Johann Gottfried Herder
Johann Gottfried Herder (1744-1803) wurde im ostpreußischen Mohrungen geboren und studierte in Königsberg Medizin, Theologie und Philosophie. Anschließend war er zunächst als Lehrer an der Domschule, dann als Prediger in Riga tätig. 1769 gab er seine Ämter auf und unternahm eine mehrmonatige Reise nach Frankreich, während der er sich von der Aufklärung ab- und dem Sturm und Drang zuwandte. 1770 lernte er Goethe kennen, auf dessen Frühwerk er großen Einfluss ausübte. 1771 wurde er Hofprediger in Bückeburg, 1776 auf Goethes Betreiben Hofprediger und Generalsuperintendent in Weimar. Er war mit vielen zeitgenössischen Schriftstellern befreundet, etwa mit Lessing, Claudius, Wieland und Jean Paul. Er war von breiter literarischer Bildung und ein bedeutender Dichter, Übersetzer, Geschichtsphilosoph und Theologe.