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Thomas Enger und Jørn Lier Horst im Interview zu ihrem ersten gemeinsamen Buch »Blutzahl«

Drei, zwei, eins – wenn der Countdown-Mörder zählt, fließt Blut ...

Jørn Lier Horst
© Tom Hansen
Eine kurze Vorstellung:
Thomas Enger: Nach meinem Abschluss in Journalismus, Sport und Geschichte habe ich zehn Jahre als Journalist gearbeitet. Mein Debut als Autor hatte ich mit 35 Jahren. Mit meiner Frau und unseren beiden Kindern lebe ich in Oslo. Zudem komponiere ich Musik und bin daher auf Spotify, iTunes etc. zu finden. Wenn ich die Zeit dazu habe, spiele ich gerne Golf.
Jørn Lier Horst: Seit 1971 bin ich mit meiner Frau Beate verheiratet und wir haben zwei mittlerweile erwachsene Kinder. Ich besuchte das norwegische Polizei-Universitätscollege und habe neben dem spezifischen Polizeitraining Kriminologie, Philosophie und Psychologie studiert. Ich bin ehemaliger Kriminalhauptkommissar der Mordkommission, arbeite aber mittlerweile als Vollzeitautor und fachkundiger Kommentator bei diversen Nachrichtenmedien, die sich mit Kriminalfällen befassen.

Wie kamen Sie zum Schreiben?
Thomas Enger: Es gibt nichts Besseres als eine gute Story, und ich liebe es, eine solche zu erzählen. Obwohl ich immer davon geträumt habe, Autor zu werden, war es mir natürlich bewusst, dass der Weg dorthin schwer sein könnte – doch plötzlich war ich einer. Schreiben ist meine größte Leidenschaft, und ich arbeite jeden Tag hart daran, besser und besser zu werden.
Jørn Lier Horst: Das Krimi-Genre hat mich schon immer fasziniert. Diese Bücher haben eine Lebendigkeit, die den Leser in ihren Bann zieht und Teil einer aufregenden Reise sein lässt. Meine Karriere als Autor begann in gewisser Weise an meinem ersten Arbeitstag bei der Polizei, nämlich als ich mit meinem ersten Mordfall konfrontiert wurde. Dieser eine Fall lies mich nicht mehr los, und so schrieb ich neun Jahre später ein Buch darüber, um erneut Aufmerksamkeit darauf zu lenken und bestenfalls neue Informationen zu erhalten.

Was inspiriert Sie und wie finden Sie Ihre Themen?
Thomas Enger: Diese Frage finde ich schwer zu beantworten, weil ich es wirklich nicht weiß. Ich denke viel nach, und ich lese viel. Ich beobachte die Leute, wenn ich spazieren gehe oder mit der Tram fahre. Eine gute Geschichte kann wirklich überall entstehen – manchmal schaffen es sogar spannende Träume in meine Romane. Ich denke mein »Trick« ist es einfach, offen dafür zu sein, dass jede Begegnung, jeder Spaziergang, jeder Ausflug zum Supermarkt ein kleiner Teil einer Geschichte werden könnte. Ich bin einfach darauf gepolt, überall nach guten Storys Ausschau zu halten. Zur Inspiration lese ich auch Werke anderer Autoren und schaue viele Filme und Serien.
Jørn Lier Horst: Für mich beginnt eine Geschichte mit einer guten Idee. Es ist ein bisschen wie beim Angeln, man wirft einfach die Rute aus. Die meiste Zeit erwischt man nichts, aber manchmal macht man einen richtig großen Fang. Ich schöpfe meine Inspiration aus dem realen Leben. Meine Krimis handeln von der Welt um uns herum. Durch meinen Beruf als Ermittler, den ich beinahe zwanzig Jahre ausgeübt habe, bin ich mit sehr vielen Geschichten in Berührung gekommen und habe viele Facetten des Lebens kennengelernt.

An welcher Geschichte arbeiten Sie im Moment?
Wir arbeiten bereits am nächsten Fall für Blix & Ramm. Außerdem schreiben wir beide auch eigene Romane.

Wer ist Ihr Lieblingsautor?
Thomas Enger: John Hart, weil es dort draußen schlicht und ergreifend niemanden gibt, der besser schreibt als er, und Stephen King, denn das Spektrum seiner Vorstellungskraft ist einfach überwältigend.
Jørn Lier Horst: Ich habe keinen Lieblingsautor, aber ohne Henning Mankell wäre ich wahrscheinlich nicht der Schriftsteller, der ich heute bin. Wahrscheinlich auch nicht der Polizist. Auf Mankell bin ich zum ersten Mal 1993 aufmerksam geworden, als der erste Kurt Wallander Roman »Mörder ohne Gesicht« in Norwegen veröffentlich wurde. Ich habe das Buch während meines Studiums an der Polizeiakademie gelesen und entschied, dass ich ein Polizist wie Kurt Wallander sein wollte: ein aufrichtiger und guter Polizist, der die Ermittlung in großen Kriminalfällen leitet. Mankell bzw. Wallander haben also maßgeblich zu meiner Karriere als Hauptkommissar beigetragen. Außerdem lese ich gerne Polizeiromane, und einige der besten sind von Michael Connelly.

