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Eva Seifert im Interview

Eva Seifert im Interview zu ihrem Buch »Ein schwedischer Sommer«

Wussten Sie, dass Eva Seifert ein Auslandssemester in Sundsvall gemacht hat?

Eine kurze Biografie:
1978 in Bremen geboren, 1997 Abitur, danach zunächst Studium der Theaterwissenschaften in München, nach zwei Semestern Wechsel zum Studium der Kulturwissenschaften, Germanistik und Geschichte in Bremen mit Abschluss Magister Artium;
2000/2001 Auslandssemester in Sundsvall, Schweden; bis 2010 Lektorin in München, seitdem selbstständig als Lektorin/ Übersetzerin; ich bin glücklich verheiratet, habe drei Kinder und lebe in einer Kleinstadt in der Nähe von Braunschweig.

Würden Sie uns ein wenig über sich erzählen – Ihre Hobbies, Lebenssituation, Ihren Traum vom Glück, was Sie ärgert, welche Gabe Sie gerne besäßen ...?
Mein größtes Hobby ist eigentlich das Reisen. Wir (mein Mann, ich und unsere drei Kinder) waren schon in Skandinavien, Frankreich, Großbritannien ... es geht quer durch Europa und am liebsten mit unserem Wohnwagen. Was das angeht, sind wir richtige Nomaden. Ansonsten halten uns unsere Kinder gut auf Trab, bescheren uns aber auch die allergrößten Freuden, die man sich nur denken kann. Neben Arbeit und Familie engagiere ich mich noch im Förderverein des Kindergartens und in der Kirchengemeinde.
Ich mag Tanzen, Singen und fröhlich sein, außerdem Pilates und Yoga. Ansonsten bin ich eine eher ruhige Person, die eigentlich gar nicht so gerne im Mittelpunkt steht.

Wie kamen Sie zum Schreiben?
Wenn ich so zurückdenke, habe ich schon immer gerne gelesen und auch kleine Geschichten geschrieben. Deutsch war in der Schule eindeutig mein Lieblingsfach, ganz im Gegensatz zu Mathe! Später habe ich ein Praktikum bei einer Zeitung gemacht und war dort anschließend eine Zeitlang als freie Mitarbeiterin tätig; dabei habe ich gemerkt, dass mir das Schreiben wirklich liegt. Und schließlich habe ich durch meine Tätigkeit als Lektorin so viele Romane zu lesen bekommen, dass ich mich immer häufiger gefragt habe, ob ich das nicht eigentlich auch kann – und mich dann ein paar Monate in mein Arbeitszimmer im Keller verkrochen und einfach geschrieben. Für mich selbst überraschend, ging das richtig gut! Und nun bin ich überglücklich, dass mein erster Roman sogar veröffentlicht wird!

Was inspiriert Sie/Wie finden Sie Ihre Themen?
Meistens finden die Themen mich, entweder durch eine Situation, die ich selbst erlebe, etwas, was ich beobachte, oder durch einen Menschen, den ich treffe und der irgendetwas an sich hat, was mich beeindruckt (das kann z.B. auch mal nur eine Geste oder ein Gesichtsausdruck sein), oder durch etwas, das ich in der Zeitung lese, ein Foto, das ich irgendwo sehe, ein Lied, das ich höre und mich mit einer ganz bestimmten Atmosphäre in Verbindung bringt.
So hat es solch einen Hausverkauf, der in Ein schwedischer Sommer die Schwestern dazu bringt, gemeinsam eine Weltreise zu unternehmen und somit alles anstößt, in meiner Familie tatsächlich gegeben. Ich habe einfach weitergesponnen, was nach so einer Situation passieren könnte ...
Zum anderen inspirieren mich meine Urlaube immer enorm. Das ist auch besonders bei Ein schwedischer Sommer der Fall. Woanders zu sein, die unbekannte Atmosphäre in dem jeweiligen Land oder in einem bestimmten Ort macht anscheinend irgendetwas mit mir.
© Eva Seifert
An welchem Buch arbeiten Sie gerade?
An Ein schwedischer Sommer, einem Roman, in dem es viel um Familie und die Brüche, die es da so gibt, geht, um Geheimnisse. Aber auch um (eine) große Liebe und tolle Landschaften, Orte, Menschen. Um das Leben halt.

Was/Welche Szene daraus war bisher am schwierigsten zu schreiben?
Erstaunlicherweise fand ich es gar nicht schwierig, Ein schwedischer Sommer zu schreiben. Es ist ja mein erster Roman, und niemand war so überrascht wie ich selbst, dass es so gut »flutschte«. Toll war es für mich auch, wie sich immer wieder Dinge scheinbar wie von selbst fügten. Richtig schwierig fand ich keine Szene (was nicht unbescheiden klingen soll), aber komplett umgeschrieben habe ich nochmal die erste, die Friedhofsszene. Jetzt ist sie noch stimmiger als vorher, finde ich.

