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Hanns-Josef Ortheil

Die Mittelmeerreise

Hardcover
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Im heißen Sommer des Jahres 1967 geht Hanns-Josef Ortheil zusammen mit seinem Vater auf große Fahrt. Sie führt auf einem schwer beladenen Frachtschiff von Antwerpen durch die Meerenge von Gibraltar ins Mittelmeer und weiter bis nach Griechenland und Istanbul. Mit an Bord ist – vom Steward über den Funker bis zum Kapitän – eine ganze Gesellschaft im Kleinen. Und auch die Angst fährt im Bauch dieses Ungetüms aus Eisen und Stahl, das auf hoher See in schwere Stürme gerät, beständig mit.



Der junge Hanns-Josef Ortheil begegnet dem auf seine Weise: er beobachtet, reflektiert, schreibt. Zwischen Kommandobrücke, Frachtraum und Schiffsbibliothek beginnt seine Suche nach Fixpunkten und dem, was für ihn zählt und weiterhilft: Die Lektüre Homers? Die neusten Songs der Beatles? Das Klavierspiel? Die Arbeit an der Bordzeitung? Die Freundschaft mit einer jungen Griechin? Oder die Aussteigerfantasien eines Besatzungsmitglieds? Immer reichhaltiger und intensiver wird die abenteuerliche Reise in unbekannte Gewässer, weit über frühere Ideen und Fantasien hinaus: der große Roman einer Odyssee ins Erwachsenenleben.

»Ein großes Vergnügen! Ortheil vermag entspannt zu erzählen, man lässt sich mit Haut und Haaren auf diesen realen Lebensroman ein.«


ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 640 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 2 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-630-87535-4
Erschienen am  12. November 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Wunderbar!

Von: Karin Kizilkaya aus München

15.06.2019

Eine weitere, zauberhafte Beschreibung eines Lebensabschnittes und einer Reise. Michel Houellebecq hat einmal geschrieben, dass der Autor, den man sich aussucht, unbedingt ein Mensch sein muss, mit dem man gerne seine Zeit verbringt. Ich verbringe seit Langem meine Zeit am liebsten mit Hanns-Josef Ortheil, immer wieder.

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Die Mittelmeerreise – eine Odyssee der Adoleszenz

