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5 Fragen an Katarina Schickling

Welche Aspekte des Lebensmittel-Einkaufs hast Du für Dein Buch ausgewählt und warum?
Im ersten Teil des Buches geht es um den Lebensmittelmarkt bei uns: Wer bestimmt, welche Ware wir auf den Tisch bekommen? Wer sind die großen Klimasünder? Wie kann ich herausfinden, welchen Rucksack an Problemen ich im Einkaufskorb nach Hause trage?
Im zweiten Teil beleuchte ich sortiert nach Warengruppen wie Fleisch, Gemüse und Milch etc. welche Ökobilanzen unsere Lebensmittel haben, worauf ich beim Einkaufen achten kann und wie ich Greenwashing und Öko-Mythen vermeide.
Der dritte Teil ist eine Art Nachschlagewerk, wo genau erklärt wird, was sich hinter Tierwohl- oder Regionalsiegeln verbirgt, mit Wegweisern durch Kennzeichnungsdickicht bei Zusatzstoffen, Tarnbezeichnungen für Zucker u.s.w.


Welche fünf Tipps hast Du schon jetzt für Menschen, die ihre Lebensmittel fair und nachhaltig einkaufen möchten?
Darf ich auch sechs?

1. Pflanzliche Lebensmittel sind klimaschonender und sollten der Hauptbestandteil unserer Ernährung sein

2. Produkte aus ökologischer Landwirtschaft gehen schonender mit der Ressource Natur um – und besser fürs Tierwohl sind sie sowieso

3. Regional und saisonal essen – was nicht weit reisen musste, ist besser fürs Klima, was nicht im Gewächshaus wächst, schmeckt besser und ist nährstoffreicher

4. Jeder Verarbeitungsschritt verursacht Emissionen. Deshalb zu gar nicht oder wenig verarbeiteten Lebensmitteln greifen

5.Fair gehandelte Lebensmittel kaufen! Warum das besser ist, muss man gar nicht erklären, Ausbeutung ist nicht in Ordnung. Punkt.

6. Lebensmittelverschwendung konsequent vermeiden

Welches Obst kann man im Winter klimabedenkenlos kaufen? Das meiste wächst ja nur, wenn es warm ist.
Zitrusfrüchte aus Europa haben keine sooo schlechte Ökobilanz, die sind im Winter für die Vitamin C-Versorgung sinnvoll. Äpfel aus Deutschland lagern dann zwar schon eine Weile im Kühlhaus, sind aber immer noch die bessere Wahl als Exoten oder Gewächshaus-Obst. Und mein Winterfavorit sind Quitten – ein tolles Obst!

Was bedeutet „regional“ einkaufen und wie funktioniert das, wenn der Begriff ohnehin nicht geschützt ist?
Aus meiner Sicht bedeutet das, Produkte aus meiner näheren Umgebung. Leider kann jeder den Begriff selbst definieren, es gibt da keine Regeln. Ich würde da mit dem gesunden Menschenverstand herangehen. In einem kleinen Land wie der Schweiz muss man Regionalität anders definieren, als in Bayern – von Berchtesgaden nach Aschaffenburg sind es immerhin 450 Kilometer. Der Vorteil von „echter“ Regionalität: Ich kann mir im Zweifel tatsächlich ein Bild machen, wie die Produkte erzeugt werden.

Welche Möglichkeiten haben wir generell, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren?
Mit einem Plan einkaufen. Lebensmittel richtig lagern – auch dazu gibt es im „Lebensmittelkompass“ Hinweise. Und je weniger Stationen zwischen uns und den Erzeugern liegen, umso frischer ist die Ware – auch das hilft gegen Verschwendung. Die Orangen, die ich bei einem Crowdfarming-Projekt kaufe, hingen 48 Stunden zuvor noch am Baum und halten problemlos vier Wochen.
Katarina Schickling
© Michael Jungblut
Katarina Schickling ist Dokumentarfilmerin, Ernährungsexpertin und Autorin mit einem Schwerpunkt auf Nahrungsmitteln und der dazugehörigen Industrie. Als Expertin wird sie in zahlreichen Medien immer wieder zurate gezogen, wenn es ums Essen und umweltbewusste Leben geht. Sie lebt und arbeitet in München

Mein Lebensmittelkompass

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