Haben Sie eine Lieblingsszene?
Das ist schwierig zu sagen, denn als Autorin des Romans liebe ich natürlich alles an und in ihm, er ist schließlich mein Baby! ;-)
Aber wenn ich mir eine Szene aussuchen müsste, wäre es wahrscheinlich die Mittsommerfeier in Leos Garten, weil das so typisch schwedisch ist und ich gerne bei der Feier dabei gewesen wäre. Ich mag auch die Anfangsszene auf dem Friedhof sehr, aber die ist natürlich etwas völlig anderes. Oder die Szenen zwischen Anders und Maria ...

Haben Sie eine Lieblingsfigur?
Christine und Maria sind die eigentlichen Hauptfiguren, auch, wenn man das vielleicht gar nicht so merkt. Mit ihnen fühle ich besonders mit. (Das bedeutet allerdings nicht, dass wir uns ähnlich sind!)
© Eva Seifert
Gibt es bestimmte geographische Orte, zu denen Sie oder Ihr Buch einen besonderen Bezug haben?
O ja! Ich liebe Schweden! Dort habe ich ein Semester studiert und fahre immer wieder gerne hin. Land und Leute sind einfach wundervoll, es ist dort wie ein zweites Zuhause für mich. Stockholm ist solch eine traumhafte Stadt, aber auch auf dem
Land ist es großartig, in Smaland, Schonen, auf Öland, aber auch in der Mitte und im hohen Norden.
Mein Roman spielt ja hauptsächlich in Stockholm und in einem kleinen Dorf in der smaländischen Provinz, in der Nähe der Stadt Växjö. Dort ist es wirklich sehr reizvoll, es gibt viel Natur.
Die Sommer in Schweden (ebenso wie die Winter) sind ganz besonders, es ist dort einfach genau so, wie Sommer sein müssen: mit klarem Wasser (in idyllischen Seen oder am Meer), viel schöner Natur, egal, wo man hinkommt, und viel Sonne (ja, wirklich!). Ein bisschen so, wie die Sommer in der Kindheit!

Was lesen Sie selber gerne?
Genau das, was ich schreibe: gefühlvolle, bewegende, fröhliche, traurige Familien-, Liebes- und Freundinnengeschichten. Gerne in einem außergewöhnlichen und/oder reizvollen Setting.
Oder ganz was anderes, dann nämlich Sachbücher über alles Mögliche.

Wer sind Ihre Lieblingsautoren?
Puh, schwierig. es gibt einfach so viele Menschen, die tolle Bücher schreiben. Ich bin beeindruckt von Joanne K. Rowlings Fantasie und der Welt, die sie mit Harry Potter erschaffen hat, ich schmelze dahin bei Kajsa Ingemarsson, Marc Levy, Corina Bomann, Ellen Sussman und anderen, ich tauche gerne ein in die historischen Romane von Ken Follett, Dagmar Trodler und Charlie Lyne, in die Mystery-Thriller von Dan Brown, bin gefesselt von Kate Mortons atmosphärischen Romanen, und als Kind habe ich unzählige Bücher von Wolfgang und Heike Hohlbein verschlungen, die immer noch nachwirken.

Möchten Sie uns 3 Bücher für die einsame Insel empfehlen?
Die Bücher, die man auf einer einsamen Insel gut gebrauchen könnte, sind vielleicht andere als man zu Hause gerne wegschmökert. Ich würde sagen, geeignet wären diese:
• ein Handbuch zum Überleben in der Wildnis,
• die Bibel, denn dann hat man immer was zu lesen und zum Nachdenken,
• ein Notizbuch, um all die Gedanken aufzuschreiben, die einen sicherlich Tag für Tag durch den Kopf geistern werden.

Was ist für Sie die größte Versuchung?
Schokolade. Mein Mann.

Verraten Sie uns Ihr Lieblingsrezept?
Kanelbullar, also Zimtschnecken. Die habe ich in meinem Auslandssemester in Sundsvall, Schweden, kennen- und lieben gelernt. Sie passen einfach immer und überall, für ein sommerliches Kuchenbüfett genauso wie zu Kaffee oder Punsch in der Weihnachtszeit.

