reportage und Roman nicht nur in die menschlichen Abgründe, sonder vor allem in die Abgründe einer Stadt. Keiner beliebigen Stadt, sondern der ewigen Stadt. Der Stadt der Lebenden. Lagioia zeichnet das faszinierende Porträt einer verkommenen, moralisch verwahrlosten und korrumpierten Stadt, die auf der anderen Seite durch eine einzigartige und anarchische Freiheit verführerisch ist. Das Eckdaten des Verbrechens, das Lagioia recherchiert und analysiert, kannte ich bereits, nicht aber die genaue Zusammensetztung des gesellschaftlichen Milieus, denen die beiden Täter entstammten. Die beiden Männer, die im Drogenrausch in einer kleinen Wohnung einen dritten, jüngeren Mann quälten und töteten, stammen aus den oberen, gutangesehenen Schichten Roms. Das Verbrechen selbst erschütterte 2016 ganz Italien und löste eine Welle an Klassendiskussionen, Queerfeindlichkeit und sensationslüsternen Presseaktivitäten aus. Nicola Lagioia hat den Fall von Anfang an detailliert recherchiert und in „Die Stadt der Lebenden“ äußerst fesselnd aufgearbeitet. In der Tradition von Capotes „Kaltblütig“ vermeidet er eigene moralische Wertung und überlässt diese mir als Leser*in. Mir gefallen auch die kleinen, autobiografischen Anteile, die Lagioia einfließen lässt, was sein Buch nahbar und authentisch macht. Für mich war „Die Stadt der Lebenden“ ein wahrer Pageturner, den Schreibstil empfand ich trotz kleinerer möglicher Kritikpunkte als sehr gelungen! Lesen- und empfehlenswerte Unterhaltung auf höchsten Niveau.

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Vita

Nicola Lagioia, 1973 in Bari geboren, ist einer der erfolgreichsten italienischen Autoren. 2015 wurde er mit dem renommierten Premio Strega ausgezeichnet. »Die Stadt der Lebenden« stand in Italien wochenlang auf der Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Lagioia ist Leiter der italienischen Buchmesse in Turin. Er lebt in Rom.

Zum Autor

Verena von Koskull, Jahrgang 1970, studierte Italienisch und Englisch in Berlin und Bologna und erhielt 1999 ein Stipendium für die Übersetzerwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin. Nach mehrjähriger Verlagsarbeit in Italien und Deutschland lebt sie heute als freie Übersetzerin in Berlin.

Zur Übersetzerin

Pressestimmen

»Der Roman ist – und das macht ihn so lesenswert – eine überwältigende, mächtige, manchmal sogar unerträgliche Erforschung des menschlichen Bösen.«

Francesca Polistina, taz (21. June 2023)

»Nicola Lagioia berauscht sich in ›Die Stadt der Lebenden‹ nicht am Grauen, ihn interessiert nicht das Spekulative, das Sensationelle. Sondern das Wahrhaftige.«

Marcus Müntefering, Der Spiegel (27. June 2023)

»Der Roman ist eine erschütternde, dunkle Reise abseits der romantisierenden Literatur über die Ewige Stadt; eine Studie über Verantwortung und Schuld.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung (09. May 2022)

»Eine eindringliche Studie über Schuld und Sühne, vor allem aber ein Panoptikum der italienischen Metropole mit all ihren Abgründen. «

Manfred Papst, NZZ am Sonntag (28. July 2023)

»Ein Meisterwerk. Von großer Menschlichkeit.«

Tobias Gohlis, Deutschlandfunk Kultur (28. July 2023)

»Seine Collage aus akribischer Recherche, Interviews mit Angehörigen und Überlebenden und Beobachtung erzählt viel über Italien, dessen Medien und Politik, über die Menschen - und ja, eben auch über Rom.«

Moritz Baumstieger, Süddeutsche Zeitung (13. December 2023)

»Der True-Crime-Thriller bleibt atemberaubend spannend bis zur Urteilverkündung.«

Badische Neueste Nachrichten (09. August 2023)

»Rom, so überwältigend, hinreißend melancholisch und zugleich so knallhart, abweisend, dreckig, verroht, und unsterblich, dass man ganz süchtig danach wird.«

Il Fatto Quotidiano (09. May 2022)

»Mit literarischer Wucht macht Lagioia uns bewusst, dass die Grenzlinie, auf der die Mörder balancieren, dieselbe ist, auf der wir alle uns tagtäglich bewegen.«

Corriere della Sera (09. May 2022)

»Eine Verbeugung vor Truman Capote auf dem schmalen Grat zwischen Reportage und Roman.«

Il Messaggero (09. May 2022)

»Eine einzigartige literarische Grenzerfahrung.«

La Repubblica (09. May 2022)

»Eine wilde und grandiose Geschichte. Eine der besten, die ich in meinem Leben gelesen habe.«

Manuel Jabois, El Pais (09. May 2022)

»Ein scheußliches Verbrechen, ein großartiges Buch!«

in München (05. September 2023)