Von: Eva

08.04.2019

„Das Kind, das schreibt“, wird erwachsen. „Die Mittelmeerreise“* von Hanns-Josef Ortheil versteht sich als inoffizielle Nachfolge von „Der Stift und das Papier“. Weil ich den Vorgänger so ins Herz geschlossen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht. Inoffizielle Fortsetzung zu „Der Stift und das Papier“ Hanns-Josef Ortheil vereint die Liebe zur Musik sowie zur Literatur in einer Person. Heute ist er Pianist, Schriftsteller und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus. Das erfährt man, ohne die Nase tief in den über sechshundertseitenschweren Schmöker zu stecken. Es steht auf dem Schutzumschlag. Wer das Lesevergnügen von hinten aufzäumt, so wie ich, stolpert sogleich über die Nachbemerkung. Die Neuerscheinung lebt von jahrzehntealten Texten. Alle Texte dieses Buches sind 1967 entstanden, die kursiv gedruckten noch während der Reise, die normal gedruckten in den Monaten unmittelbar danach. Der Autor hat für das Buch Archivarbeit betrieben und all die Schriftdokumente aus dem Familienfundus in einem Buch zusammengefasst. Wenn ich jetzt eine Rezension verfasse, über wessen Arbeit schreibe ich dann eigentlich? Über die des jugendlichen Johannes Ortheil oder über die vom erwachsenen Schriftsteller? (Ich habe mich schon beim letzten Buch von ihm gefragt, wie man zu „Hanns“ mit Doppel-n kommt. Es ist die Kurzform von Johannes.) Der beschwingte Wechsel zwischen der Erzählperspektive „Kind“ und „sich erinnernder Erwachsener“ war genau das, was „Der Stift und das Papier“* für mich so reizvoll gemacht hat. Auch in diesem Werk wird gewechselt, zwischen Briefen und Tagebucheinträgen von ihm und seinem Vater (kursiv) sowie der eigentlichen Geschichte (recte). Ein Coming-of-Age-Roman im Mantel der Odyssee Während es mir beim letzten Mal schwerfiel, das Buch einer Textgattung zuzuordnen – Roman, Autobiographie oder vielleicht doch Ratgeber? – macht es mir der Autor diesmal leicht: Entwicklungsroman, im Speziellen handelt es sich um einen Coming-of-Age-Roman mit klaren Bezügen zur Odyssee. Wir schippern von der Nordsee in die Ägäis. Außerdem ist der junge Ortheil damit beschäftigt, auf dem Frachter Homer zu lesen. Er lernt bisher fremde Kulturen kennen und auch einiges über sich selbst. Der Roman muss zunächst an Fahrt gewinnen. Ehrlich gesagt geht es auf den ersten dreihundert Seiten nur schleppend voran. Klar, wir, als Leser oder Leserinnen, müssen uns erstmal in die Geschichte einfühlen. Denn wer war schon mal auf einem Frachtschiff? Eben. Nicht so viele. Aber zwischen den ganzen Beschreibungen der Verladetätigkeit, dem Tagesablauf auf dem schwimmenden Metallkoloss und der Route mit gelegentlichen Anlegepunkten vermisse ich den Plot. Der Autor verliert sich in einer Gedankenwelt und Personenbeschreibungen, dass man sich fragt: Wo soll das eigentlich hinführen? Ich bin womöglich ähnlich verloren wie Odysseus in der antiken Vorlage. Der fiebernde Wahn der Seekrankheit holt Johannes ein. Für mich ist das insofern interessant, als die Seekrankheit in gewissem Zusammenhang zur Histaminintoleranz steht, worüber ich einen anderen Blog führe, ansonsten geben die tagelange Übelkeit, das träumerische Delirium sowie der schwankende Horizont jedoch nicht sooo viel her. Obwohl, das Ganze hat mich zu einem Gedicht angeregt! Du hast den letzten Blogeintrag womöglich gelesen. Doch dann endlich die Ankunft in Patras! Wir haben wieder festen Boden unter den Füßen und endlich eine Story. Außerdem bekommen wir bald eine neue Figur vorgestellt. Was wäre ein Coming-of-Age-Roman ohne Love Interest? Im Kopf des Protagonisten, der freilich aus dem Ich heraus erzählt, schwirrt alsbald so einiges umher. Er verstrickt sich in Widersprüche, lässt Delia in dem Glauben, älter zu sein, als er ist. Schön zu lesen ist, dass auch die Sprache eine andere Qualität bekommt. Der trockene Reporterstil wird wesentlich genauer, tiefer und emotionaler. Ein Schreibstil, der begeistert Irgendwie muss man das Innenleben des pubertierenden Ortheil ja zu fassen bekommen. Ein paar besonders schöne Wortkreationen habe ich mir herausgeschrieben. Flüchtige „Schmetterlingsküsse“ zum Beispiel. So eine treffende Beschreibung für die vorsichtige Annäherung zwischen zwei Heranwachsenden! Ohne ins Kitschige abzudriften, stecken in der Formulierung die Schmetterlinge im Bauch und die zögerlichen Berührungen. Auf Seite 476 zieht Ortheil dann alle sprachlichen Register, um die überwältigende Schönheit des Sonnenuntergangs von Kap Sounion (kann ich nur bestätigen) in Worte zu fassen. Ein Sonnenuntergang läuft auf eine Gefühlserpressung hinaus, die meisten, die ihn erleben, werden weich und sentimental und geben sich der roten Wolkenzuckerwatte hin, als wäre sie der süße, alles ins Versöhnliche umbiegende Nachtisch (zum sonst bitteren Leben). Im normalen Sonnenuntergang steckt kaum ein Prozent Wahrheit, sondern eher sind darin neunzig Prozent Tschaikowsky und neun Prozent Elgar (der normale Sonnenuntergang ist also ein Mixgetränk, das auch noch …). Kap Sounion bietet aber einen anderen Sonnenuntergang, einen einzigartigen, unverwechselbaren. Allein wegen Seite 476, das gebe ich zu, freue ich mich, das Buch gelesen zu haben. Denn was Ortheil in „Der Stift und das Papier“ geschafft hat, Worte zum Auf-der-Zunge-Zergehen-lassen zu vermengen, gelingt ihm auch an dieser Stelle. Die genaue Beobachtungsgabe und, wichtiger noch, das präzise wie emotionale In-Worte-Gießen des Erlebten zeichnen Hanns-Josef Ortheil aus und machen ihn zu einem der zeitgenössischen Autoren, deren Werke ich in kürzester Zeit verschlinge, sie am Ende zuschlage und denke: Schade. Doch jedes Lesevergnügen kommt irgendwann an ein Ende. Die Lektüre dürfte Jugendlichen wie Erwachsenen gleichsam Freude bereiten. Der obligatorische doppelte Boden, damit sich beide Gruppen zwischen den Seiten wiederfinden, ist durchaus vorhanden, nicht zuletzt, da Ortheil, wie schon im Vorgängerbuch, seinen Vater auftreten lässt und so auch eine erwachsene Identifikationsfigur bietet. Wer zwischen Buchdeckel und -rücken gerne auf Reisen geht, hat mit der Mittelmeerreise ein willkommenes Transportmittel gefunden, das einen auf die Irrfahrt der Jugend mitnimmt. Doch keine Angst, spätestens auf Seite 636 ist wieder Land in Sicht.

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Vita

Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln geboren. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Seit vielen Jahren gehört er zu den beliebtesten und meistgelesenen deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Thomas-Mann-Preis, dem Nicolas-Born-Preis, dem Stefan-Andres-Preis und dem Hannelore-Greve-Literaturpreis. Seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt.

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Links

Pressestimmen

»Wieder ein reiches und bereichernd reflektierendes Werk.«

Lars von der Gönna / Westdeutsche Allgemeine Zeitung (18. December 2018)

»Man kann ›Die Mittelmeerreise‹ als Geburt eines Schriftstellers von Rang lesen. Das lohnt allemal die Lektüre.«

Michael Au / SWR 2 (25. November 2018)

»Wer sich dem Erlebnis der ›Mittelmeerreise‹ aussetzt, kann allemal die Erfahrung machen, dass ihn Stil und Gegenstand einem sanften, aber unwiderstehlichen Sog aussetzen.«

Markus Schwering / Kölner Stadt-Anzeiger (07. December 2018)

»Viel mehr an innerer Bewegung kann man von einem Stück Literatur eigentlich nicht erwarten.«

Andrea Gerk / Deutschlandfunk Kultur (13. November 2018)

»Ortheils Erzählen imponiert durch die enorme Authentizität der Formulierungen.«

Ulf Heise / MDR Kultur (19. November 2018)

»Es beeindruckt, mit welch epischer Geduld sich der gelegentlich zu altklugen Betrachtungen aufschwingende Jugendliche schreibend die Welt aneignet.«

Rainer Moritz / Stuttgarter Zeitung (14. November 2018)

»Eine moderne Odyssee ins Erwachsenwerden.«

Madame (14. November 2018)

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