Für den Teig:
• 150 g Butter
• 500 ml Milch
• 50 g Hefe
• 1 - 1 ½ dl (also 150 ml) Zucker
• ½ TL Salz
• 12 - 15 dl (ca. 1,3 l bzw. ca. 900 - 1000 g Weizenmehl)
• evtl. 1 TL Kardamom

Für die Füllung:
• 2 EL Butter
• ½ dl Zucker
• 1 TL Zimt

Für die Garnierung:
• Ei
• Hagelzucker

Die Butter in einem Topf schmelzen lassen, die Milch zufügen, auf Handwärme erhitzen und über die zerkrümelte Hefe gießen. Zucker, Salz und evtl. Kardamom untermischen. Das Mehl zugeben, zu einem geschmeidigen Teig kneten und zu doppelter Größe aufgehen lassen. Nochmals durchkneten, den Teig in zwei Stücke teilen und zu zwei rechteckigen, ca. 1 cm dicken Platten ausrollen.
Butter zerlassen, Zimt und Zucker dazugeben, auf die Teigteile streichen. Aufrollen und in ca.
1 cm dicke Scheiben schneiden, auf ein Backblech legen und nochmals etwa 30 Min. unter einem Tuch gehen lassen. Mit Eigelb bestreichen, Hagelzucker drüber streuen und 5–7 Minuten bei 225–250° C backen. Fertig!
Aus dem Grundteig kann man übrigens auch ganz einfach herrliche Lussebullar/Lussekatter zubereiten, die in Schweden traditionell am Lucia-Tag am 13. Dezember gegessen werden. Einfach dem Teig etwas Safran zugeben und die Füllung mit dem Zimt komplett weglassen, stattdessen ein paar Rosinen auf die Teigröllchen setzen.
© Eva Seifert
Was ist für Sie die optimale Entspannung?
Am Meer sein. Egal wo, Hauptsache Meer.
Oder mit einem guten Buch vor dem Kamin sitzen. Oder bei einem Spaziergang durch den Wald. Oder bei einer ausgiebigen Massage.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Da gibt es drei:
1. Lebe so, wie du es für richtig hältst, solange du keinem anderen schadest.
2. Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde als das Wörtchen »und«.
3. Der Strebsame kennt und sieht nur eins: sein Ziel. Der Weise pflückt am Wege Blumen.

Welche menschliche Leistung des letzten Jahrhunderts bewundern Sie am meisten?
Schwierige Frage. Auf jeden Fall bin ich höchst dankbar für die Erfindung von Waschmaschine und Spülmaschine!

Fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wissen:
Meine Lieblingstugend: Durchhaltevermögen, Optimismus
Mein Charakter: ehrlich, realistisch, ernsthaft, aber auch fröhlich
Mein Traum vom Glück wäre, wenn ...: es keine schlechten Nachrichten mehr gäbe. Wenn alle Menschen friedlich wären, nett miteinander umgingen und jeden so sein ließen, wie er ist.
Was ich am meisten verabscheue: Unehrlichkeit, übergroßes Geltungsbedürfnis, Machtgier
Was mich antreibt: Leidenschaft für etwas oder jemanden.

Ein kurzen Gruß an Ihre Leser/innen:

Liebe Leserinnen und Leser,

ich bin überglücklich, Ihnen meinen ersten Roman Ein schwedischer Sommer vorstellen zu dürfen!
Schweden ist für mich ein wunderbares Land, und wenn ich dort bin, fühle ich mich jedes Mal tief mit Land und Leuten verbunden. Ich wollte die Atmosphäre der schwedischen Sommer unbedingt einfangen und hoffe, dass mir das auch gelungen ist. Wichtiger noch als die Atmosphäre, war mir allerdings die Geschichte, die ich erzählen wollte; wie ein schwerer Verlust plötzlich dazu führen kann, dass etwas anderes wieder mehr zusammenwächst – in diesem Fall die drei Schwestern Beate, Mona und Christine - und wie Geheimnisse in einer Familie alles zerstören können. Und dennoch, wie wahr ist ja der Spruch: »Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich woanders eine neue« ...
Familie kann so vieles sein: lustig, traurig, anstrengend, laut, aber auch existenzielle Geborgenheit und Wärme geben. Die Schwestern mit ihrem Bruder Leo erleben in Ein schwedischer Sommer allerhand davon, auf unterschiedliche Art und Weise. Nicht zu kurz kommen darf natürlich die Liebe. Denn letztlich dreht sich doch alles um sie, oder?
Ich hoffe, dass Sie alle, die Sie mein Buch in Händen halten, verkaufen und/oder lesen werden, es mögen werden. Ein gutes Buch sollte Gefühle wecken; uns zum Lachen bringen oder auch zum Weinen, uns mit den Figuren mitfiebern lassen und uns fesseln. Ich bin gespannt, ob Ein schwedischer Sommer dies alles in Ihnen bewirken kann und freue mich, von Ihnen zu hören!

Ihre Eva Seifert

Ein schwedischer Sommer

(8)
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