Welches Buch/ Welche Bücher lesen Sie momentan?
Thomas Enger: »64« von Hideo Yokoyama
Jørn Lier Horst: »Dark Sacred Night« von Michael Connelly, »Der Verein der Linkshänder« von Håkan Nesser, »Smiling Man. Das Lächeln des Todes« von Joseph Knox

Was ist Ihre Lebensphilosophie?
Thomas Enger: Jemand hat mal gesagt: »Der Sinn deines Lebens ist es, den Sinn deines Lebens herauszufinden.« Ich versuche das an meine Kinder weiterzugeben, indem ich ihnen zeige, dass Träume wahr werden können, wenn man nur hart genug daran arbeitet. Mein zweites Lebensmotto ist es, das Leben zu genießen, solange man kann, und sich nicht zu viele Sorgen um Dinge zu machen, die unmöglich zu kontrollieren sind.
Jørn Lier Horst: »Not only think it, wish it, or want it – but do it!« von Henrik Ibsen.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade schreiben?
Thomas Enger: Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie und treibe viel Sport. Ich schaue gerne Filme und Serien, lese Bücher und verbringe gerne Zeit mit Freunden – ganz normale Dinge eigentlich.
Jørn Lier Horst: Ich arbeite in der Regel zehn Stunden am Tag. Wenn ich nicht schreibe, verbringe ich Zeit mit meiner Familie. Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und einen Hund.

Fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wussten?
Thomas Enger:
1. Mein erster Job war bei der Müllabfuhr am Flughafen in Oslo.
2. Ich bin ein wenig süchtig nach Lippenbalsam.
3. Als ich ein Kind war hatte ich einen ungewöhnlichen Berufswunsch: Ich wollte Metzger werden, um sehen zu können, wie Tiere von innen aussehen. Vielleicht erklärt das ein paar Dinge …
4. Ich bin ein riesen Fan von Manchester United.
5. Ich verstehe Deutsch, da ich Deutschunterricht in der Schule hatte. Ich könnte es eigentlich auch sprechen, aber dafür müsste ich mir erstmal Mut antrinken …
Jørn Lier Horst:
Ich habe mal als Totengräber auf dem Friedhof gearbeitet

Bitte fassen Sie Ihr aktuelles Buch in wenigen Sätzen zusammen.
Ein Mann, der sein ganzes Leben im Schatten anderer stand, entscheidet sich zu tödlichen Maßnahmen, damit niemand ihn je vergisst.

Was inspirierte Sie zu Ihrem Roman?
Heutzutage möchten die Leute um jeden Preis berühmt werden – sie wollen gesehen werden und Bestätigung erhalten. In Norwegen gibt es täglich diverse Reality Shows, die zeigen, dass manche Menschen keine Grenzen kennen, wenn es darum geht, sich selbst einen Namen zu machen. Da liegt es doch nahe, dass jemand sogar bereit sein könnte, für Ruhm und Bekanntheit ein Verbrechen zu begehen …

Wer ist Ihre Lieblingsfigur und warum?
Thomas Enger: Emma Ramm. Sie ist eine resolute junge Frau mit einer dunklen Vergangenheit, aber sie musste sehr hart kämpfen, um dahin zu kommen, wo sie ist, und außerdem hat sie auch ein gutes Auge für spannende Geschichten – sie ist nämlich Bloggerin.
Jørn Lier Horst: Kriminalhauptkommissar Alexander Blix, der Protagonist. Er ist ein Mann, der Wert auf Gewissenhaftigkeit und Integrität legt, ohne selbstverliebt zu sein. Und er steht gern abseits des Rampenlichts – im Gegensatz zum Bösewicht des Buches …

Was bzw. welche Szene darin war am schwierigsten zu schreiben?
Wie immer: das dramatische Ende. Es ist eine große Herausforderung, am Schluss alle Puzzleteile zusammenzufügen.

Welchen Lesern könnten Ihr Buch gefallen?
Jedem, der rasante Thriller mit VIEL Action und interessanten Charakteren mag.

Gibt es Bücher, mit denen man Ihr Werk vergleichen könnte?
Bücher miteinander zu vergleichen ist generell schwierig, weil sie so unterschiedlich sind. Da unser Buch von einem Serienmörder handelt, könnte man es zum Beispiel mit »Der Knochenjäger« von Jeffrey Deaver oder auch dem Film »Sieben« vergleichen.

Ein kurzer Gruß an Ihre Leser*innen:
Wir schreiben beide bereits seit vielen Jahren, und trotzdem war »Blutzahl« für uns das erste Projekt, das in Zusammenarbeit mit einem anderen Autor entstanden ist. Dieses Projekt war interessant und hat Spaß gemacht, aber der Gedanke, dass zwei Autoren, die gemeinsam an einem Buch schreiben, nur die halbe Arbeit haben, ist ein Trugschluss! Es hat fünf Jahre gedauert, bis unser Projekt fertiggestellt war. Natürlich sind wir trotzdem sehr stolz auf dieses Buch und hoffen, dass die Leser es auch mögen werden.

Blutzahl

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